ZOLL-E: Zollfahndungsamt Essen - Ergebnisse für 2023 - über 4 Tonnen Drogen sichergestellt - Tabaksteuerkriminalität gestiegen - Steuerschaden über 23 Mio. Euro
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Zollfahndungsamt Essen - Ergebnisse für 2023
- über 4 Tonnen Drogen sichergestellt - Tabaksteuerkriminalität gestiegen - Steuerschaden über 23 Mio. Euro
"Ziel der Zollfahnderinnen und Zollfahnder ist es stets, die Drahtzieher im Hintergrund aufzuspüren und illegal erlangte Vermögenswerte sicherzustellen. Dies ist uns, dem Zollfahndungsamt Essen auch 2023, trotz zahlreicher Herausforderungen erfolgreich gelungen", kommentiert Regierungsdirektorin Carolin Müller, Vertreterin der Leitung des Zollfahndungsamtes Essen, die heute veröffentlichten Jahresergebnisse.
Das Resultat für das Jahr 2023 präsentiert das Zollfahndungsamt Essen, zuständig für Nordrhein-Westfalen und das Emsland, im Folgenden:
Von den insgesamt 17.130 Ermittlungsverfahren, die der deutsche Zollfahndungsdienst in 2023 geführt hat, wurde rund ein Viertel (4.624 Ermittlungsverfahren) vom Zollfahndungsamt Essen wegen überwiegend schwerer oder organisiert begangener Straftaten geführt. Der ermittelte Steuerschaden betrug über 23. Mio. Euro (Zölle, Einfuhrumsatzsteuer, Verbrauchsteuern). Vermögenswerte von über 2,9 Millionen Euro wurden gesichert.
Insgesamt 19 Ermittlungsverfahren gegen die organisierte Kriminalität (OK) führte das Zollfahndungsamt Essen im Jahr 2023, davon 10 OK-Verfahren im Bereich der Tabakwarendelikte. Im November 2023 wurde ein illegaler Zigarettenherstellungsbetrieb hoch industriellen Ausmaßes samt Lager- und Produktionsstruktur in Brilon ausgehoben. Es wurden 26 Millionen Zigaretten, sieben Tonnen Feinschnitt, Vormaterialien, Produktions- und Verpackungsanlage sichergestellt. 13 Personen wurden festgenommen. Eine neue Herausforderung in der Bekämpfung der Tabaksteuerkriminalität beinhalten die sogenannten "Substitute". Darunter versteht man Liquide (z.B. Liquids für E-Zigaretten) / Substanzen (z.B. Heets), die unmittelbar zum Konsum in E-Zigaretten bestimmt und geeignet sind. Hierunter fallen auch Einmal-E-Zigaretten (Vapes). So hat das Zollfahndungsamt Essen in 2023 insgesamt 28 Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Substituten geführt und insgesamt 6,1 Millionen ml Substitute sichergestellt. Weitere sieben Millionen ml Substitute wurden ermittelt. Im Februar 2024 gelang den Zollfahnder*innen aus Essen die bundesweit größte Sicherstellung von unversteuerten und nicht verkehrsfähigen E-Zigaretten mit einem geschätzten Steuerschaden von mindestens 700.000 Euro. https://www.zoll.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/Zigaretten/2024/z90_sicherstellung_e_zigaretten_zfae.html Der insgesamt im Bereich der Tabaksteuer ermittelte Steuerschaden beläuft sich für das Jahr 2023 auf 16.144.693 Euro. "Illegale Herstellung und Handel mit diesen hochsteuerbaren Waren birgt durch die ausnehmend lukrativen, illegalen Gewinnaussichten ein enormes Betrugspotential und verursacht - neben erheblichen Steuerausfällen in der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union - insbesondere auch Wettbewerbsverzerrungen in der Wirtschaft", sagt Regierungsdirektorin Carolin Müller, Vertretung der Leitung des Zollfahndungsamtes Essen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit des Zollfahndungsamtes Essen liegt in der Bekämpfung der schweren und organisierten Betäubungsmittelkriminalität. 2023 wurden insgesamt über vier Tonnen Betäubungsmittel sichergestellt. Die Sicherstellung von synthetischen Drogen hat sich im Jahr 2023 wiederum erhöht, so haben sich die Mengen des vom Zollfahndungsamt Essen sichergestellten Amphetamin, Ecstasy und Amphetaminderivate verdoppelt. Herausragend war im Jahr 2023 sicherlich die bislang größte Sicherstellung von fast einer halben Tonne Captagon im Wert von ca. 64 Millionen Euro in Deutschland. https://www.zoll.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/Rauschgift/2023/y35_captagon_sicherstellung_zfae.html
Die Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität im Zusammenhang mit der Verhängung von Antidumpingmaßnahmen der Europäischen Union bildet, wie auch schon in den Vorjahren, einen Schwerpunkt der im Deliktsbereich Zölle geführten Ermittlungen. Der in 2022 ermittelte Steuerschaden betrug über 7,6 Millionen Euro. Hervorstechend im Bereich der Wirtschaftskriminalität war in diesem Jahr die Operation Huracan, Mehrwertsteuerbetrug mit mehr als 10.000 Autos mit einem geschätzten Steuerschaden von 38 Millionen Euro, die das Zollfahndungsamt Essen im Auftrag der Europäischen Staatsanwalt gemeinsam mit der Steuerfahndung Münster durchführte. Im Juni und Oktober 2023 wurden in sieben Ländern insgesamt über 500 Durchsuchungen durchgeführt, sieben Personen festgenommen und Vermögenswerte im Gesamtwert von etwa vier Millionen Euro gesichert werden. https://www.zoll.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/Sonstiges/2023/z49_millionenschwerer_mehrwertsteuerbetrug_zfae.html https://www.zoll.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/Sonstiges/2023/z07_millionenschwerer_betrug_zfae.html
Im Bereich der Doping- und Arzneimittelkriminalität belegen die zum Vorjahr gestiegenen Sicherstellungszahlen eine anhaltende Nachfrage nach sogenannten Lifestyleprodukten "schön, stark, schlank". Der Bezug erfolgt überwiegend online und vertrieben werden die illegalen Mittel meist über "Onlineapotheken" und Social-Media Plattformen. "Zum Schutz der Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken bei illegalen Arzneimitteln, verbotenen Dopingmitteln und fragwürdigen Produktfälschungen, zum Beispiel gefälschten "Abnehmspritzen", liegt hier ein Fokus der Ermittlungsarbeit des Zollfahndungsamtes Essen", so die Vertreterin der Leitung des Zollfahndungsamtes Essen.
Auf Grundlage der erfolgreichen Ermittlungen der Beamtinnen und Beamten des Zollfahndungsamtes Essen sprachen Gerichte in 2023 insgesamt Freiheitsstrafen von 696 Jahren und Geldstrafen von über 539.000 Euro aus.
Die spezifischen statistischen Angaben zum Ergebnis des Zollfahndungsamtes Essen für das Jahr 2023, können der ebenfalls veröffentlichten Datei "ZFA Essen - Jahresstatistik 2023" entnommen werden.
Rückfragen bitte an:
Zollfahndungsamt Essen
Pressesprecherin
Heike Sennewald
Telefon: 0201 1028 1130
Mobil: 0151 - 6469 5153
Fax: 0201 10281190
E-Mail: presse@zfae.bund.de
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