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POL-K: 220217-1-K Razzia in Köln-Kalk: #präsenzimveedel

Köln (ots)

Bei einer Razzia im Umfeld des Kriminalitätsbrennpunkts "Kalk Zentrum" haben Polizei und Stadt Köln mehr als 100 Personen überprüft und dabei mehrere von der Justiz zur Aufenthaltsermittlung gesuchte Personen festgestellt. Neben 16 Dosen unverzolltem Shisha-Tabak stellten die Einsatzkräfte kleine Drogenmengen in Verstecken im Freien sowie in einem Gebäude ein illegales Glücksspielgerät sicher. Mitarbeitende des Ordnungsamts leiteten zudem Verfahren gegen Gaststättenbetreiber wegen fehlender Konzessionen zum Alkoholausschank, Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung sowie gegen Vorgaben zum Nichtraucherschutz ein. Ein Restaurant musste wegen einer fehlenden Baugenehmigung auf Anordnung der Bauaufsicht schließen. Mitarbeiter des an der Razzia ebenfalls beteiligten Umweltamts versiegelten einen Shisha-Ofen, weil keine Feuerstättenbescheinigung vorlag. Auch das Kassen- und Steueramt war an der Razzia beteiligt. Mitarbeiter vollstreckten offene städtische Forderungen in einer Größenordnung von mehreren tausend Euro und pfändeten einen Pkw.

Grund für die Razzia waren unter anderem steigende Zahlen bei den Diebstahlsdelikten sowie polizeiliche Erkenntnisse, wonach reisende algerische Tatverdächtige seit Mitte 2021 im lokalen Zuständigkeitsbereich der PI 6 Unterschlupf finden, dort Diebstähle begehen und aus dem Rechtsrheinischen zu Diebestouren unter anderem in die Innenstadt aufbrechen.

Günther Korn, Leiter des Kriminalkommissariats 73 (Gemeinsame Projektgruppe Taschen- und Trickdiebstahl "GPT") hatte erst kürzlich anhand steigender Festnahmezahlen auf eine rasante Zunahme bei den aus Algerien stammenden Tatverdächtigen seit August 2021 hingewiesen. Bis einschließlich Juli 2021 waren es 7 Festnahmen, von August bis Dezember schnellte die Zahl auf 35 Festnahmen hoch. "Die Festgenommenen treten nicht nur als Taschendiebe auf. Sie begehen auch Gepäckdiebstähle und nutzen die ganze Bandbreite der bekannten Tricks, um Menschen zu bestehlen", berichtet der erfahrene Ermittler.

Ermittlungen des für Kfz-Kriminalität zuständigen Kriminalkommissariats 74 untermauern die Erkenntnisse. Nach einer Steigerung bei Trickdiebstählen zum Nachteil von Autofahrern, die aus dem Auto gelockt werden, während ein Mittäter Gepäck aus dem Auto stiehlt, hatten Polizisten der PI 6 am 8. Januar 2022 den Unterschlupf zweier algerischer Diebe ohne festen Wohnsitz auf der Homarstraße im Stadtteil Vingst ausgemacht. In der auf richterliche Anordnung durchsuchten Wohnung hatten die Polizisten mehr als 313 Gegenstände sichergestellt, von denen die verantwortliche Ermittlerin bereits mehr als 50 Smartphones, Tablets, Laptops, Kreditkarten und Gepäckstücke konkreten Diebstählen zugeordnet hat. Die Sicherstellung von 40 DHL-Versandquittungen für Pakete nach Algerien vom 6. Januar lassen zudem vermuten, dass auch die sichergestellte Hehlerware für den Versand bestimmt war. Die zugeordneten Beutestücke stammen aus Gepäckdiebstählen auf Bahnhöfen und in Bahnen, aus einem Bürodiebstahl, aus Taschendiebstählen und Kfz-Ablenkungsdiebstählen. Die inzwischen bekannten 34 Opfer kommen auch aus weit entfernten Staaten. So haben die Ermittler einen zweifelsfrei zugeordneten Koffer mit Messtechnik im Wert von 25.000 Euro inzwischen zu dem Eigentümer in die USA geschickt - einen gestohlenen Laptop zum Eigentümer nach Singapur. Die Ermittlungen zur Herkunft von 36 Handtaschen, 8 Koffern, 27 Smartphones, 15 Laptops/Tablets, 10 Kfz-Schlüsseln, 19 Kopfhörern, 26 Rucksäcken, 16 Geldbörsen, 17 Sonnenbrillen, diversem Schmuck, Uhren und IT-Zubehör dauern weiter an, gestalten sich aber aufwändig, da die Taten vielfach noch gar nicht oder nicht in Köln angezeigt wurden. Das Kriminalkommissariat 74 bittet, von telefonischen Anfragen zu den Gegenständen abzusehen. Mögliche Geschädigte können sich mit Eigentumsnachweis und gegebenenfalls mit dem Aktenzeichen der Anzeigenerstattung per Email an kk74.koeln@polizei.nrw.de wenden.

Auch die Festnahmen zweier aus Algerien stammender Männer (27, 29) nach dem Diebstahl eines Smartphones aus der Tasche einer Frau auf dem Friesenwall am Mittwochnachmittag (9. Februar) bestätigt die Ermittler. Nach derzeitigen Erkenntnissen dürften sie für vier weitere Diebstähle am Hauptbahnhof und am Deutzer Bahnhof verantwortlich sein. Gegenstand derzeitiger Ermittlungen sind bekannte Verbindungen der Festgenommenen zu der Wohnung auf der Homarstraße. Dass es sich mutmaßlich um reisende Diebe handelt, ergibt sich aus einem Haftbefehl des Amtsgerichts Freiburg gegen den 27-Jährigen wegen Taschendiebstahls. (jk/de)

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