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FW-LFVSH: Feuerwehr warnt: Christbäume brennen schneller als man denkt

FW-LFVSH: Feuerwehr warnt: Christbäume brennen schneller als man denkt
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Kiel (ots)

Unterschätzte Gefahr zur Weihnachtszeit
Ausgetrocknete Christbäume und Adventsgestecke sind in der 
Weihnachtszeit häufig der Grund für Wohnungsbrände. Die trockenen 
Tannenzweige brennen wie Zunder und es gibt es kaum Möglichkeiten zu 
reagieren. Diese Gefahr wird oft unterschätzt. Kerzen auf 
Tischgestecken und an Tannenbäumen verursachen "alle Jahre wieder" 
Sachschäden in Millionenhöhe. Im schlimmsten Fall sind Verletzte und 
Tote die Folge.
Vom ersten Entzünden einer Tannennadel bis zum lichterlohen 
Brennen des Baumes vergehen manchmal nur wenige Sekunden, wie ein 
gemeinsamer Brandversuch von Landesfeuerwehrverband 
Schleswig-Holstein (LFV), Institut für Schadenverhütung und 
Schadenforschung (IFS) und der Provinzial zeigt. "Eine trockene Tanne
verbrennt so explosionsartig, dass Löschversuche oft vergeblich 
bleiben", warnt Landesbrandmeister Detlef Radtke, Vorsitzender des 
LFV. Noch größer sei die Brandgefahr, die von Adventsgestecken 
ausgehe. "Dieser vorweihnachtliche Kerzenschmuck, der oft schon im 
November die Räume schmückt, ist bis zum Weihnachtsfest so 
ausgetrocknet, dass bereits ein kleiner Funke die Gestecke in Brand 
stecken kann", so Radtke.
Die Feuerwehren in Schleswig-Holstein rechnen in der Advents- und 
Weihnachtszeit wieder mit hunderten zusätzlicher Lösch- und 
Rettungseinsätze. "Die meisten Brände entstehen durch Leichtsinn und 
Unachtsamkeit", sagt Radtke.
Wie schnell ein solcher Brand entsteht, macht das Experiment im 
IFS deutlich: "Die Flamme einer Kerze, die zu nah an einen Zweig 
gerät, der Funke einer Wunderkerze oder eine defekte Lichterkette, 
genügen oft, und der Baum steht augenblicklich in Flammen", erklärt 
Dr. Antoni Kulcke-Czalbowski, IFS-Experte für Brandschäden. Besonders
die Nadeln von Tannen und Fichten, enthalten relativ viel Harz. "Das 
ist leicht entflammbar und brennt sehr gut", so Kulcke-Czalbowski. 
Dabei entsteht viel Rauch, der sich schnell im ganzen Raum 
ausbreitet. "Schon wenige Atemzüge können zu Vergiftungen führen", 
sagt der Experte. "Deshalb sollte man sofort das Gebäude verlassen 
und die Feuerwehr rufen", rät Radtke. Auf keinen Fall darf man 
vergessen die anderen Mitbewohner zu warnen und ihnen zu helfen. 
"Niemals sollte man sein Leben aufs Spiel setzen und ins Haus 
Zurückrennen, um noch irgendwelche Sachen zu retten", so Radtke.
Wichtig im Schadensfall ist auch die Versicherungsfrage: "Für die 
Schäden an der Wohnungseinrichtung springt die Hausratversicherung 
ein", erklärt Provinzial Versicherungsexperte Andre Marotz. "Das 
Eigenheim ist über die Wohngebäudeversicherung versichert." Ganz 
wichtig: Die Versicherungsverträge sollten regelmäßig überprüft und 
den tatsächlichen Gegebenheiten angepasst werden.
Gerade im Umgang mit Feuer müsse man besonders achtsam sein. "Wer 
eine Kerze anzündet, sorgt damit für eine besondere Gefahrenquelle, 
der er auch besondere Sorgfalt schenken muss", so Marotz. Wer die 
Kerze zum Beispiel unbeaufsichtigt lasse oder sich nicht 
vergewissere, dass diese wirklich ganz aus ist und nicht mehr glimmt,
