Feuerwehren des Landkreises Ravensburg
LRA-Ravensburg: Katastrophenschutz-Übung 2022 im Landkreis Ravensburg
Landkreis Ravensburg (ots)
Am Samstag den 09.07.2022 fand im Landkreis Ravensburg eine groß angelegte Übung für den Katastrophenfall statt. Eine Großübung dieser Art ist gemäß Landeskatastrophenschutzgesetz in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Die Übungsausarbeitung und deren Durchführung lag in der Verantwortung des Landrastsamtes Ravensburg. Nach mehrjähriger Vorbereitung, durch Brandamtmann Thomas Schmidt, von der Stabsstelle für Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement sowie weiteren Kräften von THW, Feuerwehr und Forst BW, erfolgte am frühen Samstagmorgen die Erstalarmierung der beteiligten BOS-Einheiten. Als Szenario angenommen wurde ein Brand im Altdorfer Wald bei Fuchsenloch, welcher sich, begünstigt durch extrem trockene Witterung und Wind, sehr rasch in Richtung Süd-West ausbreitete. Der in rund 1,5 km Entfernung gelegene Teilort Bolanden war durch diese Ausbreitung nun in besondere Gefahr geraten und bereits durch starke Rauchentwicklung betroffen. Auch ein Jugendzeltlager in diesem Bereich, mit über 40 Teilnehmen war durch das Brandereignis gefährdet. Im Landratsamt war zwischenzeitlich der Führungsstab zusammengekommen und übernahm bestimmungsgemäß die Technische Einsatzleitung und Koordination. Über 300 Einsatzkräfte der Blaulichtfamilie waren mit zahlreichen Fahrzeugen in die Übung eingebunden. Vielschichtig auch, die vertretenen Organisationen wie Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser, Polizei, DLRG und die Bundeswehr. Während die Brandbekämpfung im Wald durch die Feuerwehren in Angriff genommen wurde, unterstütze die Bundeswehr die Löscharbeiten mit einem Hubschrauber aus der Luft. Im Bereich des Rößler-Weihers wurde das Aufnehmen eines Löschwasserbehälters geübt, der dann am Hubschrauber hängend, Wasser über dem schwer zugänglichen Waldstück ablassen kann. Die Einheiten der Feuerwehr wurden hier zusätzlich von den bayerischen Kollegen der Feuerwehr aus Kempten mit entsprechend ausgebildetem Fachpersonal, sogenannte Flughelfer, unterstützt. Die Feuerwehr-Drohnengruppe aus Baienfurt unterstützte die Einsatzleitung durch entsprechende Luftaufnahmen des betroffenen Gebietes. Die Echtzeitbilder helfen den Stabsmitgliedern bei der Lageeinschätzung im Landratsamt ebenso, wie dem Einsatzleiter vor Ort im Wald. Diese Aufgabe hatte der stellvertretende Kreisbrandmeister Norbert Fesseler inne und wurde dabei von weiteren Führungskräften unterstützt. Vom Forst BW war Franz Haller als Fachberater auch direkt am Ort des Geschehens. Auch die Integrierte Leitstelle Bodensee-Oberschwaben war in das Szenario eingebunden und wickelte ihre Aufgabe, mit zusätzlichem Personal, neben dem "Tagesgeschäft", ab. Die Zuweisung der Aufgaben erfolgte dann über den Stab im Landratsamt. Für die Kräfte des Rettungs- und Sanitätsdienstes sowie des THW lag der Schwerpunkt in der Evakuierung der zahlreichen Menschen aus den Häusern des gefährdeten Gebietes und des Zeltlagers. Auch die anschließende Unterbringung, so vieler Menschen in Notunterkünften will organisiert und umgesetzt sein. Ein Schadenereignis in dieser Größenordnung kann durchaus zur formalen Feststellung des "Katastrophenfalles" führen. Dies hat dann neben den organisatorischen, auch finanzielle Auswirkungen. Landrat Harald Sievers und Kreisbrandmeister Oliver Surbeck besuchten mit weiteren Verantwortlichen die zentralen Punkte der Großübung, machten sich ein Bild der Lage und wurden von den jeweiligen Abschnittsleitern über Maßnahmen und Vorgehensweise informiert. Gegen 13.30 Uhr wurde die Übung planmäßig beendet und man traf sich zum ersten Austausch und einem wohlverdienten Mittagessen in der THW-Unterkunft in Wangen. Die Einsatzkräfte wurden von den beiden Feldküchen des DRK und THW Wangen bestens verpflegt. Eine weitere tiefergehende Analyse und Nachbesprechung wird es mit den verantwortlichen Führungskräften in einigen Wochen geben. Eine Übung dieser Art hat schlussendlich immer den Zweck Mängel aufzudecken und Abläufe zu optimieren. Dennoch zeigten sie alle Funktionsträger und Führungsverantwortlichen mit dem Ablauf mehr als zufrieden. Die Übungsschwerpunkte, Brandbekämpfung eines großflächigen Waldbrands mit Brandschneise, Evakuierung der Bevölkerung in Notunterkünfte und die Arbeit im Führungsstab wurde routiniert und erfolgreich durchgeführt. (FBÖ arei)
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