FW-GL: Feuerwache 2 (Süd): Refrather Bürgerschaft informiert sich über Details und Vorüberlegungen für den Standortvorschlag an der Autobahnauffahrt in Frankenforst
Gladbach (ots)
Die Feuerwehr Bergisch Gladbach hat am Dienstagabend, den 11. Februar 2020, im Rahmen einer Informationsveranstaltung rund 90 interessierten Bürgerinnen und Bürgern das Projekt Neubau Feuerwache 2 (Süd) vorgestellt und erläutert.
Feuerwehrchef Jörg Köhler und der zuständige Dezernent Frank Stein präsentierten ab 20 Uhr im Feuerwehrhaus an der Steinbreche detailliert wichtige Aspekte für den Bau einer Feuerwache. Die Kernaussage: Nach umfangreichen Voruntersuchungen will die Stadtverwaltung nun dem Haupt- und Finanzausschuss (HFA) bzw. dem Stadtrat vorschlagen, die Machbarkeit einer neuen Feuerwache auf einem Waldstück an der A4 prüfen zu lassen. Die beiden Gremien tagen am Donnerstag, dem 13. Februar (HFA) und Dienstag, dem 18. Februar 2020 (Rat), jeweils um 17 Uhr im Ratssaal in Bensberg.
Der Beschlussvorschlag der Feuerwehr sieht vor, für den Neubau eine Fläche von ca. 6.000 Quadratmetern zu untersuchen. Dabei werden alle Belange, wie beispielsweise Lärm, Ökologie sowie Landschaftsschutz, auf den Prüfstand gestellt. Die für die Feuerwache angedachte Waldfläche ist aktuell nicht im Flächennutzungsplan enthalten. Dieser müsste entsprechend geändert werden, was ebenfalls im Rahmen der Machbarkeitsstudie zu prüfen ist. Die Beschlussvorlage im öffentlichen Teil kann über das Ratsinformationssystem unter https://mandatsinfo.bergischgladbach.de abgerufen werden.
"Die Standortsuche dauert bereits rund 15 Jahre", erklärte Frank Stein bei der Begrüßung. Die aktuelle Feuerwache an der Wipperfürther Straße in Bensberg ist schon längst zu klein, und die Gebäude entsprechen nicht mehr den notwendigen Feuerwehr-Standards. Daher wurden in den letzten Jahren immer wieder Grundstücke untersucht, für die eine Nutzung als Feuerwache dann aber aus verschiedenen Gründen ausschied.
"Ein Hauptaspekt für die Standortsuche sind die Hilfszeiten, die wir einhalten müssen, um an den Unglücksstellen mit einer Grundmannschaftsstärke vertreten zu sein", erläuterten die Experten der Feuerwehr. Benjamin Severin-von Polheim zeigte anschaulich, dass für einen Rettungseinsatz viele Aspekte zu berücksichtigen sind: "Von der Alarmierung bis zum Einsatz vor Ort haben wir 17 Minuten Zeit. Wenn wir später eintreffen, ist die Gefahr bei einem Brandopfer zu groß, dass es am Rauch ersticken kann. Eine Reanimation ist dann fast ausgeschlossen." Der Feuerwehrmann zeigte anschaulich, wie der optimale Einsatz mit hauptamtlichen Feuerwehrleuten erfolgen sollte. "Die Fahrzeit von der Wache bis zum Unfallort darf maximal 7 Minuten betragen", betonte Severin-von Polheim.
Feuerwehrchef Jörg Köhler zeigte anhand der Stadtkarte, dass diese gesetzlichen Vorgaben für die Stadtteile Refrath, Bensberg, Moitzfeld und Herkenrath nicht von jeder Stelle im südlichen Stadtgebiet erreicht werden können. "Die Bebauung sieht aus wie eine Banane, und daher orientieren wir uns bei der Standortsuche entlang der Autobahn-Achse", beschrieb er die Vorüberlegungen. Bisher konnte kein 6.000 Quadratmeter großes Grundstücke innerhalb der bebauten Stadtteile gefunden werden.
"Einige geeignete Flächen in Privatbesitz sind mittlerweile bebaut. Andere sind vom Kaufpreis für eine Kommune zu teuer, wir müssen uns an die Bodenrichtwerte halten und können nicht unbegründet zu viel Steuergeld ausgeben", beschreibt Jörg Köhler die Problematik in den aktuell fürs Wohnen attraktiven Stadtteilen.
Vor allem an der Anschlussstelle Bensberg waren zehn Flächen in den letzten Jahren angeprüft worden. Zahlreiche waren nicht zu erwerben. Einige sind aus Sicht von Gutachtern bereits jetzt zu klein oder zum Teil auch ungeeignet. "Die Topografie in Obereschbach bzw. zum Technologie-Park Richtung Moitzfeld ist für eine Feuerwache sehr schwierig", so der Tenor der Flächenuntersuchungen.
Außerdem befindet sich der Bereich auch ganz im Osten der Stadt. "Der Rettungsweg nach Refrath wäre nach wie vor zu lang." Topographie und Lage sprechen daher für die Grundstücke rund um die Anschlussstelle Bergisch Gladbach-Frankenforst zur BAB 4. Von dort könnten die Zuständigkeitsbereiche der Feuerwache 2 in angemessener Zeit erreicht werden.
Die Bürgerinnen und Bürger in Refrath nutzten das Angebot, sich im Vorfeld der politischen Beratungen, zu informieren. So gab es in der zweistündigen Veranstaltung zahlreiche Bedenken zum Thema Lärmbelastung und unnötigen Eingriff in die Natur. Die Vertreter der Feuerwehr nahmen die Äußerungen ernst und stellten diesen die Hauptargumente für die bisherigen Schritte und Überlegungen gegenüber. Gleichzeitig betonten sie aber auch, dass trotz des möglicherweise positiven Ausgangs der Machbarkeitsstudie die Flächensuche nicht beendet sei. "Wir haben aus unserer Sicht alle verfügbaren Flächen überprüft. Wenn Sie andere Ideen oder Vorschläge haben, dann melden Sie sich bei uns", forderte Jörg Köhler die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf.
Wer Ideen und Vorschläge hat, kann sie an pressebuero@stadt-gl.de senden. Die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit leitet sie dann an die Feuerwehr weiter.
Im Anschluss an den Vortrag standen Köhler und Dezernent Frank Stein für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Die Präsentation ist über die Homepage der Stadt Bergisch Gladbach bzw. der Feuerwehr Bergisch Gladbach abrufbar:
www.bergischgladbach.de/projekt-feuerwache-2.aspx
Mit freundlichen Grüßen im Auftrag Marion Linnenbrink
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