Bundespolizeiinspektion Karlsruhe
BPOLI-KA: Mehrere Personen nach Schleusung im LKW festgestellt
Mannheim (ots)
Am vergangenen Samstag wurden auf dem Firmengelände einer Spedition im Mannheimer Stadtteil Friedrichsfeld drei Personen auf der Ladefläche eines LKW festgestellt. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen, handelte es sich hierbei um drei Afghanen, die auf der Ladefläche des Fahrzeugs nach Deutschland geschleust wurden.
Gegen 10:45 Uhr informierte ein Disponent die Landespolizei in Mannheim darüber, dass ein Fahrer Klopfgeräusche aus seinem Auflieger vernahm. Im Beisein der Polizeibeamten vom Polizeirevier Ladenburg öffnete der Fahrer den bis dahin regulär versiegelten Frachtraum. In diesem befanden sich zwei 18-jährige und ein 15-jähriger Afghane. Alle Personen waren notdürftig mit Decken und Lebensmitteln ausgestattet. Nach einer ersten notärztlichen Untersuchung konnte bereits vor Ort festgestellt werden, dass es den Personen gut ging und keine ärztliche Behandlung erforderlich war.
Zur weiteren Ermittlung wurden die drei Afghanen sowie der Fahrer zuständigkeitshalber auf die Dienststelle der Bundespolizei zum Mannheimer Hauptbahnhof verbracht. Das Fahrzeug wurde sichergestellt. Ermittler der Bundespolizei übernahmen die Spurensicherung am Fahrzeug und vernahmen die beteiligten Personen.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen sind die Personen durch unbekannte Schleuser nach Serbien gebracht worden. Hier stiegen sie auf die Ladefläche des LKW. Der Fahrer hatte nach übereinstimmenden Aussagen keinerlei Kenntnis über seine zusätzliche Ladung. Auch stellte er bei Fahrtunterbrechungen keine Beschädigungen an seinem Auflieger fest, welche einen Zustieg in den Auflieger ermöglicht hätten. Erst als der Auflieger am Zielort von der Zugmaschine abgekoppelt werden sollte, bemerkte der Fahrer ein Klopfen, woraufhin er umgehend seinen Disponenten und die Polizei verständigte.
Die Ermittlungen in diesem Fall dauern an.
Der Fahrer des Lastzuges konnte nach seiner Vernehmung die Dienststelle verlassen. Gegen ihn besteht kein Tatverdacht. Die drei Afghanen äußerten ein Schutzersuchen. Nach Abschluss aller Maßnahmen konnten sie ebenfalls die Dienststelle verlassen und wurden der Landeserstaufnahmeeinrichtung Karlsruhe, beziehungsweise einem Kinderheim überstellt.
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