POL-GÖ: (107/2020) Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 der Polizeiinspektion Göttingen vorgestellt - Sehr hohe Aufklärungsquote bei Einbruchstaten
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Göttingen (ots)
GÖTTINGEN (jk) - Im Rahmen eines Pressegespräches haben der Leiter der Polizeiinspektion Göttingen, Leitender Polizeidirektor Thomas Rath, und Kriminaldirektor Thomas Breyer, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, am Freitagvormittag (13.03.20) den Medien die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2019 für Stadt und Landkreis Göttingen vorgestellt.
Die Polizeikommissariate (PK) Bad Lauterberg, Duderstadt, Hann. Münden und Osterode werden ihre lokalen Statistiken in den kommenden Tagen veröffentlichen.
- Fallzahlen nahezu auf Niveau des Vorjahres und damit weiter geringste Werte seit 1999 - Sehr hohe Aufklärungsquote bei Einbruchstaten - Reduzierung der Kinder- und Jugendkriminalität - Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte und Rettungskräfte anhaltend auffällig - Phänomen "hate speech" ist im besonderen polizeilichen Fokus - Verbreitung pornografischer Schriften weiter ansteigend
Inspektionsleiter Thomas Rath zieht für das zurückliegende Jahr eine insgesamt positive Bilanz:
"Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2019 weist für den Bereich der PI Göttingen Gesamtfallzahlen aus, die nahezu identisch mit den Werten des Vorjahres sind und somit weiterhin die niedrigsten Fallzahlen seit 1999 darstellen. Sehr erfreulich ist, dass durch die Einrichtung spezieller Sonderkommissionen außergewöhnlich viele Einbrüche aufgeklärt und Einbrecherbanden hinter Schloss und Riegel gebracht werden konnten. Diese Erfolge führe ich auch auf die gut vernetzte und professionelle Arbeit meiner Kollegen zurück. Das macht uns sehr stolz, ist aber zugleich Antrieb, in unseren Bemühungen zum Wohle der Bürger nicht nachzulassen. Auch konnte im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität abermals eine Reduzierung der Delikte erreicht werden. Sorge bereitet dagegen, dass sich die Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte und Rettungskräfte nach wie vor auf einem hohen Niveau bewegt. Hinzu kommen die Beleidigungen und Bedrohungen unser Politiker in den sozialen Netzwerken - das Phänomen zunehmender sogenannter hate speech. Hier gilt es, auch in einer gesamtgesellschaftlichen Diskussion, Hintergründe aufzuhellen und klare Grenzen aufzuzeigen. Das Tatmittel Internet spielt leider bei der Verbreitung pornografischer Schriften und damit verbunden speziell im Bereich der Kinderpornografie eine besondere Rolle. Hier gilt unser besonderes Augenmerk einer hochprofessionellen und technisch innovativen Ermittlungsarbeit, um Tätern das Handwerk zu legen und weitere Missbrauchsfälle zu verhindern."
Gesamtstraftaten
Nach einem erfreulichen Rückgang der Straftaten in 2018 um 7 % konnte für 2019 ein nahezu gleiches Fallzahlenniveau gehalten werden. Damit liegen die Fallzahlen weiterhin auf dem niedrigsten Niveau seit 20 Jahren.
"Trotz eines leichten Anstiegs der Fallzahlen um 2,15 Prozent konnten wir mit 71.553 Delikten den zweitniedrigsten Wert seit Bestehen der Polizeidirektion Göttingen erreichen. Die Aufklärungsquote innerhalb der Polizeidirektion Göttingen konnten wir mit 63,87 Prozent auf einem hohen Niveau halten. Die Bürgerinnen und Bürger in unserer Region können sich auf Ihre Polizei verlassen. Wir gewährleisten auch in Zukunft durch eine professionelle und bürgerorientierte Aufgabenwahrnehmung ein hohes Sicherheitsniveau", so Polizeipräsident Uwe Lührig.