handele grob fahrlässig. Auch auf spielende Kinder in der Nähe von 
Weihnachtsbäumen oder Adventsgestecken mit brennenden Kerzen müsse 
man besonders achten.
Bislang habe es das so genannte "Alles-oder-Nichts-Prinzip" 
gegeben, bei dem die Versicherung bei grober Fahrlässigkeit nicht 
zahlen musste. "Das ist heute anders", so Marotz. Heute werde der 
Schaden je nach Höhe des Verschuldens aufgeteilt. "Wer seiner 
Sorgfaltspflicht genügt hat bekommt den kompletten Schaden, wer 
dieser nicht genügt, je nach Höhe des Verschuldens, nur einen Teil 
seines Schadens bezahlt."
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Schaden, dann sollte dieser
unverzüglich an die Versicherung gemeldet werden.
Folgende Tipps der Schadenexperten sollten beachtet werden:
-Brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen. Auch nicht "mal eben
schnell" in das benachbarte Zimmer gehen. Also: Vor dem Verlassen des
Raumes immer Kerzen löschen. Besondere Vorsicht gilt, wenn Kinder und
Tiere dabei sind. Eine elektrische Beleuchtung ist wesentlich 
sicherer als brennende Kerzen. Beim Kauf sollte auf das Gütesiegel GS
(Geprüfte Sicherheit) geachtet werden.
-Niedergebrannte Kerzen sollten rechtzeitig ausgewechselt werden, 
damit sie nicht mit leicht entflammbaren Materialien wie Tannennadeln
oder Schleifen in Berührung kommen.
-Immer ausreichenden Abstand zu leicht brennbaren Materialien wie 
zum Beispiel Gardinen halten. Die Kerzen müssen gut befestigt werden,
so dass sie nicht umkippen können. Unter Adventsgestecke sollte immer
eine feuerfeste Unterlage gelegt werden.
-Im Raum sollte Luftzug vermieden werden. Hierbei können leicht 
entflammbare Materialien schnell Feuer fangen.
-Neben dem Tannenbaum sollte ein Feuerlöscher, eine Feuerdecke 
oder zumindest ein voller Wassereimer aufgestellt werden, so dass im 
Brandfall sofort gehandelt werden kann.
-Brennt es und hat das Feuer noch nicht auf weitere Gegenstände 
übergegriffen, kann versucht werden, den Brand mit einer 
übergeworfenen Decke zu ersticken. Ist dies nicht möglich, sofort die
Feuerwehr rufen. Wenn noch möglich, Fenster und Türen schließen um 
die Sauerstoffzufuhr zu stoppen. In jedem Fall sofort das Gebäude 
verlassen. Achtung: andere Mitbewohner informieren und Kindern, 
Älteren und Kranken beim Verlassen des Hauses helfen.
-In der Wohnung angebrachte Rauchmelder bieten einen guten Schutz 
vor unbemerkten Bränden - und dies nicht nur in der 
Vorweihnachtszeit. Gerade Schwelbrände, die die Brandopfer nachts im 
Schlaf überraschen, gehen mit der Entwicklung von hochgiftigem Rauch 
einher, der häufig zum Tode führt. Im Schlaf ist der Geruchssinn der 
Menschen stark eingeschränkt, so dass ein Brand oft nicht rechtzeitig
bemerkt wird. Die Wirkungsweise der Rauchmelder ist simpel: Rauch 
wird mittels einer Lichtschranke registriert, worauf ein 
durchdringender Warnton erschallt und auch Tiefschlafende weckt.
Ansprechpartner für Rückfragen:
LFV: Werner Stöwer, Telefon 0431/603-2109 oder 0177-2245444
IFS: Dr. Antoni Kulcke-Czalbowski, Telefon  0431/775-7820
Provinzial: Andre Marotz; Telefon 0431/603-1258

Rückfragen bitte an:

Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein
Pressesprecher
Werner Stöwer
Telefon: 0431 - 603 2109
Fax: 0431 - 603 2119
E-Mail: stoewer@lfv-sh.de
http://www.lfv-sh.de

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