THW Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein
THW-HH MV SH: Gemeinsame Ölbekämpfungsausbildung von Havariekommando und THW in Putlos an der Hohwachter Bucht
Oldenburg/Putlos (ots)
"Wir haben heute viele neue Einsatzmittel erstmals kombiniert." erklärt Jens Rauterberg, Fachbereichsleiter Schadstoffbekämpfung Küste des Havariekommandos. "Es ist deutlich geworden, dass sich die neuen Geräte mit ihren verschiedenen Funktionen sehr gut ergänzen." An der schleswig-holsteinischen Ostseeküste trainierte das Technische Hilfswerk (THW) unter der Leitung des Havariekommandos die Ölunfallbekämpfung. Im Laufe des letzten Jahres hat das Havariekommando im Auftrag der fünf Küstenländer neues Gerät für die Ölunfallbekämpfung beschafft, darunter geländegängige LKW, Mehrzweckboote mit Ölaufnahmesystem und Ersteinsatzcontainer mit Schutzausrüstung für Einsatzkräfte. In der großangelegten Ausbildungsübung, zu der 16 Fachgruppen Öl des THW anreisten, wurde das neue Material durch die 150 Übungskräfte erstmalig zusammengeführt und gemeinsam erprobt. Ein Schwerpunkt war die Umsetzung des neuen Arbeitsschutzkonzeptes, für das neue "Ersteinsatzcontainer" beschafft wurden. Diese Container bieten neben der Lagerung und dem Transport von persönlicher Schutzausstattung und Geräten für die manuelle Ölaufnahme eine geordnete Materialausgabe sowie Umkleide- und Waschmöglichkeiten. "Im Einsatz ist es wichtig, dass die Einsatzkräfte mit dem Gerät vertraut sind und wissen, wie sie es richtig einsetzen. Nur so ist Ölbekämpfung effektiv." betont Jens Rauterberg . Alle Beteiligten zeigen sich mit dem Verlauf der Übung zufrieden. Die Übung ist eine Kooperation zwischen dem Technischen Hilfswerk (THW) und dem Havariekommando. Insgesamt führt das Havariekommandojährlich etwa 160 Übungen durch. ---
Das Technische Hilfswerk (THW) mit seinen speziell ausgerüsteten Fachgruppen für Ölschadensbekämpfung ist in die Sicherheits- und Ölbekämpfungskonzepte des Havariekommandos und der Küstenländer mit ihren Wasserbehörden eingebunden. Um für den Einsatzfall gerüstet zu sein, führten sämtliche THW-Fachgruppen Ölschadenskämpfung (Fgr Öl) gemeinsam mit dem Havariekommando vom 3. bis zum 5. Juni auf dem Truppenübungsplatz Putlos an der Ostsee (Kreis Ostholstein, Schleswig-Holstein) eine lang geplante gemeinsame Ausbildung unter möglichst realen Bedingungen durch. An einem Standabschnitt wurden an zwei Einsatzabschnitten Ölsperren zum Schutz des Küstenabschnittes gegen Ölverschmutzung und zum Lenken der angenommenen Ölverschmutzung ausgebracht und durch leistungsstarke Mehrzweckboote wasserseitig transportiert. Weitere Boote von THW und DLRG sicherten die Einsatzkräfte wasserseitig ab. Direkt auf dem nur mit geländegängigen Spezialfahrzeugen des THW zugänglichen Strand waren zu Ausbildungszwecken an mehreren Bekämpfungsstellen Öl-Aufnahme- und Separationsanlagen, sogenannte SepCon-Anlagen, aufgebaut und in Betrieb genommen worden. Mit ihnen können die Öl-Wasser-Gemische noch vor Ort getrennt werden. Mit Hilfe von unterschiedlichen Ölaufnahmegeräten (Skimmern), Pumpen, Saug- und Druckschläuchen sowie mobilen Aufnahmebehältern wurde die Ölaufnahme aus der Ostsee sowie die Trennung des angenommenen Öl-/Wassergemisches trainiert. In einem weiteren Einsatzabschnitt stand die Ausbildung zum sicheren Umgang mit der persönlichen Schutzausstattung der Einsatzkräfte (PSA) im Vordergrund. Mit Hilfe der sogenannten Ersteinsatzcontainer wurde hier in Form einer Schleuse die eingesetzten THW-Kräfte mit Spezialanzügen, Stiefeln und Schutzmasken für den Einsatz vorbereitet und anschließend entsprechend mit neuer Bekleidung versehen. Dem Schutz der Einsatzkräfte vor Gesundheits- und Arbeitssicherheitsgefahren sowie Kontaminationen wie auch dem Schutz der Umwelt vor dem versehentlichen Verschleppen von Ölverschmutzungen kommt bei Ausbildungen, Übungen und natürlich erst Recht bei Realeinsätzen eine besondere Bedeutung zu. Die gemeinsame Übungsleitung aus THW und Havariekommando beobachtete und dokumentierte sämtliche Ausbildungsschritte um Erkenntnisse für die weitere Ausbildung und technische Ausstattung der Fachgruppen wie auch für die praktische Arbeit der Wasserbehörden bei Realeinsätzen zu gewinnen.
Die Fachgruppen Ölschaden des THW Es gibt drei Typen der THW-Fachgruppe Ölschaden: Die Fachgruppen Ölschaden Typ A und B unterstützen die Küstenländer im Rahmen einer Bund-Länder-Vereinbarung im Bereich der Deutschen Küste bei der Bekämpfung von Ölunfällen auf Gewässern und an den Küsten. Sie bekämpfen und beseitigen Ölschäden größeren Ausmaßes bundesweit und im Rahmen der technischen Hilfe auch im Ausland. Die Fachgruppe Ölschaden Typ C bekämpft und beseitigt Ölschäden, füllt Öle um, fängt ausgelaufenes Öl auf und separiert Öl-Wassergemische hauptsächlich im Bereich der Binnengewässer. Sie unterstützt zudem die Fachgruppen vom Typ A und B. Die Ölschadensbekämpfung erfolgt auf dem Wasser und auf dem Land durch Abskimmen von Öl auf Wasseroberflächen, Aufnehmen des Öls von Ufern und Stränden, Eindämmen und Kanalisieren durch Ölsperren, Umfüllen, Auffangen und Separation des Öl-Wassergemisches. Dabei arbeitet das THW bei Großschadenslage sehr eng mit dem Havariekommando und den örtlichen Wasserbehörden der Länder und Kommunen zusammen.
Das Havariekommando ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer. Es hat am 1. Januar 2003 seinen Dienst aufgenommen und gewährleistet ein gemeinsames Unfallmanagement auf Nord- und Ostsee. Das Havariekommando bündelt die Verantwortung für die Planung, Vorbereitung, Übung und Durchführung von Maßnahmen zur Verletztenversorgung, zur Schadstoffunfallbekämpfung, zur Brandbekämpfung, zur Hilfeleistung und zur Gefahrenabwehr bezogenen Bergung bei komplexen Schadenslagen auf See sowie einer strukturierten Öffentlichkeitsarbeit.
Pressemeldung bezieht sich auf Meldungen von: https://www.havariekommando.de/ und https://ov-luebeck.thw.de/
Rückfragen bitte an:
THW Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein
Claus Döpper
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E-Mail: claus.doepper@thw.de
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