Aufklärungsquote
Die Aufklärungsquote 2019 (61,49 %) konnte zum Vorjahr um fast 1 % gesteigert werden. Damit liegt diese abermals über der 60-Prozent-Marke und annähernd konstant auf dem Niveau der letzten 10 Jahre. Im Folgenden werden einige Schlaglichter auf einzelne Felder der Kriminalitätsbekämpfung geworfen.
Einbruchsdiebstähle in /aus Wohnungen
Der Wohnungseinbruchsdiebstahl ist weiterhin landesweiter Schwerpunkt in der Kriminalitätsbekämpfung. Gleich zu Jahresbeginn musste ein Anstieg der Einbruchsdelikte festgestellt werden, woraufhin eine Sonderkommission eingerichtet wurde. Dieser gelang es, mehrere Täter zu ermitteln und so die Tatserie zu stoppen. In der Folge haben wir für 2019 zwar einen Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen (406 Taten, davon 150 Versuchstaten, 2018 waren es 307 und davon 129 Versuchstaten) gleichzeitig konnte zum Bereich der Einbruchsdelikte ein erheblicher Anstieg der Aufklärungsquote auf 45,81 % erreicht werden und liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt (24,03%). 2018 lag dieser Wert bereits bei beachtlichen 35,83 %.
Erfreulich ist, dass wie auch im Vorjahr über ein Drittel dieser Taten (2019: 150, 2018: 129) im Versuch stecken blieben. Dies zeigt uns, dass die vielen Präventionsmaßnahmen Früchte tragen und die Täter zum Teil ihr kriminelles Handeln abbrechen mussten.
"Wir werden das Kriminalitätsfeld auch 2020 genau beleuchten und identifizierten Tatserien mit hohem Ermittlungsdruck und dem knowhow spezieller Sonderkommissionen entgegentreten", so Kriminaldirektor Thomas Breyer, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Göttingen. "Speziell die Vernetzung der Ermittlungsarbeit unserer erfahrenen Ermittler mit dem profunden Wissen unserer IT-Experten und Kriminaltechnikern ist ein wesentlicher Schlüssel des Erfolges."
"Die Polizeidirektion Göttingen kann dank intensiver präventiver und repressiver Maßnahmen eine positive Entwicklung bei der Verhinderung und Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls verzeichnen. Die Fallzahlen sind um 8,77 Prozent auf 1.301 Straftaten und damit auf einen 10-Jahres-Tiefstand gesunken. Die Aufklärungsquote liegt insgesamt bei über 30 Prozent. Die Verhinderung und die Aufklärung von Wohnungseinbrüchen bleibt weiterhin ein Schwerpunkt in unserer täglichen Polizeiarbeit und wird intensiviert. Wir werden auch zukünftig mit Beratungen und Veranstaltungen rund um das Thema Eigentum mit den Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt treten und intensive Kontrollmaßnahmen durchführen", stellt Behördenleiter Lührig hierzu fest.
Task Force Cybercrime
Die 2016 eingerichtete Task Force für Cybercrime und Digitale Spuren hatte auch in 2019 hervorragende Ermittlungserfolge zu verzeichnen. Mit Abschluss des Jahres 2019 wurden 1.247 Fälle mit "Tatmittel Internet" polizeilich registriert (Vorjahr: 1.124). Zu dieser Taskforce gehören auch drei Informatiker, die nicht nur in Sachen Internetkriminalität ermitteln, sondern auch ihre technischen Fähigkeiten für Bereiche der polizeilichen Analysen, Präventionsarbeiten und auch Weiterentwicklungen einsetzen. Die Entwicklung einer speziellen Software im Zusammenhang mit angezeigten PC-manipulationen führte 2019 so auch zu einer Nominierung für den Innovationspreis der Stadt Göttingen. Im Zeitalter zunehmender Digitalisierung wird diese Ermittlungseinheit weiter stark gefordert sein, um auch bei anderen herausragenden Delikten, wie z.B. Kapitalverbrechen wesentliche Unterstützungsleistungen zu erbringen.
