ZOLL-M: Empfindlicher Schlag gegen international agierendes Netzwerk von Händlern illegaler Dopingmittel.
München Frankfurt am Main (ots)
Zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft.
Rund 2.700 Flaschen und Dosen mit Selektiven Androgenrezeptor-Modulatoren (SARMs) haben Ermittler des Zollfahndungsamtes München bei insgesamt 12 Durchsuchungen von Wohnräumen und einer Lagerstätte in Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, sichergestellt.
Dabei kam es zur Vollstreckung von zwei Haftbefehlen gegen ein 38 und 42 Jahre altes Brüderpaar, das mit einem Lager in Frankfurt am Main als Dreh- und Angelpunkt des von Bulgarien aus organisierten, internationalen Handels der illegal vertriebenen Wirkstoffe fungiert haben könnte.
Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt 11 Tatverdächtige im Alter von 19 bis 43 Jahren, die sowohl als Versender als auch Abnehmer der Präparate in Erscheinung getreten sind.
Bei SARMs handelt es sich um anabole Wirkstoffe, die zur kraft- und muskelsteigernden Wirkung überwiegend in der Trainingsphase von Sportlern missbräuchlich zum Einsatz kommen.
Die Zollfahndung geht derzeit davon aus, dass die zuvor aus Bulgarien in Großmengen eingeschmuggelten Dopingmittel in dem Frankfurter Lager zwischengebunkert, nach Auftragslage von den Brüdern verpackt und in Einzelsendungen nach Westeuropa auf dem Postweg versandt worden sein könnten.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen besteht der Verdacht, dass die beiden Brüder in den vergangenen zwei Jahren Dopingpräparate im Verkaufswert von rund 2,7 Millionen Euro konfektioniert und verschickt haben.
Die Maßnahmen gegen das Brüderpaar sowie einen 42 Jahre alten weiteren Tatverdächtigen aus Köln fanden bereits Mitte Juni mit Unterstützung von Kräften des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main und des Zollkriminalamtes statt. Die restlichen acht erfolgreich verlaufenen Durchsuchungsmaßnahmen im übrigen Bundesgebiet fanden sukzessive mit der Beteiligung von Kräften regional zuständiger Zollfahndungsämter statt.
Die Ermittlungen wegen Verdachts des gewerbs-, bandenmäßigen und unerlaubten Handeltreibens mit Dopingmitteln zum Zwecke des Dopings beim Menschen im Sport bzw. des unerlaubten Handeltreibens mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln außerhalb von Apotheken sowie vorsätzlichem Inverkehrbringen bedenklicher Arzneimittel unter der Sachleitung der Schwerpunktstaatsanwaltschaft München I dauern an.
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Christian Schüttenkopf
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