FW-Stolberg: 14 Menschen aus Feuer gerettet
Stolberg (ots)
Dramatische Szenen spielten sich in der Nacht zum Dienstag auf dem Schloßberg ab. Flammen und dichter Rauch schlugen aus einem Fenster. 14 Menschen mussten durch die Feuerwehr gerettet werden, sieben davon kamen in ein Krankenhaus.
Die Leitstelle der StädteRegion Aachen alarmierte die Feuerwehr Stolberg um 0:16 Uhr zu einem Zimmerbrand in die Straße Schloßberg. Als der Löschzug der Feuerwache nach wenigen Minuten die Einsatzstelle erreichte, wurde das ganze Ausmaß des Brandes ersichtlich.
Flammen und Rauch schlugen aus einem Fenster an der Giebelwand, das Treppenhaus war bereits komplett verraucht, insgesamt 14 Menschen machten sich an den Fenstern bemerkbar, weil sie das Haus nicht mehr verlassen konnten. Auf der Rückseite des Gebäudes klammerte sich eine Frau zwischen dem Fenster einer Dachgaube und der Traufe panisch fest.
Sofort wurden alle verfügbaren Einsatzkräfte zur Menschenrettung eingesetzt. Auf der Rückseite wurde die Dame von Einsatzkräften angesprochen und beruhigt. Gleichzeitig wurde ein Sprungretter in Stellung gebracht und zwei tragbare Feuerwehrleitern aufgestellt. Feuerwehrleute stiegen zu ihr hoch und sicherten sie. Ein Trupp drang in das Dachgeschoss des mehrgeschossigen Gebäudes zu ihr vor und retteten sie schließlich mit einer Fluchthaube durch das Treppenhaus.
Alle anderen Menschen wurden über die Drehleiter in Sicherheit gebracht. Von den insgesamt 14 Verletzten mussten sieben Patienten mit leichten bis mittelschweren Verletzungen in Krankenhäuser zur weiteren medizinischen Versorgung gebracht werden. Weitere fünf Patienten wurden notärztlich vor Ort behandelt. Auch ein Hund wurde durch die Feuerwehr gerettet. Nachdem er ins Freie gebracht wurde, wurde er mit Sauerstoff behandelt.
Aufgrund der hohen Anzahl an Verletzten wurde das Alarmstichwort "MANV - Massenanfall von Verletzten" ausgelöst. Hiermit wurden insgesamt sieben Rettungswagen, drei Notärzte und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst alarmiert.
Sieben unverletzt betroffene Hausbewohner wurden durch das Ordnungsamt anderweitig untergebracht. Ein großer Dank gilt den Einsatzkräften der Polizei. Sie unterstützen in vorbildlicher Weise die Rettung der eingeschlossenen Personen.
Ein Bild vor Ort von der Lage machten sich Andreas Dovern, Amtsleiter der Feuerwehr, Sven Poschen vom Ordnungsamt und Kreisbrandmeister Thomas Sprank.
"Der Einsatz zeigte einmal mehr, wie wichtig ein hoher Ausbildungsstand bei Haupt- & Ehrenamtlichen Kräften ist: Die Vornahme einer 3-teiligen Schiebleiter gehört beispielsweise nicht zum Einsatzalltag der Feuerwehren, insbesondere nicht zur Menschenrettung. Und das Bedarf dazu Erfahrung und Können. Alle Kräfte haben in einer unglaublichen Ruhe funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk - und das bei einem Einsatz, der in einer solchen Dramatik zum Glück nicht zum Alltagsgeschäft deutscher Feuerwehren gehört.", so Einsatzleiter Oliver Grendel.
Nach Abschluss der Rettungs- und Löschmaßnahmen wurde die Einsatzstelle der Polizei übergeben.
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