Dazu Behördenleiter Uwe Lührig:
"Durch die Digitalisierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat haben wir immer häufiger mit digitalen Tatorten und Tatmitteln zu tun. Bei 4.481 Taten innerhalb der Polizeidirektion Göttingen haben wir eine Aufklärungsquote von 84,8 Prozent. Die zunehmende Kriminalität im Internet stellt weiterhin einen Schwerpunkt in der täglichen Polizeiarbeit dar. Unsere professionell arbeitenden Cybercrime-Einheiten und -Teams setzen alles daran um die Täter im Netz zu identifizieren."
Gewalt gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte
Für 2019 mussten im Bereich der Gewalt gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte 149 Fälle verzeichnet werden (2018: 137 Fälle). In den überwiegenden Fällen handelte es sich dabei um Widerstandsstraftaten und tätliche Angriffe. Deutlich mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen (77 von 133) standen dabei unter Alkoholeinfluss.
Polizeipräsident Uwe Lührig: "Die Anzahl der Gewaltdelikte gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte hat auch im letzten Jahr einen weiteren erschreckenden Anstieg erfahren. Im Jahr 2019 waren in 33 Fällen Polizeivollzugsbeamtinnen/ -beamte aufgrund von Gewalteinwirkung zeitweise nicht dienstfähig. Auch Rettungskräfte (u.a. Feuerwehr und Sanitäter) werden zunehmend Opfer derartiger Gewaltdelikte. Wir werden weiterhin alles daran setzten unsere Kolleginnen und Kollegen vor derartigen Übergriffen zu schützen. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben wir im Dezember 2019 flächendeckend alle Streifendienste mit sogenannten Bodycams ausgestattet. Nach ersten Erfahrungen schrecken die Bodycams vor Übergriffen ab und sind geeignet in konfliktträchtigen Situationen zur Deeskalation beizutragen. Insgesamt spiegelt sich in derartigen Gewaltdelikten die Respektlosigkeit gegenüber staatlichen Amtsträgern dar, die wir nicht tolerieren werden."
Häusliche Gewalt
2019 hatte die Polizeiinspektion Göttingen insgesamt 878 Einsätze im Kontext mit häuslicher Gewalt abzuarbeiten, was ein fast identisches Aufkommen zum Vorjahr darstellt (2018: 882 Fälle). Bei mehr als die Hälfte aller Fälle sind die Opfer weiblich (524). Auch bei diesen Delikten spielte bei bis zu einem Drittel der Taten die Alkoholbeeinflussung eine besondere Rolle. Überwiegend handelt es sich um Körperverletzungsdelikte, leider sind Familiendramen bis hin zum Tötungsdelikt zu verzeichnen.
"Hier gilt es weiterhin für ein verändertes Anzeigeverhalten der überwiegend betroffenen Frauen zu sorgen um damit verbunden sehr konkrete Präventionsmaßnahmen vornehmen zu können", so Kripochef Thomas Breyer. "Die speziellen Präventions- und Einsatzkonzeptionen kommen sehr bewusst zum Einsatz und wir greifen konsequent durch, um Schlimmeres erfolgreich zu verhindern", Breyer weiter. "Neben der Strafverfolgung sind die Abwehr konkreter Gefahren und der Schutz der Opfer die vorrangigen Ziele unseres polizeilichen Einschreitens. Eine große Bedeutung hat hierbei die Opferbetreuung zu rechtlichen Möglichkeiten nach dem Gewaltschutzgesetz. Im vergangenen Jahr ist das Niedersächsische Polizei- und Ordnungsbehördengesetz (NPOG) in Kraft getreten. Mit Einführung der Einzelnorm des § 17 a NPOG hat auch der Gesetzgeber dem Stellenwert des Phänomens der häuslichen Gewalt Rechnung getragen. Mit den Möglichkeiten eines Platzverweises in Form der Wegweisung aus dem Wohnumfeld und der sog. Gefährderansprache können wir Tätern/-innen Grenzen und Konsequenzen ihres Handelns aufzeigen. Täter/innen, die sich nicht an die Wegweisung der Polizei halten, begehen dadurch eine weitere Straftat", sagt PP Lührig.
Tötungsdelikte
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Göttingen wurden 2019 insgesamt 11 Tötungsdelikte registriert (2018: 15).
