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POL-D: Pressemeldung Essen - Tatort auch in Düsseldorf

Düsseldorf (ots)

POL-E: Festnahme eines 28-jährigen Rumänen nach
Manipulationen an Geldautomaten und Ausspähen von Geheimnummern mit
elektronischen Mitteln
7.9.2004: Der Essener Polizei
gelang es jetzt, einen 28-jährigen Mann als Haupttäter zu ermitteln
und festzunehmen. Er steht im Verdacht, Geldautomaten präpariert und
so die Daten von Bankkunden ausgespäht zu haben. Mit gefälschten
Karten wurden im Ausland die Konten "abgeräumt". Zwei Mittäter sind
flüchtig. Ab Juli 2004 häuften sich in Essen, Düsseldorf und Köln die
Vorfälle, dass an verschiedenen Geldautomaten Vorsatzgeräte zum
Auslesen von sogenannten Debit-Karten angebracht waren. Zusätzlich
waren oberhalb oder seitlich zu den jeweiligen Eingabetasten
Miniaturkameras installiert, worüber die Geldabheber bei der Eingabe
ihrer Geheimnummer videografiert wurden. Mit den erlangten Daten
stellten die Täter Debitkartendubletten (EC- Karten, Kreditkarten
pp.) her und holten unter der Verwendung der dazugehörigen
PIN-Nummern in den Niederlanden und Italien zu Lasten des
rechtmäßigen Kontoinhabers Geld ab. In Essen waren insgesamt drei
Geldautomaten verschiedener Geldinstitute in der Innenstadt von
diesen Manipulationen betroffen. Die hier duplizierten Karten wurden
kurz hinter der deutsch- holländischen Grenze in Venlo eingesetzt.
Der bisher bekannt gewordene Schaden beläuft sich auf 12.500 Euro. Er
dürfte jedoch noch viel höher liegen. Allein an einem Geldautomaten
in Düsseldorf ist ein Schaden von 64.000 Euro entstanden.
Kriminaloberkommissar Friedel Sohlmann und Kriminalkommissar Volker
Schäfer: "Der Schaden in Essen konnte so gering gehalten werden, weil
wir in gesamter Breite tätig geworden sind und nach bekannt werden
der ersten Geldabhebungen die Banken unsere Ermittlungen
unterstützten. So konnten sehr schnell die Täter identifiziert und
der Hauptverdächtige dingfest gemacht werden." Die Ermittlungen
führten zu einer rumänischen Tätergruppe, die von ihren Wohnungen in
der Innenstadt und im Stadtteil Steele aus ihre Straftaten planten
und ausführten. Auch konnte in Erfahrungen gebracht werden, dass die
Gruppe das Material, das für diese Straftaten benötigt werden, ins
europäische Ausland verschickte und zwar nach Italien und Schweden.
Gegen drei tatverdächtige Rumänen wurden Haftbefehle beantragt und
die beiden Wohnungen durchsucht. In der Steeler-Wohnung konnte
niemand mehr angetroffen werden, in der Innenstadt jedoch der
Hauptverdächtige, ein 28-jähriger Rumäne. Die Beamten stellten
umfangreiches Beweismaterial (Vorsatzgeräte, Minikameras,
Kabelverbindungen, Sender, Laptop pp.) sicher. Mit diesem Material
ist es möglich, mindestens zehn Kombinationen zu erstellen, die
sofort zum Ausspähen der Daten und Ablesen der PIN- Nummern geeignet
sind. Auch wurden einige gefälschte Kreditkarten, Kartendubletten,
sowie Blankokarten (White-Plastic-Cards) gefunden. Diese werden zur
Herstellung von Kartendubletten benötigt. Der mutmaßliche Haupttäter
wurde festgenommen und sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Er führte
einen gefälschten rumänischen Ausweis mit seinem Lichtbild und einen
belgischen Blanko-Führerschein mit sich. In seiner Vernehmung räumt
er die Straftaten ein, die er in Essen begangen hat. Erst Anfang des
Jahres 2004 wurde der Mann in Schweden (Kristianstad) wegen gleicher
Delikte festgenommen und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Im Juni
2004 schoben ihn die schwedischen Behörden ab. Einen Monat später
tauchte er in Essen bei seiner Freundin wieder auf. Nach seinen
beiden Mittätern und Landsmännern wird jetzt gefahndet. (Nr. 922/U.K.
ots-Originaltext: Polizei Essen
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