POL-MS: Verkehrsunfallstatistik 2024
Münster (ots)
Die Verkehrsunfallstatistik des Jahres 2024 zeigt einige positive Entwicklungen: Weniger Menschen kamen auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der Polizei Münster ums Leben, weniger junge Menschen - Kinder und Jugendliche - wurden verletzt, die Unfallzahlen mit E-Scootern sind gesunken und weniger Fahrradfahrerinnen und -fahrer wurden verletzt.
"Der Rückgang bei den verletzten jungen Menschen freut mich besonders. Das ist eine gute Entwicklung", betont Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf. "Auch in 2024 haben sich noch mehr Menschen in Münster fürs Fahrrad entschieden. Auch das ist erfreulich und unterstreicht, dass die Verkehrswende im Stadtgebiet weiter angenommen wird. Unser Ziel ist es, diesen Wandel mit einer konsequenten und guten Verkehrssicherheitsarbeit zu begleiten. Mobilität soll für alle Bürgerinnen und Bürger sicher sein", verdeutlichte Dorndorf.
Weniger verletzte Kinder und Jugendliche - Rückgang der Unfälle bei jungen Erwachsenen Nachdem die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Kinder (0-14 Jahre) in Münster im Jahr 2023 gestiegen war, zeigte sich 2024 eine erfreuliche Entwicklung: Die Zahl sank um knapp 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei den Jugendlichen (15-17 Jahre) ist ein Rückgang zu verzeichnen - 42 junge Menschen wurden bei Verkehrsunfällen verletzt, elf weniger als im Vorjahr. Allerdings stieg die Zahl der Schwerverletzten in dieser Altersgruppe von eins auf fünf.
Bei den jungen Erwachsenen gab es ebenfalls eine positive Tendenz: Die Zahl der erfassten Verkehrsunfälle sank um gut vier Prozent. Während die Anzahl der Verunglückten konstant blieb, zeigt sich eine erfreuliche Entwicklung bei der Schwere der Verletzungen, die insgesamt zurückging.
"Kinder und Jugendliche gehören zu den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmenden. Ihnen fehlt oft die nötige Erfahrung im Straßenverkehr, und sie sind besonderen Risiken ausgesetzt. Deshalb setzen wir gezielt auf Präventionsmaßnahmen, um sie besser zu schützen und ihr Bewusstsein für sicheres Verhalten zu schärfen", erklärt Volker Wittenbreder, Leiter der Direktion Verkehr der Polizei Münster.
Leichter Anstieg der Unfallzahlen im Stadtgebiet Münster Die Unfallzahlen im Stadtgebiet Münster stiegen im Jahr 2024 um knapp zwei Prozent auf 11.306 (2023: 11.075). Die Zahl der Unfälle mit Verletzten stieg ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr um gut sechs Prozent auf 1.385 an (2023: 1303).
Viel Radverkehr - weniger verletzte Fahrradfahrerinnen und -fahrer In der Fahrradstadt Münster war der Radverkehr im vergangenen Jahr weiter auf einem hohen Niveau. Die Zahl der verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer (einschließlich Pedelecs) lag im Jahr 2024 bei insgesamt 844 Personen und damit leicht über dem Vorjahreswert (+1,69 %). Positiv hervorzuheben ist, dass die Zahl der schwer verletzten Radfahrenden rückläufig ist: 98 Personen erlitten schwere Verletzungen, zwei weniger als im Jahr 2023. Dennoch gab es zwei tragische Todesfälle - eine Fahrradfahrerin kam nach einem Zusammenstoß mit einem Kraftfahrzeug ums Leben, ein weiterer Radfahrer verunglückte tödlich bei einem Alleinunfall (2023: 2).