In zwei Fällen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes und neun weitere wegen Totschlags geführt. Alle Taten sind polizeilich geklärt. Bei den beiden Mordfällen handelt es sich zum einen um einen Mordversuch, als ein alkoholisierter und ohne Fahrerlaubnis fahrender 23-jähriger Deutscher mit seinem nicht versicherten und mit "anderen" Kennzeichen versehenden Pkw im Rahmen seiner Flucht versucht, einen 53-jährigen männlichen Polizeibeamten zu überfahren. In diesem Zusammenhang kam es zu zwei Schussabgaben.
Zum anderen handelt es sich um den grausamen Mord und bundesweit vom breiten medieninteresse begleitete Tat des Frank Naaß (MoKo Zollstock). Der Beschuldigte überschüttet das Opfer mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündet sie an. Anschließend sticht er mehrfach mit einem Messer auf ihren Oberkörper ein. Das Opfer verstirbt noch am Tatort. Eine hilfeleistende Zeugin wird ebenfalls durch mehrere Messerstiche tödlich, zwei weitere Ersthelfer leicht verletzt.
Bei den Totschlagsdelikten handelt es sich zum einen um den Fall, als es zwischen zwei Männern zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen ist, in deren Verlauf ein 26-jähriger Deutscher mit Migrationshintergrund in Tötungsabsicht mit einem Küchenmesser auf das Opfer (ebenfalls ein 27-jähriger Deutscher mit Migrationshintergrund) einstach. Das Messer traf dabei allerdings auf eine Zimmertür, wodurch die Klinge sich verbog und zerbrach. In einem weiteren Fall versucht sich ein unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln (Methadon) stehender 34jähriger Beschuldigte aus Kasachstan einer Pkw-Kontrolle zu unterziehen und fährt gezielt auf einen Polizeibeamten zu. Der 34-jährige Beamte gibt drei Schüsse auf das Fahrzeug ab und kann letztendlich nur durch einen Sprung zur Seite einen Zusammenprall mit dem Fahrzeug verhindern. Bei einer weiteren Tat misshandeln zwei Täter, ein 39-jähriger Serbe sowie 37-jähriger aus Rumänien, eine 84-jährige Rentnerin in ihrem Haus schwer durch Schläge gegen den Körper und Würgen gegen den Hals. Mit Wertgegenständen verlassen die Täter das Wohnhaus und lassen das lebensbedrohliche schwerverletzte Opfer zurück. Beim nächsten Totschlagsdelikt handelt es sich um eine Tat im Kontext Häuslicher Gewalt, als ein 24-jähriger Deutscher in der gemeinsamen Wohnung mehrfach mit einem Küchenmesser auf seine 23 Jahre alte deutsche Ehefrau einsticht. Diese verstirbt an den zugefügten massiven Verletzungen im Halsbereich sowie den multiplen Stichverletzungen am gesamten Körper. Der Täter suizidiert sich im Anschluss an die Tat. In einem weiteren Fall treffen zwei alkoholisierte männliche Personen aufeinander. Es kommt zu einem Streit, wobei der Täter, ein 43-jähriger Deutscher, mehrfach mit einem Messer auf das 36-jährige Opfer (dt. Staatsang.) einstach. Das Opfer erlitt hierbei vier Stichverletzungen in den linken seitlichen Brustbereich.
Abschließend sei der Fall aufgeführt, als ein 51-Jähriger Deutscher versucht in die Wohnung des weiblichen Opfers einzudringen und zeitgleich das mitgeführte Küchenmesser einsetzte, um das 18-jährige Opfer mit syrischer Nationalität gezielt in Höhe des Oberkörpers in Tötungsabsicht zu verletzen. Mit Hilfe einer weiteren Person konnte der Täter aus der Wohnung gedrängt werden. Grund dürfte in einer psychischen Erkrankung des Täters liegen.
