POL-KI: 200417.1 Kiel: Verkehrssicherheitsbericht für die Landeshauptstadt Kiel 2019
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Kiel (ots)
2019 ist es im Kieler Stadtgebiet zu insgesamt 9.609 Verkehrsunfällen gekommen, was einem Zuwachs von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Anzahl der dabei verletzten Verkehrsteilnehmer ist jedoch seit 2014 rückläufig.
Radfahrer gehören weiterhin zu den gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Hier ist im Gegensatz zum allgemeinen Trend die Anzahl der Verletzten erneut gestiegen. Insbesondere die Anzahl der Unfälle von Pedelec-Fahrern hat sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. In Kiel finden 22 Prozent aller Fahrten mit dem Rad statt.
Der Trend zur vermehrten Nutzung von Fahrrädern macht sich auch in Bezug auf die Gruppe der Kinder als Verkehrsteilnehmer bemerkbar. Anders als in den vergangenen Jahren verunglückten die meisten Kinder nicht mehr als Mitfahrer in PKWs. Die Altersgruppe der zehn- bis vierzehnjährigen Radfahrer hebt sich hier besonders hervor.
Die Polizeidirektion Kiel ist weiterhin bestrebt, durch gezielte Verkehrsüberwachung die Verkehrssicherheit zu erhöhen. "Hier wollen wir insbesondere auf die Themengebiete Radfahrer, Geschwindigkeit, Alkohol- und Drogendelikte, Ablenkung durch elektronische Geräte und Gurtpflicht einwirken", so Behördenleiter Jürgen Funk.
Die ausführliche Darstellung des Verkehrssicherheitsberichts ist dieser ots angehängt oder im Internet unter folgender URL abrufbar: https://t1p.de/9jjf
Für Nachfragen von Medienvertretern stehen der Leiter des Sachgebiets Verkehr, Polizeihauptkommissar Jens Hamann, sowie sein Vertreter, Polizeioberkommissar Sven Clausen, telefonisch unter den Rufnummern 0431 / 160 2130 bzw. -2132 zur Verfügung.
Matthias Arends
Kurzübersicht in Zahlen:
9.609 Verkehrsunfälle (2018: 9.447)
Die Zahl der Verkehrsunfälle in der Landeshauptstadt ist mit einer Gesamtzahl von 9.609 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent angestiegen. Damit hat sich die langjährige Entwicklung fortgesetzt. Bei 8.104 dieser Unfälle handelt es sich um Bagatellunfälle ohne Personenschaden, denen keine Straftat oder bedeutende Ordnungswidrigkeit zugrunde liegt.
1.312 verletzte Personen (1.363)
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Verletzten um 51 Personen reduziert, was einem Minus von 3,7 Prozent entspricht. Bei den verletzten Verkehrsteilnehmern handelt es sich um 504 (474) Radfahrer, 114 (112) Fußgänger, 97 (107) motorisierte Zweiradfahrer und 595 (671) andere Verkehrsteilnehmer. Die Zahl der verletzten Personen befindet sich auf dem niedrigsten Stand seit 2014.
3 tödliche Verkehrsunfälle (2)
2019 verstarben drei PKW-Fahrer im Alter von 61, 76 und 88 Jahren auf Bundesstraßen im Kieler Stadtgebiet. Der 61-Jährige kam noch an der Unfallstelle zu Tode, die beiden anderen Männer verstarben nach 11 bzw. 14 Tagen in Krankenhäusern.
104 Unfälle mit Kindern (88)
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Kindern ist gegenüber 2018 um 16 Fälle gestiegen. 104 (86) Kinder erlitten Verletzungen. Kinder sind besonders als Radfahrer gefährdet, vor allem in der Altersgruppe der zwischen 10 und 14 Jahren.
373 Unfälle mit Senioren (337)
In der Personengruppe über 65 Jahren ist es 2019 zu 373 Unfällen gekommen, was einem Anstieg um 10,7 Prozent gegenüber 2018 entspricht. 176 (163) Personen verletzten sich. 251 der Unfälle (199) haben die Senioren selbst verursacht. Beim Großteil (203) der Unfälle saßen sie am Steuer eines PKW. Hauptunfallursachen sind das Missachten der Vorfahrt bzw. Fehler beim Abbiegen.
128 Unfälle mit Fußgängern (131)
Im Vergleich zu 2018 ist die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Fußgänger beteiligt waren, leicht um 2,3 Prozent gesunken. 114 (112) Fußgänger erlitten Verletzungen. Insgesamt betrachtet befindet sich die Zahl auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre.
528 Unfälle mit Radfahrern (506)
Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern ist im Vergleich zu 2018 um 4,3 Prozent gestiegen. 504 (474) Radler verletzten sich. 75 (94) der Unfälle verursachten Radfahrer selbst. In 114 (111) Fällen verunfallten die Radfahrer ohne Fremdeinwirkung. In den 528 Unfällen mit Radfahrern sind 72 Unfälle mit Pedelecs enthalten, was nahezu eine Verdoppelung zum Vorjahr (38) bedeutet. Auffällig ist hierbei, dass der Großteil der Pedelec-Fahrer über 45 Jahre alt ist.
108 Unfälle mit motorisierten Zweiradfahrern (108)
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung von motorisierten Zweiradfahrern mit 108 gleichgeblieben. 99 (107) Kradfahrer wurden bei den Unfällen verletzt. 54 (51) der Unfälle wurde von den Zweiradfahrern selbst verursacht. In 26 Fällen (32) waren Zweitradfahrer allein am Unfall beteiligt. Bei 46 (55) Unfällen handelt es sich um Zweiräder mit amtlichen Kennzeichen, in 80 Fällen (62) um Krafträder mit Versicherungskennzeichen.
127 LKW-Unfälle (121)
Die Gesamtzahl der LKW-Unfälle ist gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent gestiegen. 90 (91) Personen verletzten sich. Ein PKW-Fahrer verstarb nach einem Unfall mit einem LKW im Krankenhaus.
33 Bus-Unfälle (44)
Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Busse beteiligt waren, um elf Fälle gesunken. 38 (58) Menschen verletzten sich hierbei. 12 (Vorjahr: 18) Busfahrer verursachten die Unfälle selbst. Es handelt sich bei allen verunfallten Bussen um Linienbusse.
87 Unfälle unter Alkoholeinfluss (122)
Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ist gegenüber 2018 deutlich gesunken und befindet sich auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre. In 54 (61) Fällen waren PKW-Fahrer beteiligt. 25 (44) Radfahrer, ein (11) LKW-Fahrer und sechs (5) motorisierte Zweiradfahrer ergänzen die Statistik.
22 Unfälle unter Drogeneinfluss (21)
22 Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss registrierten die Kieler Beamten im vergangenen Jahr. Mit 12 Unfällen stehen die PKW-Fahrer mit deutlichem Abstand an erster Stelle.
2.737 Verkehrsunfälle mit anschließender Flucht (2.499)
28,5 Prozent aller registrierten Verkehrsunfälle wurden 2019 als Unfallflucht aufgenommen, Die Aufklärungsquote betrug 48 Prozent.
Geschwindigkeitsmessungen
Im Stadtgebiet hat die Polizei 2019 erneut umfangreiche Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt und überprüfte 27.587 Fahrzeugführer. Die Beanstandungsquote von 14,3 Prozent liegt über der des Vorjahres (11,8%). In neun Fällen war ein Fahrverbot die Folge.
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