FW-KLE: An Land, zu Wasser und in der Luft
Kleve (ots)
Ein ganz normales langes Fronleichnamswochenende für die freiwillige Feuerwehr Kleve? Sicher nicht: Eine Serie von zwölf Einsätzen ließ die vier Tage (16.-19. Juni 2022) alles andere als ruhig werden. Allein acht Einsätze fielen auf Samstag und Sonntag. Die Bandbreite reichte dabei von Ölspuren, der Unterstützung des Rettungsdienstes, aufgelaufenen Brandmeldeanlagen, Verkehrsunfällen, Sturmschäden, Wald- und Containerbränden bis hin zu einer Wasserrettung. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte waren am diesem langen Wochenende an Land, zu Wasser und in der Luft unterwegs.
Fast alle Einheiten der Feuerwehr Kleve waren am Wochenende im Einsatz, viele davon sogar mehrmals. So waren die Löschzüge Kleve, Materborn, Kellen und Rindern, sowie die Löschgruppen Reichswalde, Donsbrüggen, Wardhausen-Brienen, Griethausen, Schenkenschanz und Warbeyen unterwegs. Die unterschiedlichen Lagen deckten viele unterschiedliche Einsatzbereiche der Feuerwehr ab.
In der Nacht zu Fronleichnam begann die Einsatzserie mit einem Einsatz an der Stadthalle. Gegen 3:30 Uhr war die Brandmeldeanlage mit einem Alarm bei der Kreisleitstelle aufgelaufen, die den hierfür zuständigen Löschzug Kleve alarmierte. Zu diesem Zeitpunkt klang eine Abiturfeier aus; die letzten Gäste verließen gerade die Stadthalle. Beim Erkunden wurde festgestellt, dass ein Druckknopfmelder betätigt worden war. Ein Brand oder eine Person in Gefahr wurden nicht aber festgestellt, so dass Entwarnung gegeben werden konnte. Wer den Brandalarm auslöste, blieb bislang ungeklärt. Was offensichtlich ein Spaß sein sollte, verursachte einen unnötigen Einsatz der freiwilligen Feuerwehr. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte werden mit einem Falschalarm gebunden und stehen bei einem realen Notfall eventuell erst verzögert zur Verfügung.
Am Donnerstagnachmittag zog sich dann eine Ölspur durch den Ortsteil Griethausen. Die Feuerwehr erkundete das Ausmaß und forderte zur Reinigung der Fahrbahn in Absprache mit dem Ordnungsamt eine Spezialfirma nach. Es wurden Warnschilder aufgestellt. Der Einsatz für die Löschgruppe Griethausen dauerte 1:20 h.
Am Abend folgten dann zwei parallele Einsätze. Lose Dachziegel an der Schloßstraße mussten mit einem Hubretter gesichert werden, woraufhin die Drehleiter aus Materborn alarmiert wurde. Keine zehn Minuten später ging dann noch ein Notruf ein. Der Anrufer meldete einen Brand im ehemaligen Industriegebäude an der Straße "Op de Botter". Allerdings konnte in dem benannten Gebäude durch den Löschzug Kellen kein Brand festgestellt werden. Es stellte sich später heraus, dass es sich bei dem Anruf ebenfalls um eine mutwillige Falschalarmierung gehandelt hatte.
Am Samstagabend gegen 19:20 Uhr wurde der Löschzug Nord-Ost (Griethausen, Schenkenschanz, Warbeyen) zu einer Wasserrettung an den Rhein alarmiert. Der Rhein wurde in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Emmerich mittels mehrerer Boote nach einem vermissten Schwimmer abgesucht. Auch die Erkunder-Einheit aus Reichswalde wurde nachgefordert und überwachte den Rhein mittels zweier Drohnen von Salmorth aus. Der Einsatz musste für alle Kräfte der Feuerwehr Kleve abgebrochen werden, ohne dass eine Person gefunden werden konnte.
Im späteren Verlauf des Abends wurde die Löschgruppe Reichswalde noch zu einem Mülltonnenbrand alarmiert. Es brannte ein Müllcontainer mit Papierabfällen am Fahrradstellplatz der Grundschule. Der Brand konnte schnell gelöscht werden, nicht zuletzt aufgrund des rechtzeitigen Anrufes durch einen Passanten. Zur Ermittlung der Brandursache wurde die Polizei hinzugerufen.
Der Einsatz in Reichswalde war gerade abgearbeitet, da wurde gegen 23:47 Uhr der Löschzug West (Rindern / Donsbrüggen) mit dem Stichwort "Waldbrand" in den Ortsteil Donsbrüggen alarmiert. Beim Eintreffen wurde festgestellt, dass ein im Wald aufgeschichteter Haufen Gehölz brannte. Umgehend wurde eine Brandbekämpfung per Hohlstrahlrohr eingeleitet. Durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte konnte das Feuer so zügig unter Kontrolle gebracht und ein größerer Waldbrand verhindert werden.
Am Sonntagmorgen folgten dann wieder zwei parallele Einsätze: Wegen eines Stromausfalles hatten die Stadtwerke Kleve Mitarbeiter in den Ortsteil Warbeyen geschickt. Vor Ort stellten diese fest, dass ein Baum in eine Stromleitung gekippt war. Sie riefen um kurz vor halb sieben die Feuerwehr zur Unterstützung. Nachdem die Spannungsfreiheit sichergestellt war, wurde der Baum mittels Motorsägen zerschnitten und mittels eines kurzerhand organisierten Radladers entfernt. Nach ca. 1 1/4 Stunden konnte der Strom wieder eingeschaltet werden. Parallel (zwanzig vor acht) wurde die Feuerwehr Kleve durch den Rettungsdienst zu einem Verkehrsunfall nachgefordert. Ein Pkw war gegen einen Baum geprallt. Der Fahrer wurde bereits vom Rettungsdienst versorgt. Die Löschgruppe Donsbrüggen fing die auslaufenden Betriebsstoffe auf, entfernte die Trümmerteile von der Straße und sicherte die Einsatzstelle, bis die Polizei den Verkehr wieder freigab.
Um halb elf fuhr der Löschzug Kleve dann zu einer Einrichtung an der Spyckstraße, bei der die Brandmeldeanlage ausgelöst hatte. Es wurde festgestellt, dass dort nur ein Rauchmelder durch Kochdämpfe ausgelöst wurde. Die Anlage konnte also zurückgestellt und dem Betreiber übergeben werden.
Um kurz vor fünf forderte der Rettungsdienst die Feuerwehr als Tragehilfe nach. Die Löschgruppe Wardhausen-Brienen wurde alarmiert und half beim Transport eines Patienten.
Den Abschluss bildete eine 6,7 km lange Ölspur am Sonntagabend, die sich vom Tweestrom bis nach Reichswalde zog. Die Feuerwehr Kleve sperrte die Straße stellenweise ab und übergab die Reinigung der Fahrbahn einer Spezialfirma.
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