Kreisfeuerwehrverband Lüchow-Dannenberg e.V.
FW Lüchow-Dannenberg: Ammoniak-Austritt in Lebensmittel-Betrieb sorgt für Großeinsatz der Feuerwehr +++ Gefahrgut-Einheit des Landkreises im Einsatz +++ ca. 100 Einsatzkräfte erlebten erste Großübung seit drei Jahren
Lüchow-Dannenberg (ots)
Dannenberg/Ldkrs. Lüchow-Dannenberg(hbi) Während der Arbeiten in einem Ammoniak-Lager bei Allfein in Dannenberg kam es am vergangenen Freitagnachmittag (12.05.2023) zu einem Leck in der Kühlanlage, in dessen Folge eine nicht geringe Menge Ammoniak austrat. Die Brandmeldeanlage des Betriebes schlug sofort an. Die integrierte Leitstelle Lüchow alarmierte daraufhin die zuständige Feuerwehr Dannenberg mit Vollalarm, die Führungsstaffel der Samtgemeinde Elbtalaue sowie die Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 - Umwelt mit drei Zügen (Gefahrgut, Messen und Spüren und Dekontamination), sowie die Schnell-Einsatz-Gruppe des DRK mit einem RTW.
Feuerwehrfrauen und -Männer aus Dannenberg, Hitzacker, Karwitz, Schaafhausen, Jameln und Lüchow machten sich auf den Weg nach Dannenberg. Durch die betrieblichen Brandschutz- und Ersthelfer wurde der Betrieb umgehend evakuiert. Die beiden Techniker, die zum Zeitpunkt des Schadensereignisses an der Ammoniak-Anlage arbeiteten, galten als vermisst.
Nach Eintreffen der ersten Kräfte wurde die Gefahrenstelle umgehend abgesperrt, um die Einsatzkräfte vor möglichen Dämpfen zu schützen. Dabei spielte das Wetter eine große Rolle: glücklicherweise wehte der Wind die Dämpfe von den Einsatzkräften weg. Nachdem die Dekontamination für die Einsatzkräfte aufgebaut war, ging ein erster Trupp unter Chemikalienschutzanzügen in das Ammoniaklager zur Menschenrettung vor. Beide Techniker konnten durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden.
Mit einem sog. Hydroschild wurde eine "Wasserwand" aufgebaut, um die Ammoniak-Dämpfe niederzuschlagen. Ein weiterer Trupp -ebenfalls unter Chemikalienschutzanzug- ging in das Ammoniak-Lager vor, um das Leck zu orten und abzudichten.
Anschließend wurde sowohl in dem Lagerraum und in der näheren Umgebung die Gefahrstoff-Konzentration gemessen. Nach gut 90 Minuten wurde "keine oder nur geringe Schadstoffbelastung" festgestellt - für die fast 100 Einsatzkräfte war damit die erste Alarmübung nach drei Jahren beendet.
Bereitschaftsführer Stefan Schmidt bedankte sich bei allen Mitwirkenden für ihr großes Engagement. Besonders lobte Schmidt die Zeiten, in denen die einzelnen Maßnahmen getroffen wurden. So waren bspw. bereits nach 25 Minuten alles Kräfte an der Einsatzstelle eingetroffen - auch der Zug "Messen und Spüren", der aus Lüchow kam und somit die weiteste Anfahrt hatte.
Ein großer Dank gebührt auch der Firma Allfein, die das Übungsobjekt zur Verfügung stellte. Ohne die Unterstützung der Unternehmen vor Ort seien solche Übungsszenarien nicht realitätsnah darzustellen, betonte Schmidt.
Auch der stv. Kreisbrandmeister Henning Peters sowie der Gemeindebrandmeister Andreas Meyer lobten die Kräfte für ihr schnelles und besonnenes Handeln.
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