Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein
FW-LFVSH: Ostseewasser bis nach Hasloh getragen
Kiel (ots)
Kiel / Hasloh. Die Idee klang verrückt, hatte aber ihren Charme und war durchaus ein hervorragendes Werbemittel für die Feuerwehr: Die FF Hasloh (Kreis Pinneberg) wollte Wasser aus der Kieler Förde schöpfen, in einen B-Schlauch füllen und diesen dann binnen zwei Tagen ins 80 Kilometer entfernte Hasloh tragen. Unterwegs sollten alle Feuerwehren an der Strecke mithelfen und dieses Event für eigene Werbeaktionen nutzen. Rund 400 Feuerwehrleute würden für diese Aktion gebraucht werden - so viele wie die schleswig-holsteinischen Feuerwehren im Laufe eines Jahres aufgrund von Fluktuation seit Jahren verlieren. Mit Unterstützung des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein machten sich die Hasloher rund um ihren Gemeindewehrführer Thomas Krohn ans Werk. Als Schirmherr konnte Innen-Staatssekretär Ulrich Lorenz gewonnen werden. Und der ließ sich beim Start an der Hörnspitze in Kiel nicht lange bitten, griff zum historischen Löscheimer und schöpfte fleißig Wasser in den Schlauch. "Eine tolle Aktion, die mal wieder zeigt wie vielseitig Feuerwehr ist", lobte Lorenz. Neben dem eigenen Engagement zur Mitgliederwerbung mahnte Lorenz aber auch an, dass die Kommunalpolitiker als Träger der Feuerwehren, aber auch die Kreis- und Landespolitik immer mehr gefordert werden, um den Nachwuchs für die Feuerwehren sicher zu stellen. Ein "feuerwehreigener" Klempner baute ein Rückschlagventil an den Schlauch und mittels Löschfahrzeug der FF Kiel-Gaarden wurde der acht Meter lange Schlauch unter Druck gesetzt. So sehr, dass er stocksteif wurde und luftdicht verschlossen werden konnte. Je vier Kameraden nahmen den Schlauch dann auf die Schultern und trabten los. Quer durch Kiel ging es auf der ersten Etappe, bei der man an einem Samstagmorgen natürlich reichlich neugierige Blicke auf sich ziehen konnte. "Und genau das wollten wir ja erreichen", freute sich Thomas Krohn schon kurz nach dem Start. Über Molfsee, Flintbek, Rumohr, Blumenthal, Schmalstede, Bordesholm und Mühbrook ging es nach Neumünster, wo der Schlauch bei der Berufsfeuerwehr Neumünster "übernachtete". Am zweiten Tag wurden Großenaspe, Wiemersdorf, Fuhlendorf, Bad Bramstedt, Lentföhrden, Nützen, Kaltenkirchen, Alveslohe, Langeln, Bilsen und Quickborn durchquert, ehe der Festplatz in Hasloh erreicht wurde. Ohne Blasen, aber dennoch reichlich erschöpft wurde der Schlauch schließlich von den letzten vier Trägern ins Festzelt getragen. Dort wurde dann unter dem Jubel der knapp 600 Zuschauer Wehrführer Thomas Krohn die Füße mit Ostseewasser gewaschen. Am Ende der Aktion wurde Bilanz gezogen: Viele Gespräche geführt, viele Menschen zum Thema Feuerwehr "schlau gemacht" und sicher den einen oder anderen zum Nachdenken gebracht. Gesammelt wurde auch: Mit Sammelbüchsen begleiteten Mitglieder der Jugendfeuerwehren den Schlauch auf seiner Reise und sammelten rund 500 Euro. 240 Euro brachte zudem die Versteigerung des Schlauches in Hasloh. Der Gesamterlös fließt in die Jugendfeuerwehrarbeit des Landesfeuerwehrverbandes.
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