POL-D: Veranstaltungshinweis 16. April 2009 , 64. Jahrestag des Kriegsendes für Düsseldorf
Düsseldorf (ots)
Veranstaltungshinweis 16. April 2009 64. Jahrestag des Kriegsendes für Düsseldorf Am 16. und 17. April 2009 jähren sich zum 64. Mal die Ereignisse, die zum Kriegsende für Düsseldorf geführt haben.
Oberstleutnant d.Sch. Franz Jürgens, Kommandeur der Schutzpolizei in Düsseldorf, hatte in den letzten Kriegstagen Kontakt mit einer Widerstandsgruppe, der auch die Düsseldorfer Bürger Aloys Odenthal und Dr. August Wiedenhofen angehörten. Ziel dieser Gruppe war es, mit einer Aktion, die den Decknamen "Rheinland" erhielt, ihre Heimatstadt vor weiterer Zerstörung zu retten und somit vielen Menschen weiteres Leid und Elend zu ersparen. Der Nazi-Polizeipräsident, SS-Brigadeführer August Korreng, wurde am 16. April 1945 festgenommen und in eine Zelle des Polizeigefängnisses gesperrt. Franz Jürgens stellte gemeinsam mit dem stellvertretenden Polizeipräsidenten Dr. Dr. Otto Goetsch einen Passierschein aus, der Odenthal und Dr. Wiedenhofen als Berechtigte auswies, mit den Alliierten über die kampflose Übergabe der Stadt Düsseldorf zu verhandeln. Franz Jürgens ließ dann die Abschnittskommandeure der Polizei über die Festnahme des Polizeipräsidenten informieren. Dabei ließ er auch bekannt geben, dass er, Jürgens, das Kommando über die gesamte Polizei übernommen hatte. Durch Oberstleutnant d.Sch. Karl Brumshagen, den regimetreuen Kommandeur der "Kampfgruppe Mitte", wurde daraufhin ein Stoßtrupp in das Präsidium geschickt, der Korreng befreite und dann Jürgens und vier Mitglieder der Widerstandsgruppe festnahm. Diese fünf Personen wurden noch am gleichen Tag von zwei Standgerichten wegen Hoch- und Kriegsverrat, sowie anderer Straftaten zum Tode verurteilt und nur wenige Stunden vor dem Eintreffen der amerikanischen Truppen von Polizisten auf einem Übungsgelände der Polizei an der Färberstraße erschossen. Odenthal und Dr. Wiedenhofen konnten sich zu den Alliierten durchschlagen. Nach stundenlangen zähen Verhandlungen gelang es ihnen schließlich, die Kommandeure der alliierten Truppen davon zu überzeugen, dass bei einem Einmarsch nach Düsseldorf kein Widerstand mehr zu erwarten sei. Am 17. April 1945 marschierten die Amerikaner mit acht Panzern und 800 Infanteristen nach Düsseldorf ein. Odenthal und Dr. Wiedenhofen mussten als lebende Schutzschilde auf den ersten beiden Panzern mitfahren. Als die amerikanischen Soldaten schließlich ohne auf Widerstand zu stoßen das Polizeipräsidium erreicht hatten, war für Düsseldorf der Zweite Weltkrieg beendet. Alle Nazis, die sich noch am Tage zuvor in voller Uniform und mit allen Orden und Ehrenzeichen gezeigt hatten, schlichen sich in der Nacht vor dem Einmarsch in ziviler Kleidung aus der Stadt.
Fünf tapfere Männer, deren einziges Ziel es war, noch größeres Blutvergießen und weitere unnötige Zerstörung in ihrer Heimatstadt Düsseldorf zu verhindern, mussten noch in den letzten Stunden des Krieges ihr Leben für die Befreiung der Stadt vom Unrechtsregime der Nazis lassen.
Zum Gedenken an Theodor Andresen, Franz Jürgens, Kerl Kleppe, Josef Knab und Hermann Weill finden am Donnerstag, 16. April 2009, folgende Gedenkveranstaltungen statt:
11 Uhr, Kranzniederlegung am Denkmal der Richtstätte (Anton-Betz-Straße) 19.30 Uhr, Gedenkgottesdienst in St. Cäcilia, Benrath. Zelebrant ist Polizeipfarrer Günter Fessler. Die musikalische Umrahmung übernimmt der Polizei-Chor Düsseldorf 1958 e.V.
Ansprechpartner sind Hauptkommissar Klaus-Friedrich Dönecke, Telefon: 0211-870-2030 und Polizeipfarrer Günter Fessler, Telefon: 0172-9300905.
Pressekontakt:
Klaus-Friedrich Dönecke
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PP Düsseldorf
Polizeipfarrer Günter Fessler
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