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POL-GÖ: (134/2018) "Verkehrsunfallstatistik 2017" der Polizeiinspektion Göttingen veröffentlicht - Deutlicher Rückgang der Unfälle mit schwerwiegenden Folgen festgestellt

POL-GÖ: (134/2018) "Verkehrsunfallstatistik 2017" der Polizeiinspektion Göttingen veröffentlicht - Deutlicher Rückgang der Unfälle mit schwerwiegenden Folgen festgestellt
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Göttingen (ots)

GÖTTINGEN (tm/jk) - Im Rahmen eines Pressegespräches hat die derzeitige Leiterin Einsatz der Polizeiinspektion Göttingen, Polizeidirektorin Nicola Simon, den Medien am Freitagvormittag (16.03.18) die Zahlen, Daten und Fakten zur Verkehrsunfallstatistik 2017 für die Stadt und den Landkreis Göttingen sowie die Autobahnen 7 und 38 präsentiert. Die Grafiken zur PK sind als Anlage beigefügt.

In Stadt und Landkreis (LK) Göttingen - ohne den bisherigen LK Osterode und ohne die Bundesautobahnbereiche der BAB 7 und BAB 38 - wurden im Jahr 2017 insgesamt 7.287 Verkehrsunfälle polizeilich registriert.

Gegenüber dem Jahr 2016 ist kaum eine Veränderung eingetreten (+ 68), die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden erhöhte sich um 35 auf 1.006 (2016: 971). Das polizeiliche Ziel, Unfälle mit schwerwiegenden Folgen zu reduzieren, konnte aber deutlich erfüllt werden. Im Jahr 2017 wurden im Zuständigkeitsbereich der PI Göttingen 138 Verkehrsunfälle aufgenommen, bei denen Verkehrsteilnehmer schwerverletzt oder getötet wurden. Im Vorjahr waren es noch 176, was einen Rückgang um ca. 21% entspricht.

Die Anzahl der registrierten Wildunfälle hat sich von 846 auf 928 erhöht (+ 9,7 %).

1.743 Verkehrsunfallfluchten (2016: 1.564) wurden im Jahr 2017 angezeigt, davon konnten 759 Fälle aufgeklärt werden, dieses entspricht einer Aufklärungsquote von ca. 43,5 Prozent. Die Aufklärungsquote bei Verkehrsunfallfluchten, bei denen Personenschaden verursacht wurde, beträgt 59,6 Prozent.

Weniger schwerverletzte und getötete Verkehrsteilnehmer 2017 waren in Stadt und Landkreis Göttingen (Altkreis) bei 7 Verkehrsunfällen 7 Unfalltote zu beklagen (2016: 8; alle Angaben ohne Bundesautobahn).

Im vergangenen Jahr verloren 3 PKW-Fahrer/-innen (zwei 19- und 45-jährige Frauen und ein 49 Jahre alter Mann), 3 Fahrradfahrer/-innen (eine 64-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 61 und 74 Jahren) und ein 96-jähriger Fußgänger durch Verkehrsunfälle ihr Leben.

Die Anzahl der Schwerverletzten konnte von 197 im Vorjahr auf 152 im Jahr 2017 reduziert werden, dieses entspricht einem erfreulich positiven Rückgang von fast 23 Prozent. Bei den Leichtverletzten ist ein leichter Anstieg von 1.056 auf 1.088 zu verzeichnen.

Hinsichtlich der Art der Verkehrsbeteiligung wurde bei den verletzten Verkehrsteilnehmern folgende Zu- bzw. Abnahme registriert:

   -	 Kfz.-Fahrer/Insassen:		von 770 auf 742,
   -	 Moped- und Leichtkraftfahrer:	von 58 auf 62,
   -	 Fußgänger:				von 68 auf 76,
   -	 Kradfahrer:				von 75 auf 67,
   -	 Radfahrer:				von 290 auf 300.

Die Anzahl der schwerverletzten Verkehrsteilnehmer konnte sowohl im Stadtgebiet Göttingen von 75 auf 64 als auch im Landkreis Göttingen von 122 auf 88 verringert werden.

Im Landkreis ist außerdem ein Rückgang der getöteten Verkehrsteilnehmer von 6 auf 4 festzustellen, im Stadtgebiet Göttingen musste ein Anstieg von 2 auf 3 verzeichnet werden.

Alle 3 tödlich verlaufenden Unfälle mit PKW-Beteiligungen ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften. Nach polizeilichen Erkenntnissen waren jeweils nicht angepasste Geschwindigkeiten zumindest mitursächlich. "Nach wie vor ist zu schnelles Fahren die Hauptunfallursache. Die Unfallfolgen erhöhen sich bei hohen Geschwindigkeiten darüber hinaus um ein Vielfaches. Geschwindigkeitsüberwachungen werden daher auch zukünftig ein wichtiger Bestandteil der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit in der PI Göttingen sein", kündigte Frau Simon an.

