POL-BS: Brenzlige Situation durch Polizeibeamte professionell entschärft
Braunschweig (ots)
Braunschweig, Wallstraße, 16.10.2020, 0.28 Uhr
Durch ihr besonnenes Handeln verhinderten Einsatzkräfte in der Nacht die Eskalation einer Fahrzeugkontrolle in der Braunschweiger Innenstadt. Der amtsbekannte Gewalttäter drohte der Streifenwagenbesatzung bereits bei der ersten Kontaktaufnahme mit dem Einsatz seiner Schusswaffe.
In der Nacht auf Freitag fiel einer zivilen Funkstreifenbesatzung ein BMW auf, der mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit den Bohlweg befuhr. Die Beamten verloren das Fahrzeug jedoch aus den Augen. Kurze Zeit später fiel das Fahrzeug einer Funkstreife des Polizeikommissariats Mitte auf. Zu diesem Zeitpunkt befuhr der BMW mit hoher Geschwindigkeit die Friedrich-Wilhelm-Straße.
Auf der Wallstraße gelang es den Beamten das Fahrzeug anzuhalten. Als sie den Fahrer durch das leicht geöffnete Fahrerfenster ansprachen, eskalierte die Situation.
Der Mann gab an, dass er eine Schusswaffe bei sich hätte und diese auch einsetzen wird.
Sofort zogen die Beamten ihre Dienstwaffen und nahmen eine etwas geschütztere Position ein, forderten den Fahrer mehrfach auf, das Fahrzeug zu verlassen und drohten den Gebrauch ihrer Dienstwaffen an.
Der Fahrer sprühte daraufhin mit einer Flüssigkeit in Richtung eines Polizeibeamten, der sofort Schmerzen in den Augen verspürte. Als der Fahrer zum Handschuhfach griff und einen Gegenstand in die Hand nahm, mussten die Polizisten davon ausgehen, dass es sich um eine Schusswaffe handelte.
Sie mussten in Bruchteilen einer Sekunde entscheiden, ob sie ihre Dienstwaffen einsetzen oder nicht und entschieden sich dagegen, da zeitgleich die angeforderte Verstärkung eintraf.
Diesen Moment nutzte der BMW-Fahrer, sprang aus seinem Fahrzeug und rannte Richtung Kofferraum. Jetzt gelang es den Polizisten, die sich mit Schlägen und Tritten massiv wehrende Person zu überwältigen.
Bei dem Täter handelte sich um einen 41-jährigen Gifhorner, der insbesondere in den letzten Tagen vermehrt durch Gewaltdelikte in Erscheinung getreten war.
Im Fahrzeug konnte keine Schusswaffe aufgefunden werden. Bei der Flüssigkeit, die der Mann versprüht hatte, handelte es sich um Haarspray.
Die intensive Vorbereitung durch Aus- und Fortbildungsinhalte von Einsatzkräften insbesondere zu Themen wie das Heraussprechen aus Fahrzeugen, Wahrnehmung / Erkennung und das Thema Schießen / nicht Schießen hat sich in dieser Nacht offenbar bewährt. Die Beamten haben in dieser Situation sehr besonnen reagiert und nicht geschossen.
Den Gifhorner erwarten nun Strafanzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Bedrohung, gefährlicher Körperverletzung und verbotenen Kraftfahrzeugrennen.
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