Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein
FW-LFVSH: Orkanböen im Anmarsch: Feuerwehren raten zur Vorsorge
Kiel (ots)
Der Deutsche Wetterdienst sagt für heute Nachmittag und die Abendstunden Unwetter mit Orkanböen (110 bis 140 km/h, Bft 11-12) aus Süd-West an der Küste voraus. Im Binnenland kann es neben schweren Sturmböen orkanartige Böen (90 bis 110 km/h, Bft 10-11) geben.
Die 1323 Freiwilligen Feuerwehr und fünf Berufsfeuerwehren im Land sind da-rauf vorbereitet. Dennoch ist davon auszugehen, dass auch diese Wetterlage das nahezu durchweg ehrenamtliche System der Feuerwehren erneut stark for-dern wird. "Wir bitten daher alle Arbeitgeber um Verständnis, wenn ehrenamtli-che Feuerwehrangehörige durch das erhöhte Einsatzaufkommen nicht ihrer re-gulären Tätigkeit nachgehen können", appelliert Landesbrandmeister Frank Homrich.
Der Verband gibt zudem folgende Sicherheitstipps: - Sichern Sie Ihr Gebäude. Schwachstellen können lose Ziegel, Schornsteine oder Dachrinnen sein. - Stellen Sie Fahrzeuge vorausschauend und sicher ab. Bei älteren Gebäu-den, Baustellen oder morschen Bäumen kann der Wind Teile lockern, die dann eventuell auf das Auto herabstürzen können. - Schützen Sie Keller und Niedergänge rechtzeitig vor eindringendem Wasser, wenn Überflutungsgefahr besteht. - Achten Sie darauf, dass Rückschlagventile im Keller funktionsfähig sind. - Entfernen Sie Laub und Dreck aus Wassereinläufen wie Gullys oder Ab-flussrinnen. - Sichern Sie Balkone und Terrassen so, dass Gartenmöbel oder Pflanzen nicht umhergewirbelt werden können.
Für den Zeitraum während und nach dem Sturm geben die Feuerwehren fol-gende Tipps: - Verlassen Sie während des Sturmes das Haus möglichst nicht. - Meiden Sie Wälder und Alleen - nicht nur während, sondern auch nach dem Sturm. Instabile Bäume und herabfallende Äste gefährden Sie auch in den Stunden danach. - Wenn Sie Autofahrten nicht vermeiden können: Passen Sie ihre Fahrgeschwindigkeit an. Achten Sie auf unvorhergesehene Hindernisse wie um-herfliegende Gegenstände oder abgebrochene Äste. Beim Ein- und Aus-steigen Fahrzeugtüre vorsichtig öffnen und den Griff fest in der Hand halten. Windböen können sonst die Türe aufreißen und erheblichen Schaden an-richten. - Seitenabstand beachten: Vor allem auf Landstraßen können selbst Schwer-fahrzeuge wie Lkw oder Busse um mehr als einen Meter versetzen. Im schlimmsten Fall landet man plötzlich im Straßengraben oder gerät auf die Gegenfahrbahn. - Erhöhte Gefahr bei Brücken oder Tunnelausfahrten: Fahrbahnglätte, Dach-lasten oder Aufbauten, die eine breite Angriffsfläche bieten, können auch dazu beitragen, dass das Fahrzeug vom Sturm verrissen wird. - Dachlasten und Anhänger sollten an stürmischen Tagen vermieden werden. Der Schwerpunkt sollte möglichst tief liegen, das Gewicht auf beide Fahr-zeugachsen verteilt sein. - Wenn man von einer Sturmböe erfasst wird: Ruhe bewahren. Jede heftige Bewegung mit dem Lenkrad macht das Fahrzeug nur noch instabiler. Um das Auto wieder zurück auf die Spur zu bringen, nur gefühlvoll gegenlenken.
- Allgemein gilt: Melden Sie Gefahrenstellen und Schäden, bei denen Sie Hilfe brauchen, unter der Notrufnummer 112. Bitte melden Sie Schäden, von denen keine akute Gefahr ausgeht, erst nach dem Ende des Unwetters.
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