FW Hünxe: Folgemeldung zum Hochwasser, vier gekenterte Personen, drei Rettungshubschrauber im Einsatz
Hünxe (ots)
Seit gestern Nachmittag 15:30 Uhr sind die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hünxe sowie Mitarbeiter der Gemeinde wieder nahezu pausenlos im Hochwassereinsatz.
Gestern wurden durch die Feuerwehr und den Gemeindebauhof weitere Sandsäcke befüllt, um ausreichend Nachschub einsatzbereit zu haben. Mit diesen Sandsäcken wurden die bestehenden Dämme teilweise weiter ausgebaut, um das nachlaufende Wasser zu reduzieren.
Im Ortsteil Krudenburg sind drei Häuser direkt vom Anstieg des Lippepegels auf derzeit 6,18 Meter betroffen. Mit einer mobilen Pumpe (Tragkraftspritze) mit einer Förderleistung von 1.500 Litern pro Minute haben die Einsatzkräfte heute Morgen eine Kellerwohnung leer gepumpt. Anschließend wurden zwei Tauchpumpen (je 400 Liter pro Minute) eingesetzt, um das nachlaufende Wasser in die Kanalisation zu befördern. Derzeit ist der Pegel stabil, die Lage wird in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt weiterhin in kurzen Abständen beobachtet.
Während die Feuerwehr die Einsatzbereitschaft wiederherstellte, alarmierte die Kreisleitstelle Wesel die Einheiten Hünxe, Bruckhausen und Drevenack der Freiwilligen Feuerwehr Hünxe sowie den Rettungsdienst, die Polizei und die Strömungsretter der DLRG nach Gartrop-Bühl. Zwei Kanuten waren gekentert und trieben auf dem Wasser. Der Rettungshubschrauber Christoph 9 aus Duisburg überflog den Bereich der Lippe zwischen Gartrop-Bühl und Krudenburg, um eventuell weitere vermisste Personen ausfindig zu machen. Währenddessen konnten die beiden Personen, die im Wasser treibend an einem Baum hingen, von der Feuerwehr mit einem Mehrzweckboot gerettet werden. Die Personen wurden vom Rettungsdienst medizinisch erstversorgt und zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser transportiert. Der zweitalarmierte Rettungshubschrauber Christoph 3 aus Köln konnte den Anflug abbrechen.
Kurz vor Einsatzende befuhren drei weitere Kanuten die Lippe im Bereich Krudenburg. Als die Einsatzkräfte gerade abrücken wollten, meldete die Leitstelle einen weiteren gekenterten Kanuten. Dieser konnte sich aus eigener Kraft ans Ufer retten und wurde von der Polizei bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes medizinisch versorgt. Auch er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die beiden anderen Kanufahrer konnten durch den erneut alarmierten Rettungshubschrauber aus Duisburg sowie einen SAR-Hubschrauber der Bundeswehr aus Nörvenich auf der Lippe fahrend gesichtet werden. Die Strömungsretter fuhren mit zwei Booten die Lippe auf- und abwärts, um die Kanuten in Sicherheit zu begleiten. Der Aufforderung, den Hochwasserbereich zu verlassen, kamen die Kanuten nicht nach. Im weiteren Verlauf kenterte einer der Kanuten und konnte schnell von der DLRG gerettet werden. Nach der Erstversorgung an Land wurde auch diese Person zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert. Die letzte Person konnte die Lippe im Bereich Wesel aus eigener Kraft verlassen und wurde dort von der Polizei in Empfang genommen. Im Einsatz waren ca. 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr, 20 Einsatzkräfte der DLRG, mehrere Rettungswagen und Notärzte, Polizei und drei Rettungshubschrauber. Nach 3,5 Stunden war der Einsatz beendet.
Im Überschwemmungsgebiet herrscht eine enorme Strömung, Strudel sind teilweise nicht sichtbar. Viele Bäume ragen nur noch mit den Wipfeln aus dem Wasser, Zäune und Pfähle können zum Kentern führen. Bitte seien Sie vernünftig und betreten Sie weder die Überschwemmungsgebiete noch die Deiche und Uferbereiche. Unsere Einsatzkräfte sind seit dem 21. Dezember regelmäßig im Einsatz, um Häuser vor dem Hochwasser zu retten. Ein solcher Großeinsatz der Hilfsorganisationen wäre vermeidbar gewesen!
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