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POL-GÖ: (200/2017) Verkehrsunfallstatistik 2016 der Polizeiinspektion Göttingen vorgestellt - Deutlicher Rückgang der Unfälle mit Personenschaden

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Göttingen (ots)

GÖTTINGEN - In einem Pressegespräch hat der Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Göttingen, Polizeidirektor Rainer Nolte, am Montagmittag (20. März 2017) die Ergebnisse der Verkehrsunfallstatistik 2016 für seinen Zuständigkeitsbereich vorgestellt (Grafiken siehe Anlage).

In Stadt und Landkreis Göttingen ohne die Bundesautobahnbereiche der BAB 7 und BAB 38 wurden im Jahr 2016 insgesamt 7.219 Verkehrsunfälle polizeilich registriert. Gegenüber dem Jahr 2015 ist kaum eine Veränderung eingetreten (+ 10), aber die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden verringerte sich um 75 auf 971 (2015: 1.046), was einen Rückgang um ca. 7% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Anzahl der registrierten Wildunfälle hat sich von 860 im Jahr 2015 auf 846 im Jahr 2016 leicht verringert (- 1,6 %).

Von 1.564 angezeigten Verkehrsunfallfluchten konnten im Jahr 2016 670 Fälle aufgeklärt werden, dieses entspricht einer Aufklärungsquote von ca. 43 Prozent (Vorjahr 45 Prozent). Die Aufklärungsquote bei Verkehrsunfallfluchten, bei denen Personenschaden verursacht wurde, beträgt 63 Prozent.

Weniger verletzte und getötete Verkehrsteilnehmer

2016 waren bei 8 Verkehrsunfällen 8 Unfalltote zu beklagen.

Im Jahr 2015 ereigneten sich noch 12 tödliche Verkehrsunfälle, bei denen insgesamt 12 Verkehrsteilnehmer getötet worden waren (alle Angaben ohne Bundesautobahn).

Im vergangenen Jahr verloren zwei PKW-Fahrer/-innen, eine Mitfahrerin in einem PKW, drei Kradfahrer, ein Rollstuhlfahrer und ein Fußgänger durch Verkehrsunfälle ihr Leben.

Die Zahl der Schwerverletzten blieb mit 197 (Vorjahr 198) nahezu unverändert. Bei den Leichtverletzten ist ein Rückgang von 1.147 auf 1.056 (- 8, %) zu verzeichnen.

Hinsichtlich der Art der Verkehrsbeteiligung war lediglich bei den Kradfahrern ein Anstieg der Personenschäden festzustellen. Im Einzelnen:

   - Kfz.-Fahrer/Insassen:		von 827 auf 770
   - Moped- und Leichtkraftfahrer:	von 64 auf 58
   - Fußgänger:		von 101 auf 68
   - Kradfahrer:		von 61 auf 75
   - Radfahrer:		von 304 auf 290.

Während sich die Anzahl der schwerverletzten Verkehrsteilnehmer im Stadtgebiet Göttingen von 83 auf 75 verringert hat, hat es im Landkreis Göttingen einen Anstieg von 115 auf 122 gegeben. Allerdings ist hier ein Rückgang der getöteten Verkehrsteilnehmer von 10 auf 6 festzustellen, wobei alle Unfälle mit tödlichem Ausgang außerhalb geschlossener Ortschaften passierten.

"Vier dieser Unfälle mit Todesfolge ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Duderstadt. Da dort darüber hinaus 39 Verkehrsteilnehmer schwer verletzt worden und nicht angepasste Geschwindigkeiten oftmals unfallursächlich sowie Folgen verschärfend sind, werden die polizeilichen Maßnahmen insbesondere in diesem Bereich intensiviert", kündigte Nolte an.

Hinsichtlich der so genannten "Risikogruppen" stellt sich die Unfallbilanz folgendermaßen dar:

Rückgang der Unfälle mit Beteiligung von Kindern

Im Jahr 2016 verunglückten 66 Kinder (0 - 14 Jahre) im Straßenverkehr, somit 9 weniger als im Vorjahr.

