ZOLL-E: Zollfahndung rettet über 130 vom Aussterben bedrohte Reptilien und Amphibien.
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Essen/Hamm (ots)
Skrupellose Tierhändler aus der Ukraine transportieren hunderte lebendige Tiere illegal nach Deutschland
Essen/Hamm
Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer ukrainischen Firma schmuggelten mehr als 130 vom Aussterben bedrohte Chamäleons, Geckos, Unken, Salamander und Schildkröten nach Deutschland ein. Die Tiere konnten am 11.12.2015 im Hotelzimmer der Täter in Hamm beschlagnahmt werden.
Alle beschlagnahmten Tiere sind im Bundesnaturschutzgesetz gelistet und gelten als besonders bedrohte Spezies. Für diese Tiere gibt es bislang deutschlandweit keine rechtmäßigen Einfuhren. Der Wert der eingeschmuggelten Arten beläuft sich auf ca. 30.000 EUR.
Das ukrainische Unternehmen akquiriert sein umfangreiches Angebot an exotischen Tieren und Pflanzen beständig im Internet. Darüber hinaus versendet es an potentielle Kunden spezielle Angebots-Newsletter. Im zeitlichen Zusammenhang mit der Terraristi-ka-Messe, die mehrmals jährlich in Hamm stattfindet, bot sie Chamäleons, Geckos und Echsen zum Verkauf an. Jedoch sollte der Absatz nicht im offiziellen, genehmigten Messehandel erfolgen, sondern ohne gültige Genehmigung "quasi unter der Ladenthe-ke" aus dem Hotel heraus.
Dank der hervorragenden Unterstützung und in Zusammenarbeit mit den Zoos Dort-mund, Duisburg, Köln und des Düsseldorfer Aquazoos wurden die Tiere in deren Obhut übergeben, wo sie jetzt artgerecht "aufgepäppelt" werden.
Die Tierhändler zahlten zunächst eine Sicherheitsleistung an den Zoll, die für zu erwar-tende Gerichtskosten und gegebenenfalls zu verhängende Geldstrafen präventiv erho-ben wurde. Das Zollfahndungsamt Essen führt dieses Verfahren wegen des Verdachts der unge-nehmigten Einfuhr und des Handels mit geschützten lebenden Tieren im Auftrag der Staatsanwaltschaft Dortmund.
Eine Mitarbeiterin des Dortmunder Zoos, die die Zollfahndung als Sachverständige bei der Kontrolle unterstützt, erklärte, dass der Transport für die kleinen Reptilien einen immensen Stressfaktor bedeutet, der im schlimmsten Fall sogar zum Tod der Tiere füh-ren kann. Leider traf dies auch für einige der beschlagnahmten Tiere zu.
Aber wo Schatten ist, ist auch Licht. Eine freudige Überraschung erwartete die Zöllner am nächsten Morgen. Über Nacht wurden neun Feuersalamanderbabys geboren.
Der Leiter des Zollfahndungsamtes, Regierungsdirektor Hans-Joachim Brandl: "Wir freuen uns als Ermittler über jede einzelne geschützte Spezies, die durch unsere Arbeit zurück in sachverständige Hände gelangt."
Rückfragen bitte an:
Zollfahndungsamt Essen
Pressesprecherin
Ruth Haliti
Heike Sennewald
Telefon: 0201 27963 130
Fax: 0201 27963 194
E-Mail: pressestelle.essen@zfae.bfinv.de
www.zoll.de
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