Betrachtung der Risikogruppen Zunahme der Unfälle mit Beteiligung von Kindern

Im Jahr 2017 verunglückten 71 Kinder (0 - 14 Jahre) im Straßenverkehr, somit 5 mehr als im Vorjahr.

65 (57) Kinder erlitten leichte und 6 (9) schwere Verletzungen. Erfreulicherweise wurde wie auch im Vorjahr kein Kind im Straßenverkehr getötet.

Bei der Altersgruppe der verletzten Kinder unter 6 Jahren hat sich die Anzahl der Verletzten, die als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen geschädigt wurden, von 13 auf 9 leicht verringert.

Simon: "Diesen positiven Trend gilt es fortzusetzen. Wir werden daher auch in diesem Jahr wieder Gurt- und Kindersitzkontrollen - zum Beispiel auch in den sogenannten "Eltern-Taxis" - durchführen, denn Rückhaltesysteme bieten nun mal in jedem Alter den besten Schutz in Kraftfahrzeugen".

Bei den verunglückten Kindern im Alter von 6 - 14 Jahren ist ein Anstieg von 52 auf 60 zu verzeichnen.

In dieser Altersgruppe wurden insbesondere mehr zu Fuß gehende und Rad fahrende Kinder verletzt (2017: 35, Vorjahr 27). Frau Simon appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, sich gegenüber Kindern im Straßenverkehr besonders vorsichtig und rücksichtsvoll zu verhalten.

Rückgang der schwer verletzten und getöteten Fahranfänger

Auch wenn die Gesamtzahl der bei Verkehrsunfällen verletzten jungen Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren von 266 auf 282 gestiegen ist, hat sich die Anzahl der Schwerverletzten und Getöteten von 36 auf 20 verringert.

Die Zahl der schwerverletzten bzw. getöteten jungen Erwachsenen, die einen Pkw bzw. ein Krad über 125 ccm genutzt hatten, ist deutlich von 32 auf 16 gesunken.

Bedauerlicherweise wurde in dieser Altersgruppe im Jahr 2017 eine 19-jährige Pkw-Fahrerin getötet (Vorjahr: eine Pkw-Fahrerin und eine junge Frau, die bei einer Fahranfängerin mitgefahren war).

Auch wenn diese Entwicklung sehr erfreulich ist, wird sich die PI Göttingen dieser Risikogruppe in ihrer Verkehrssicherheitsarbeit weiterhin intensiv widmen und beispielsweise auch in diesem Jahr an weiterführenden und berufsbildenden Schulen Präventionsveranstaltungen unter dem Motto "Dein Unfall, der nicht passiert" durchführen.

Anzahl der verletzten Senioren gestiegen

In der Altersgruppe der über 65-Jährigen war im Jahr 2017 bei der Anzahl der im Straßenverkehr verletzten und getöteten Verkehrsteilnehmer ein Anstieg von 112 auf 146 zu verzeichnen. Zwei Senioren erlitten im Zuständigkeitsbereich der PI Göttingen tödliche Verletzungen.

In einem Fall war ein 96-jähriger Fußgänger von einer 82 Jahre alten Fahrzeugführerin, die in Hann. Münden rückwärts aus einer Parklücke gefahren war, übersehen worden und war später im Krankenhaus seinen bei dem Zusammenstoß erlittenen Verletzungen erlegen.

Der zweite tödliche Unfall eines Seniors ereignete sich im Göttinger Stadtgebiet. Ein 74 Jahre alter Mann war auf einem Radweg ohne Fremdeinwirkung mit seinem Fahrrad gestürzt und erlitt hierbei schwere Kopfverletzungen, an denen er eineinhalb Wochen später verstarb.

Im Jahr 2016 war kein Senior bei Verkehrsunfällen getötet worden.

Die Zahl der Schwerverletzten stieg 2017 von 24 auf 28, die Anzahl der leichtverletzten Senioren erhöhte sich von 88 auf 116.

Aufgrund des demografischen Wandels und des Wunsches, möglichst lange mobil zu bleiben, wird die Zahl der Verkehrsteilnehmer über 65 Jahre deutlich zunehmen und entsprechend auch ihre Beteiligung am Unfallgeschehen wachsen. Die bereits begonnenen Präventionsmaßnahmen, wie zum Beispiel das Projekt "Göttinger Senioren machen mobil - sicher ans Ziel" werden daher weiterhin durchgeführt und intensiviert.

Die erste Veranstaltung in diesem Jahr, durchgeführt von der Verkehrswacht Göttingen und der PI Göttingen, fand am 22.02.2018 statt und war äußerst gut besucht. Juristen, Ärzte, Fahrsicherheitstrainer und der Verkehrssicherheitsberater der Polizei gaben Menschen der "Generation 65 +" und ihren Angehörigen Tipps zur sicheren Teilnahme am Straßenverkehr, zur Verhinderung einer medikamentenbeeinflussten Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit und für das richtige Verhalten nach einem Verkehrsunfall. Angeboten wurden auch persönliche Fahrtrainings. Weitere Veranstaltungen dieser Art werden folgen.

