HZA-R: Zoll deckt illegales Waffenarsenal auf - Schwer bewaffneter Fahrer auf der A 3 festgenommen
Regensburg (ots)
Was als Routinekontrolle begann, entwickelte sich zu einem gefährlichen Fund eines versteckten Waffenarsenals und illegaler Medikamente:
Vor Kurzem kontrollierten Zollbeamte der Kontrolleinheit Verkehrswege Furth im Wald auf einem Rastplatz nähe Straubing-Bogen einen PKW mit spanischer Zulassung. Auf Nachfrage gab der 39-jährige Fahrer zunächst an, keine Waren bei sich zu führen. Doch schon die erste Durchsuchung des Fahrzeugs offenbarte das Gegenteil.
Im Reisegepäck auf der Rücksitzbank fanden die Zöllner eine Gewehrhülle, in der sich ein Gasdruckkarabiner samt befülltem Magazin befand. Der Spanier konnte keine Genehmigung zum Besitz dieser Waffe in Deutschland vorlegen - es wurde nur ein spanisches Dokument vorgezeigt, das jedoch hierzulande keine Gültigkeit besitzt. Darüber hinaus entdeckten die Kontrollbeamten in einer Reisetasche mehrere Messer und 32 Tabletten mit dem potenzsteigernden Wirkstoff Sildenafil.
Der Höhepunkt der Kontrolle stellte jedoch der Fund zweier scharfer Pistolen dar, die im Motorraum des Fahrzeugs, versteckt unter der Regenablaufrinne, aufbewahrt wurden. Beide Pistolen waren geladen und schussbereit. Bei der Entladung der Waffen wurde festgestellt, dass die ursprünglich als Schreckschusswaffen konzipierten Pistolen manipuliert und aufgebohrt waren, um scharfe Munition abzufeuern. Die Gefahr, die von diesen Waffen ausging, war aufgrund fehlender Sicherheitsvorkehrungen an den abgeänderten Waffen, immens.
Nach dieser alarmierenden Entdeckung ordnete das Zollfahndungsamt München (ZFA München) eine intensive Nachkontrolle des Fahrzeugs in der Überholungshalle in Furth im Wald an. Auch hier traten weitere brisante Funde zutage: Eine Plastiktüte im Motorraum enthielt eine Munitionsschachtel mit 50 Schuss Kleinkalibermunition. Zudem wurden im Handschuhfach und in weiteren Reisetaschen hunderte Diabolos (Munition für Luftgewehre oder Luftpistolen), Kleinkalibermunition, Platzpatronen sowie eine Präzisionsschleuder entdeckt.
Angesichts der schwerwiegenden Funde wurde der Fahrer vorläufig festgenommen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Waffengesetz sowie das Arzneimittelgesetz eingeleitet. Die Ermittlungen ergaben, dass der Mann weder die nötigen Berechtigungen für die Waffen noch für die mitgeführten Medikamente besaß.
Die beschlagnahmten Gegenstände, darunter die Pistolen, Munition und illegalen Medikamente, wurden dem ZFA München übergeben. Der Fahrer wurde auf Anweisung der Staatsanwaltschaft Regensburg vorübergehend in Regensburg inhaftiert. Am nächsten Tag wurde der Beschuldigte dem zuständigen Ermittlungsrichter zur Klärung der Haftfrage vorgeführt. Es erging Haftbefehl.
Dieser spektakuläre Fund zeigt erneut die Wachsamkeit und Entschlossenheit der Zollbehörden im Kampf gegen illegalen Waffenbesitz und die Verbreitung unerlaubter Medikamente.
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