FW Bremerhaven: Spendenaktion in Akkordzeit: DRK und Katastrophenschutz helfen Kitas und Schulen in der Ukraine
Bremerhaven (ots)
Leuchtende Kinderaugen kurz vor Weihnachten im Kriegsgebiet: Mit der Hoffnung, den Menschen in der Ukraine ein bisschen Freude zu machen, verabschiedeten das DRK Bremerhaven und die Katastrophenschutzbehörde am Montag eine Hilfsgüterlieferung. "Das war eine Spendenaktion in Rekordzeit", zeigte sich Oberbürgermeister Melf Grantz bei der Abfahrt beeindruckt.
Rund 1440 Spendengüter - viele Einzelteile, wie Kuscheltiere oder Fußbälle gar nicht mitgerechnet - haben die Bremerhavener innerhalb von fünf Tagen an das DRK gespendet. "Der Gesamtwert der Lieferung liegt bei etwa 19.500 Euro", erklärt Sören Makel, von der Feuerwehr Bremerhaven. Die Feuerwehr, die die Aufgaben der Ortskatastrophenschutzbehörde wahrnimmt, ist Ansprechpartner für den Bund und die EU bei offiziellen Hilfeersuchen. Mehr als die Hälfte der Spendengüter ist einer Großspende der Bremerhavener Volkshilfe (Zusammenschluss von AWO, Caritas, Diakonie, Parität und DRK) von rund 11.000 Euro zu verdanken. Neben den genannten Akteuren war seitens der Verwaltung auch das Schulamt mit Mobiliarspenden beteiligt, viele Bürgerinnen und Bürger spendeten Spielzeug, Malsachen oder andere benötigte Dinge. "Hier haben viele Partner Schulter an Schulter zusammengearbeitet, sodass wir heute einen gesamten Seecontainer voll Kindergarten- und Schulmaterial auf den Weg ins Kriegsgebiet schicken können", erklärt Makel.
Grantz erklärt: "Der Hilferuf kam von der ukrainischen Regierung selbst und ist über die Katastrophenschutzhilfe der EU (ERCC) an Bremerhaven übermittelt worden. Dass wir helfen wollen, war für uns selbstverständlich", so der Oberbürgermeister. Nicht selbstverständlich sei der spontane Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die durch die Stadt gefahren sind, um Spenden einzusammeln. "Und auch die Männer und Frauen, die jetzt den Container zur Logistikdrehscheibe nach Polen bringen, engagieren sich so kurz vor Weihnachten und nach einem schwierigen Jahr außerordentlich", betonte Grantz. Dafür dankte er den insgesamt rund 20 Helferinnen und Helfern herzlich.
Makel rechnet damit, dass der Transport inklusive Übernachtung-, Verlade- und Zollzeiten drei bis vier Tage dauern wird. 720 Kilometer sind es bis zum so genannten "Hub" in Lisowice in Polen. "Von dort aus werden die Hilfsgüter weiter in die Ukraine gebracht und dann von den ukrainischen Behörden an die Kindergärten und Schulen verteilt", erklärt der Katastrophenschutz-Fachmann. Die Kosten für den Transport und die Verpflegung werden ebenfalls aus Spendengeldern der Bremerhavener Institutionen getragen. Die Beschaffung des Seecontainers zahlt das Auswärtige Amt, den Anhänger dafür hat die Firma Addicks und Kreye kurzfristig zur Verfügung gestellt.
"Bremerhaven hat mit dieser Hilfsaktion wieder gezeigt: Wir stehen zusammen und helfen, wenn wir gebraucht werden. Ich bin sehr beeindruckt und dankbar", so Grantz.
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