Viele verletzte Radfahrer in der Stadt Göttingen

Die Zahl der verletzten und getöteten Radfahrer in der Stadt Göttingen hat sich im Vergleich zum Jahr 2016 von 235 auf 247 Personen erhöht, der Anteil an der Gesamtzahl aller verunglückten Personen im Stadtgebiet (715) beträgt 34,55 Prozent (Vorjahr 36%).

Zwei Radfahrer wurden im Jahr 2017 im Göttinger Stadtgebiet getötet (im Vorjahr hatte kein Radfahrer tödliche Verletzungen erlitten). Neben dem 74 Jahre alten Mann, der alleinbeteiligt auf einem Radweg gestürzt und anschließend verstorben war, erlitt noch eine 64-jährige Fahrradfahrerin tödliche Verletzungen, nachdem sie beim Einbiegen aus einer untergeordneten Straße eine Pkw-Fahrerin übersehen hatte und mit dem Fahrzeug kollidiert war.

Die Anzahl der Schwerverletzten sank von 28 auf 25. Bei den Leichtverletzten war ein Anstieg von 207 auf 220 zu verzeichnen.

Simon: "Auch wenn die beiden tödlich verlaufenen Radfahrerunfälle eher untypisch waren, werden wir weiterhin mit unterschiedlichen Maßnahmen daran arbeiten, die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrerbeteiligung zu minimieren. Ich bitte alle Verkehrsteilnehmer um regelkonformes und rücksichtsvolles Verhalten. Damit wäre sicherlich der größte Erfolg bei der Unfallprävention zu erreichen."

Weniger schwer verletzte und getötete Kradfahrer

Im Jahr 2017 verlor im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Göttingen kein Kradfahrer (über 125 ccm) sein Leben. Im Vorjahr mussten noch drei getötete Motorradfahrer verzeichnet werden.

Es wurden daher im vergangenen Jahr mehrere Verkehrskontrollen durchgeführt, bei denen die in der Polizeidirektion Göttingen im Jahr 2016 aufgestellte "Spezialisierte Kontrollgruppe Krad" zum Einsatz gekommen war.

Darüber hinaus wurden Kradfahrer am 09.04.2017 bei einer Präventionsveranstaltung im Raum Hann. Münden hinsichtlich der besonderen Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert.

Die Anzahl der schwerverletzten Kradfahrer sank von 21 auf 17. Bei den leichtverletzten Motorradfahrern ist jedoch ein Anstieg 37 auf 50 zu registrieren. Frau Simon kündigte daher an, auch im Jahr 2018 Kradkontrollen durchführen zu lassen. Sie ergänzte: "Zu Beginn der Saison sollten die Kradfahrer sich selbst und dem Motorrad eine 'Aufwärmphase' gönnen und besonders aufmerksam und vorsichtig fahren. Auch die anderen Verkehrsteilnehmer müssen sich erst wieder an die Biker gewöhnen."

Anstieg der Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen

Auf den Bundesautobahnen 7 und 38 im Zuständigkeitsbereich der PI Göttingen wurden im Jahr 2017 insgesamt 1.079 Verkehrsunfälle aufgenommen, dies sind 213 mehr als im Vorjahr (+ 24,6 %).

Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist ebenfalls ein Anstieg (+12.7 %) zu verzeichnen. Registriert wurden 124 Unfälle, bei denen Personen verletzt worden sind (Vorjahr 110).

Bei den Unfällen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 212 Verkehrsteilnehmer verletzt (Vorjahr 172).

Erfreulicherweise verlor kein Verkehrsteilnehmer auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der PI Göttingen sein Leben. 2016 waren bei zwei Verkehrsunfällen auf der BAB zwei Unfalltote zu beklagen.

Die Zahl der Schwerverletzten verringerte sich von 42 auf 39, bei den Leichtverletzten ist ein Anstieg von 128 auf 173 zu verzeichnen.

Das Jahr 2017 war geprägt von mehreren verkehrserheblichen Baustellen, die die Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle maßgeblich beeinflusst haben: Beginn des A 7-Ausbaus Seesen - Nörten-Hardenberg, Erneuerung des Fahrbahnbelages in der Anschlussstelle (AS)

Göttingen-Nord in Süd-Richtung und des Hauptfahrstreifens zwischen der hessischen Landesgrenze und dem Autobahndreieck Drammetal sowie der Erneuerung des offenporigen Asphalts (OPA) zwischen dem Autobahndreieck Drammetal und der AS Göttingen (Kasseler Landstraße).

Am Unfallschwerpunkt "AS Göttingen-Nord in Südrichtung" mussten nach der Baumaßnahme keine Unfälle mehr aufgenommen werden.

Die Unfallsituationen in den Gefällstrecken Laubacher Berg und Hedemünden waren im vergangenen Jahr unauffällig.

Trotz der zunehmenden Bautätigkeiten im Nordbereich geht die Autobahnpolizei für das laufende Jahr von einem Rückgang der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle aus.

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