POL-GÖ: (245/2017) Nach umfangreichen Ermittlungen: Mutmaßlicher Serien-Kontoeröffnungsbetrüger festgenommen - Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Göttingen und Polizeiinspektion Göttingen
Göttingen (ots)
GÖTTINGEN (jk) - Unter Führung der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität der Staatsanwaltschaft Göttingen ist der "Task Force Cybercrime/Digitale Spuren" der Polizeiinspektion Göttingen nach mehrmonatigen intensiven Ermittlungen und verdeckten polizeilichen Maßnahmen die Identifizierung eines mutmaßlichen Cyberkriminellen gelungen.
Der 24 Jahre alte Mann aus Göttingen ist nach derzeitigem Ermittlungsstand dringend verdächtig, für eine Serie von betrügerischen Kontoeröffnungen verantwortlich zu sein. Seit September 2016 waren die Ermittler dem Göttinger auf der Spur. Am vergangenen Mittwochmorgen (05.04.17) wurde er vor seiner Wohnung im Stadtgebiet von Fahndern der Polizei festgenommen.
Bei seinen Taten ging der mutmaßliche Betrüger durchaus professionell vor. Mit gefälschten österreichischen und italienischen Ausweisdokumenten suchte er diverse Göttinger Kreditinstitute auf und eröffnete mit dem jeweiligen Alias-Namen ein Girokonto.
Auf den so eröffneten Konten sammelte der Beschuldigte anschließend Gelder, die mutmaßlich aus weiteren Straftaten stammten. Nach bisherigem Kenntnisstand finanzierte der 24-Jährige seinen Lebensunterhalt u. a. indem er z.B. Ebay-Konten hackte und hierrüber Verkäufe abwickelte. Seine illegal erlangten Einkünfte hob er später bei Bedarf einfach am Geldautomaten ab.
Das gegen ihn geführte komplexe Ermittlungsverfahren umfasst u.a. den Tatvorwurf des Ausspähens von Daten, der Datenveränderung, Urkundenfälschung, Fälschung beweiserheblicher Daten, des Betruges sowie des Computerbetruges.
Die Cybercrime-Ermittler gehen davon aus, dass es eine hohe Zahl an Geschädigten gibt. Allein die bisherige Schadenssumme beläuft sich auf derzeit mindestens 15.000 Euro.
Auf Grundlage der von der TFCC/DS der Göttinger Polizei erlangten Erkenntnisse beantragte die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität der Staatsanwaltschaft Göttingen im März beim Amtsgericht Göttingen Haftbefehl gegen den 24-Jährigen sowie einen Durchsuchungsbeschluss für dessen Wohnung. Letztere führte am Mittwochmorgen letzter Woche zum Auffinden mehrerer gefälschter österreichischer und italienischer Ausweise, Bargeld in Höhe von 1.600 Euro und einer Vielzahl digitaler Speichermedien (Laptops, Smartphones, Speicherkarten und USB-Sticks), deren Auswertung zurzeit noch andauert.
Der Tatverdächtige wurde noch am selben Tag dem Haftrichter beim Amtsgericht Göttingen vorgeführt. Dieser erließ gegen ihn Untersuchungshaftbefehl wegen gewerbsmäßigen Betruges. Der 24-jährige befindet sich seither in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Rosdorf. Die Ermittlungen dauern an.
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