"Weiterhin auf dem Vormarsch bleibt der anhaltende Trend zum Pedelec. Diese Räder machen hohe Geschwindigkeiten und lange Distanzen möglich. Sie bergen allerdings auch hohe Risiken bei Stürzen oder Unfällen - insbesondere für ältere Menschen", so die Polizeipräsidentin. Immer mehr Menschen in Münster nutzen die motorunterstützten Fahrräder, was sich auch in den Unfallzahlen widerspiegelt. 2024 verunglückten 234 Pedelec-Fahrende - ein Anstieg um 54 im Vergleich zum Vorjahr (2023: 180). Davon wurden 33 schwer (Vorjahr: 29) und 203 leicht verletzt (Vorjahr: 150). Der Wechsel vom herkömmlichen Fahrrad zum Pedelec ist dabei nicht nur zahlenmäßig sichtbar, sondern auch in der Nutzungsstruktur: Immer häufiger steigen auch jüngere Menschen auf das Pedelec um, sodass sich das Verkehrsbild in Münster zunehmend verändert.
Dieser Wandel bringt neue Herausforderungen für die Verkehrssicherheit mit sich und erfordert eine angepasste Präventionsarbeit. "Mit der steigenden Zahl an Pedelecs im Stadtverkehr müssen wir auch unsere Maßnahmen weiterentwickeln. Aufklärung über richtiges Fahrverhalten, gezielte Schwerpunktkontrollen und aber auch die Übernahme von Verantwortung für die eigene Sicherheit z.B. durch das Tragen des Helms sind entscheidend, um Unfälle zu vermeiden und deren Folgen zu minimieren", erklärt Wittenbreder. Die Polizei Münster setzt daher auch im Jahr 2025 verstärkt auf die umfangreichen Präventionsangebote gerade für ungeschützte Verkehrsteilnehmende - wie Radfahrtrainings für Senioren sowie eine bessere Information über Verkehrsregelungen.
Die intensive Nutzung des Fahrrads bleibt in Münster ungebrochen. Messungen an verschiedenen Verkehrszählstellen zeigen, dass der Radverkehr im Stadtgebiet weiter zugenommen hat. Diese Entwicklung bestätigt den Stellenwert des Fahrrads als wichtiges Verkehrsmittel - und macht die kontinuierliche Arbeit an der Verkehrssicherheit umso bedeutsamer.
E-Scooter: Unfallzahlen leicht gesunken
Seit der Einführung der E-Scooter in Deutschland im Jahr 2019 sind die Kleinkrafträder aus dem Stadtbild kaum noch wegzudenken. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Unfallzahlen mit Beteiligung der E-Scooter in Münster an der Gesamtunfallzahl mit knapp einem Prozent noch immer gering sind. Die Unfallzahlen mit E-Scootern sanken im vergangenen Jahr um knapp sechs Prozent auf 111 (2023: 118). Hierbei verletzten sich 88 Nutzerinnen und Nutzer, 15 mehr als im Vorjahr.
Sieben Verkehrstote im Stadtgebiet
Im vergangenen Jahr wurden sieben Menschen bei Verkehrsunfällen tödlich verletzt. Damit wurde der negative Höchststand aus dem Jahr 2023 erneut erreicht.
"Es ist zutiefst erschütternd, dass auch im Jahr 2024 sieben Menschen ihr Leben im Straßenverkehr verloren haben. Jeder einzelne Verlust ist eine Tragödie für die betroffenen Familien und die Angehörigen. Wir werden auch weiterhin alles daransetzen, solche tragischen Ereignisse zu verhindern und das Bewusstsein für sicheres Fahren zu stärken", verdeutlichte Dorndorf.
Autobahn: Weniger Verkehrstote, leichter Anstieg bei den Unfällen, weniger Unfälle mit Lkw
Im vergangenen Jahr stieg die Unfallzahl auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizei Münster um knapp 4 Prozent leicht an. Insgesamt gab es 4.576 Verkehrsunfälle auf den Autobahnen (2023: 4.413). Im Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegt diese Zahl jedoch deutlich darunter (2019: 4.844).
Einen Rückgang gab es bei der Zahl der tödlich verletzten Personen. Diese sank um knapp 22 Prozent auf sieben (2023: 9).
Eine positive Bilanz gibt es bei der Beteiligung von Lkw bei den Verkehrsunfällen. Die Anzahl der Unfälle sank im Vergleich zum Vorjahr um knapp neun Prozent auf 488 (2023:537).
Die gesamte Verkehrsunfallstatistik finden Sie unter: https://muenster.polizei.nrw/polizeiliche-verkehrsunfallstatistik-4
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