Bei den nicht weiter angeführten Taten handelt es sich um Todesfälle im Zusammenhang mit Klinikaufenthalten (Abschalten med. Geräte bzw. Fehler in der medikamentösen Behandlung) und in einem Fall der Kindesmisshandlung in Form von Würgen und Schlagen im Kontext der persönlichen Überforderung der Aufsichtsperson (Ex-Partner). Auch hier wurden polizeiliche Ermittlungen wegen versuchten Totschlags geführt, da potentiell Lebensgefahr für das 1jährige Kleinkind bestand.
Einsatz von Stichwaffen
Im Jahr 2019 wurden 98 Fälle registriert, bei denen Stichwaffen im Rahmen der Tatbegehung mitgeführt und/oder eingesetzt wurden (2018: 162). Überwiegend handelte es sich um Fälle gefährlicher Körperverletzung oder Bedrohung/Nötigung. Fünf Messereinsätze erfolgten im Zusammenhang mit den o.a. Tötungsdelikten.
Kinder- und Jugendkriminalität
Die Gesamtzahl der minderjährigen Tatverdächtigen hat sich gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich auf 1.098 (2018: 1.148) reduziert und stellt im Vergleich der letzten 10 Jahre den niedrigsten Wert dar. Maßgeblich für die Reduzierung sind die sinkenden Registrierungen von Diebstählen sowie Rauschgiftdelikten.
Betäubungsmittelkriminalität Inspektionsweit konnte 2019 ein leichter Rückgang der Rauschgiftdelikte auf 1.275 Fälle verzeichnet werden (2018: 1.423). Der Besitz und Konsum von Cannabisprodukten ist jeweils am stärksten belastet und auf einem gleichbleibenden Niveau (10-Jahresdurchschnitt: 585 Fälle). Straftaten zum Nachteil älterer Menschen
Auch im vergangenen Jahr wurden im Bereich der Polizeiinspektion Göttingen wieder ältere Menschen von Straftaten betroffen. So wurden hier mehr als 600 Fälle bekannt. Davon handelte es sich aufgrund der durchgeführten umfangreichen Präventionsmaßnahmen sowie den Kooperationen mit den Geldinstituten erfreulicherweise in fast allen Fällen um Taten, die im Versuchsstadium geblieben sind, es also zu keiner Geldübergabe gekommen ist. Nichtsdestotrotz entstand bei den wenigen vollendeten Taten ein Vermögensschaden mehrerer tausend Euro, von den dadurch entstandenen seelischen Schäden bei den betroffenen älteren Menschen ganz zu schweigen. Bei den Tathandlungen handelt es sich dabei überwiegend um sog. falsche Polizeibeamte, aber auch Fälle "falscher Wasserwerker", "Enkeltrick" und "Gewinnversprechen" in deren Zusammenhang den Betroffenen im Vorfeld der Gewinnübergabe zu verauslagende Kosten vorgegaukelt wurden, sind für das vergangene Jahr zu verzeichnen.
PP Uwe Lührig:
"Die Bekämpfung von Straftaten zum Nachteil älterer Menschen stellte uns im vergangenen Jahr vor besondere Herausforderungen. Hierbei führten u.a. das Auftreten falscher Polizeibeamter oder der sog. "Enkeltrick" zu hohen Schadenssummen. Hinter diesen Taten stehen zumeist hochkriminelle und organisierte Banden, die aus dem Ausland agieren. Die Täter sind zumeist geschult, redegewandt und haben eine hohe Überzeugungskraft. Wir begegnen diesem Phänomen unter anderem mit gezielten Präventionsmaßnahmen. Durch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Banken ist es uns bereits gelungen, Straftaten dieser Art zu verhindern. Regionale Präventionsvorträge und -veranstaltungen machen potentielle Opfer bei einer Kontaktaufnahme aufmerksamer und handlungssicher. Aktuelle Warnhinweise über Print- und Rundfunkmedien, sowie den polizeilichen Social Media Accounts sensibilisieren nicht nur mögliche Betroffene selbst, sondern auch Familienangehörige für dieses Thema. Gemeinsam mit anderen Behörden und dem LKA Niedersachsen werden wir die polizeilichen Ermittlungen in diesem Deliktsfeld weiter intensivieren".
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