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FW-Langenfeld: Gefahrgut Austritt entpuppt sich als Übung

Langenfeld (ots)

Am Freitag, dem 18. August wurden die Löschzüge eins und zwei der Feuerwehr Langenfeld im Rahmen Ihres Übungsdienstes zu zwei fingierten Einsatzstellen alarmiert. Löschzug 1 wurde auf die Haus Gravener Straße zu einem angeblichen Wasserrohrbruch mit Überspülung der Straße und Löschzug zwei auf den Wanderparkplatz am Winkel zu einer angeblichen Rauchentwicklung alarmiert. Da dies im Rahmen des normalen Übungsdienstes ablief, war die Anfahrt für die Kräfte ohne Alarm. Als beide Löschzüge an den Einsatzstellen ankamen, wunderten sich die Kräfte, dass keine sichtbaren Schadensmerkmale erkennbar bzw. keine Übungen vorbereitet waren.

Dies war das Stichwort für den Übungsleiter. Er löste um 19:04 Uhr die Brandmeldeanlage der Firma MacDermid Enthone an der Röntgenstraße aus. Dort war im Vorfeld in Zusammenarbeit mit dem Betrieb eine umfangreiche Übung vorbereitet worden. In dem angenommenen Szenario hatte ein Gabelstaplerfahrer einen Herzinfarkt bekommen, hatte dabei die Kontrolle über sein Gefährt verloren und ist dann mit einem IBC-Container, gefüllt mit Salzsäure, gegen eine Wand gefahren. Dabei wurde ein Kollege eingeklemmt und der Behälter schlug leck. IBC´s sind international genormte Flüssigkeitsbehälter in denen u.a. Gefahrgut transportiert wird.

Die Löschzüge 1 und 2 wurden gemäß der Alarm- und Ausrückeordung alarmiert. Und trafen nur wenige Sekunden nach Alarmierung mit Alarm an der Einsatzstelle ein.

Umgehend wurde mit der Erkundung begonnen. Der Erste Angriffstrupp wurde vorgeschickt. Dieser mussten jedoch recht zügig, nachdem sie gemerkt haben, dass es sich um austretendes Gefahrgut handelt, den Rückzug antreten. Im Anschluss wurde dem Einsatzleiter die Situation beschrieben und übermittelt, um welches Produkt es sich handelte. Da ein IBC-Container mit einer UN-Nummer ausgestattet ist, war es für die Einsatzkräfte einfach den Stoff zu identifizieren. Diese vierstellige Zahl dient zur Kennzeichnung eines Gefahrstoffes. Jedem Gefahrgut ist eine Nummer zugeordnet.

Es handelte sich bei dem simulierten Stoff um Salzsäure.

Im zweiten Schritt wurde die Menschenrettung eingeleitet. Der Gabelstaplerfahrer war bewusstlos und im Fahrzeug verklemmt. Ein zweiter Trupp unterstützte den Angriffstrupp bei der Rettung. Anschließend wurde er durch die Einsatzkräfte an die Absperrgrenze des Gefahrenbereiches gebracht, der Patient Not-Dekontaminiert und dem Rettungsdienst übergeben. Im dritten Schritt ging es unter anderem um die Rettung des eingeklemmten Patienten und darum, den Produktaustritt zu beenden. Dies stellte die vorangegangenen Trupps vor eine Herausforderung. Der Gabelstapler musste auf Seite gefahren werden. Der Patient gesichert werden und der IBC Behälter vor dem Umfallen geschützt werden. Dieses erreichten die Einsatzkräfte unter Zuhilfenahme eines Hubwagens. Schnell wurde der Patient befreit und gerettet. Die austretende Säure wurde mit Schuttmulden vorerst aufgefangen. Auch die Mitarbeiter der Firma Enthone beteiligten sich aktiv an der Übung. Sie waren unter anderem als TUIS-Fachberater (Gefahrgutberater), Betriebsverantwortlichen oder ähnlichem eingesetzt und unterstützten die Einsatzkräfte, um die Übung noch realistischer zu machen.

Um den Produktaustritt vollständig zu beenden, wurden zwei Einsatzkräfte unter Verwendung eines Chemieschutzanzuges in die Einsatzstelle entsendet. Diese kamen auf eine recht unkonventionelle, aber effektive Idee. Sie fuhren mit dem Gabelstapler so unter den Container, dass sie ihn kontrolliert auf die Seite kippen konnten. Das Leck lag damit an Oberseite und es konnte kein Produkt mehr austreten. Gegen 21:00 Uhr konnte die Übung für beendet erklärt werden.

Die Malteser unterstützten die Übung ebenfalls. Sie stellten neben einem Einsatzleitwagen, der die Aufgabe der Rettungsleitstelle übernahm, auch mehrere Kranken- und Rettungswagen.

Dank geht an alle Beteiligten der Übung. Insbesondere an die Mitarbeiter der Firma MacDermid Enthone GmbH die es uns möglich gemacht haben, unter realistischen Bedingungen zu üben. Wir danken für die stets gute Zusammenarbeit.

Rückfragen bitte an:

Feuerwehr Langenfeld
Jörg Ummelmann
Telefon: 0160-99 15 68 20
E-Mail: joerg.ummelmann@langenfeld.de

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