57 (65) Kinder erlitten leichte und 9 (10) schwere Verletzungen. Erfreulicherweise wurde wie auch im Vorjahr kein Kind im Straßenverkehr getötet.

Mehr als die Hälfte aller Kinder verunglückte als Fahrzeuginsassen.

Bei der Altersgruppe der verletzten Kinder unter 6 Jahren erhöhte sich die Anzahl von 11 auf 14. Auffällig ist hier, dass 13 der Kinder als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen verletzt wurden (Vorjahr: 6).

Dazu Rainer Nolte: "Die Zunahme der verletzten Insassen lässt vermuten, dass noch immer viele Kinder in Fahrzeugen ohne Nutzung der entsprechenden Rückhalteeinrichtungen mitgenommen werden. Wir werden daher neben der Präventionsarbeit auch in diesem Jahr wieder Gurt- und Kindersitzkontrollen durchführen und Fehlverhalten ahnden, denn Rückhaltesysteme bieten nun mal in jedem Alter den besten Schutz in Kraftfahrzeugen".

Bei den verunglückten Kindern im Alter von 6 - 14 Jahren ist ein Rückgang von 57 auf 52 zu verzeichnen.

Zu Fuß gehende und Rad fahrende Kinder wurden bei 27 Verkehrsunfällen verletzt (Vorjahr 40).

Anstieg der schwer verletzten und getöteten Fahranfänger

Auch wenn die Gesamtzahl der bei Verkehrsunfällen verletzten jungen Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren von 278 auf 266 gesunken ist und sich die Anzahl der Schwerverletzten von 39 auf 36 verringert hat, sind bei einem Anteil von etwa 8 Prozent an der Gesamtbevölkerung die jungen Erwachsenen nach wie vor überproportional unfallbeteiligt.

Die Zahl der schwerverletzten bzw. getöteten jungen Erwachsenen, die einen Pkw bzw. Krad über 125 ccm genutzt hatten, ist von 28 auf 32 gestiegen.

Bedauerlicherweise wurden in dieser Altersgruppe im Jahr 2016 eine Pkw-Fahrerin und eine junge Frau, die bei einer Fahranfängerin mitgefahren war, getötet (2015: eine 18 jährige Pkw-Insassin).

42 schwere Unfälle wurden durch junge Erwachsene verursacht, dies entspricht ca. 24 Prozent aller schweren Unfälle; in 36 Fällen wurden dabei motorisierte Fahrzeuge genutzt. Die Polizeiinspektion Göttingen wird sich dieser Risikogruppe in ihrer Verkehrssicherheitsarbeit weiterhin intensiv widmen. Im vergangenen Jahr nahmen beispielsweise ca. 2.600 Schüler und Schülerinnen von weiterführenden und berufsbildenden Schulen an der Präventionsveranstaltung unter dem Motto "dein Unfall, der nicht passiert" teil.

Im Jahr 2017 sollen 3.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen für diese interaktiven Vorträge gewonnen werden.

Anzahl der verletzten Senioren rückläufig

In der Altersgruppe der über 65-jährigen ist bei der Anzahl der verletzten und getöteten Verkehrsteilnehmer ein deutlicher Rückgang von 146 auf 112 (- 23 %) zu verzeichnen.

Diese Entwicklung ist erfreulicherweise gegenläufig zum Landestrend.

Im Jahr 2016 wurde im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Göttingen kein Senior im Straßenverkehr getötet, im Vorjahr hatten 5 Senioren bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren.

Die Zahl der Schwerverletzten ist von 36 auf 24, die Anzahl der leichtverletzten Senioren von 105 auf 88 zurückgegangen.

Wegen des demografischen Wandels wird die Zahl der Verkehrsteilnehmer über 65 Jahre stark zunehmen, damit wächst auch deren Beteiligung am Unfallgeschehen. Die bereits begonnenen Präventionsmaßnahmen, wie zum Beispiel das Projekt "Göttinger Senioren machen mobil - sicher ans Ziel" werden deshalb weiterhin fortgesetzt und intensiviert.

