Kreisfeuerwehrverband Calw e.V.
KFV-CW: Gasaustritt in Calw - 240 Menschen evakuiert - Keine Verletzten
Calw (ots)
Ein Gasaustritt in einem Flüssiggastank fordert in Calw ein Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften. Kurz nach 11:00 Uhr wurden am Mittwoch die Feuerwehren aus Calw, Stammheim, Hirsau und Altburg durch die Integrierte Leitstelle (ILS) in Calw mit dem Einsatzstichwort Gasaustritt in die Bahnhofstraße von Calw alarmiert.
"Nach wenigen Minuten waren die ersten Fahrzeuge und Einsatzkräfte vor Ort. Beim Eintreffen in der Bahnhofstraße wurden wir von einer Fachfirma für Rückbau von Gastanks über die Einsatzlage informiert. Die Mitarbeiter der Fachfirma arbeiteten an dem Rückbau eines überalterten unterirdischen Gastanks im Zuge von Baumaßnahmen. Hierzu betrieben sie eine sogenannte Gasfackel zur gezielten Abfackelung von brennbaren Gasen, um diesen Tank fachgerecht zu entleeren. Im Verlauf der Entleerungsmaßnahmen wurde jedoch ein Gasaustritt an anderen Stellen des Gastanks festgestellt, so dass die Mitarbeiter umgehend die Feuerwehr zu Einsatzstelle alarmierte um weitere Schritte einzuleiten, berichtet der Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Calw Marcus Frank.
240 Menschen evakuiert darunter 150 Grundschüler
"Aufgrund der akuten Gefahrenlage und der unbekannten Menge an bereits ausgetretenem Flüssiggas, wurden in einem Radius von 150 m, die angrenzenden Wohnungen, eine Grundschule sowie zwei Bundesstraßen evakuiert bzw. gesperrt. Parallel forderten wir das CBRN Erkundungsfahrzeug der Feuerwehr Wildberg an die Einsatzstelle. Die Mannschaft, sowie die Technik des Fahrzeuges ist spezialisiert zum Messen, Spüren und Melden verschiedener Kontaminationen in der Luft, im Boden oder auch im Wasser", so der Einsatzleiter weiter. Im weiteren Einsatzverlauf wurde der Gastank mit Wasser geflutet um das restliche Flüssiggas kontrolliert aus dem Tank zu verdrängen. Ebenso wurden, um eine weitere Ausbreitung in angrenzende Keller sowie in die Kanalisation zu verhindern, explosionsgeschützte Lüfter sowie Kanalabdichtungen eingesetzt. Die Messungen der Feuerwehr waren allesamt negativ.
Berufsfeuerwehr Pforzheim saugt kontaminiertes Wasser ab
Aufgrund der starken Verunreinigung des Wassers im Gastank wurde über ein mobiles Gefahrstoffentsorgungssystem der Berufsfeuerwehr Pforzheim das kontaminierte Wasser aufgenommen und fachgerecht entsorgt. Abschließend wurde der Flüssiggastank mit Beton gefüllt. Gegen 13:30 Uhr konnte die Bundesstraße 296 für den Verkehr wieder freigegeben werden und gegen 15:00 Uhr kehrten die ersten Anwohner wieder in ihre Häuser zurück. Die Bahnhofstraße blieb bis zum Einsatzende in den Abendstunden voll gesperrt.
Gute Zusammenarbeit unten den Rettungsorganisationen
"Gemeinsame Übungen innerhalb der Blaulichtorganisationen sind ein wichtiger Baustein im Jahresverlauf und dienen dazu im Ernstfall gut vorbereitet zu sein. Eine Evakuierungsaktion in dieser Größenordnung hat man in den letzten drei Jahrzehnten in Calw nicht erlebt. Heute war ein solcher Ernstfall und unsere Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst und den Feuerwehren haben reibungslos zusammengearbeitet, ergänzt Frank abschließend.
Für die Versorgung der evakuierten Personen wurden entsprechende Betreuungsplätze durch das Deutsche Rotes Kreuz eingerichtet und ein Sanitätsschutz sichergestellt. Der stellv. Kreisbrandmeister Volker Renz informierte sich an der Einsatzstelle über die Lage und unterstützte die eingerichtete Führungsgruppe sowie Einsatzleitung. Der Rettungsdienst sowie die DRK Ortsvereine Calw, Neubulach und Nagold/Wildberg waren mit insgesamt 32 Sanitätskräften und elf Fahrzeugen im Einsatz. Glücklicherweise wurden bei diesem Großeinsatz keine Personen verletzt. Die Feuerwehren aus Calw, Wildberg und der Berufsfeuerwehr Pforzheim waren mit 17 Fahrzeugen und 64 Feuerwehrkräften im Einsatz. Die Polizei war aufgrund der Evakuierungsmaßnahmen und die Vollsperrung von zwei Bundesstraßen mit 52 Polizeibeamten und einem Polizeihubschrauber vor Ort.
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Markus Fritsch
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