Viele verletzte Radfahrer in der Stadt Göttingen

Die Zahl der verletzten und getöteten Radfahrer in der Stadt Göttingen hat sich im Vergleich zum Jahr 2015 zwar von 248 auf 235 Personen leicht verringert, der Anteil an der Gesamtzahl aller verunglückten Personen im Stadtgebiet (653) ist jedoch von 33 auf 36 Prozent gestiegen.

Radfahrer wurden im Jahr 2016 im Göttinger Stadtgebiet nicht getötet (im Vorjahr war nach dem Zusammenstoß zweier Radfahrer eine Unfallbeteiligte verstorben), die Anzahl der Schwerverletzten sank von 37 auf 28. Bei den Leichtverletzten ist ein Rückgang von 210 auf 207 zu verzeichnen.

Anstieg der Personenschäden bei den Kradfahrern

Während im Land Niedersachsen mit 47 getöteten Kradfahrern (über 125 ccm) 17 weniger als im Vorjahr registriert worden sind, ist in der PI Göttingen ein Anstieg von einen auf drei zu verzeichnen.

Die drei verstorbenen Kradfahrer waren im Alter zwischen 43 und 58 Jahren und gehörten somit nicht der Zielgruppe "junge Fahranfänger" an.

Weiterhin sind bei Unfällen mit Krädern im Jahr 2016 insgesamt 72 (Vorjahr: 60) Zweiradfahrer verletzt worden.

Es sind daher mehrere Verkehrskontrollen vorgesehen, bei denen die in der Polizeidirektion Göttingen im Jahr 2016 aufgestellte "Spezialisierte Kontrollgruppe Krad" zum Einsatz kommen wird.

Darüber hinaus ist geplant, Kradfahrer am 09.04.2017 zu Saisonbeginn bei einer Präventionsveranstaltung im Raum Hann. Münden hinsichtlich der besonderen Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren.

Aber auch an alle anderen Verkehrsteilnehmer wird der Appell gerichtet, gegenüber Zweiradfahrern besondere Sorgfalt walten zu lassen.

Erfreuliche Entwicklung des Unfallgeschehenes auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Göttingen

Auf den Bundesautobahnen 7 und 38 im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Göttingen wurden im Jahr 2016 insgesamt 866 Verkehrsunfälle aufgenommen, dies sind 63 weniger als im Vorjahr (- 6,8 %).

Auch bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist ein Rückgang (-9,1 %) zu verzeichnen. Registriert wurden 110 Unfälle, bei denen Personen verletzt worden sind (Vorjahr 121).

Bei den Unfällen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 172 Verkehrsteilnehmer verletzt (Vorjahr 210).

2016 waren bei zwei Verkehrsunfällen auf der BAB zwei Unfalltote (Vorjahr 3) zu beklagen.

Ein 60 jähriger Pkw-Fahrer verlor auf der BAB 38 bei einem Unfall sein Leben, ein 43 Jahre alter Kradfahrer erlitt auf der BAB 7 bei einem Unfall tödliche Verletzungen.

Die Zahl der Schwerverletzten verringerte sich von 63 auf 42, bei den Leichtverletzten ist ein Rückgang von 144 auf 128 zu verzeichnen.

Der bisherige Unfallschwerpunkt im Bereich des Autobahndreiecks (AD) Drammetal, die Zufahrt von der A38 auf die A7 in Fahrtrichtung (FR) Kassel, konnte durch die griffigkeitsverbessernde Maßnahme Mitte des letzten Jahres und die Inbetriebnahme der stationären Geschwindigkeitsmessanlage deutlich entschärft werden. Im Jahr 2016 wurde dort kein Verkehrsunfall polizeilich registriert.

Im November 2015 wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit zwischen dem AD Drammetal und der hessischen Landesgrenze in beiden Fahrtrichtungen auf maximal 120 km/h begrenzt. Hier ist ein leichter Rückgang des Unfallgeschehens (von 220 auf 206) zu verzeichnen.

Auch in Höhe der Anschlussstelle Göttingen/Nord wurde in Richtung Süden eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 km/h (tagsüber) eingerichtet. In diesem Streckenabschnitt verringerte sich die Anzahl der Unfälle von VU von 20 auf 8.

Rückfragen bitte an:

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