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JFW BW: Auftakt zu "Hier wächst Zukunft" mit den Ministern Hauk und Gentes, sowie Bundestagspräsident a.D. Dr. Wolfgang Schäuble

JFW BW: Auftakt zu "Hier wächst Zukunft" mit den Ministern Hauk und Gentes, sowie Bundestagspräsident a.D. Dr. Wolfgang Schäuble
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Filderstadt (ots)

Am 10.03.2023 eröffneten der Minister für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, Herrn Peter Hauk MdL, Herr Landesbranddirektor Thomas Egelhaaf, sowie Landesjugendleiter Andreas Fürst das Projekt symbolisch mit Baumpflanzungen in den Rheinauen von Kehl, sowie in Straßburg. Sie gaben somit den Startschuss für ein landesweites Nachhaltigkeitsprojekt der Jugendfeuerwehren, in dem vor Ort mit der örtlichen Forstbehörde auf den konkreten Bedarf bezogene Umweltschutzprojekte durchgeführt werden.

Dr. Wolfgang Schäuble, Präsident des Bundestages a.D. und MdB, war Ehrengast einer anschließenden Gesprächsrunde mit Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg.

Neben vielen Mitglieder des Bundestages, des Landtags, sowie der Lokalpolitik nahm auch Justizministerin Marion Gentges, MdL an der Veranstaltung teil.

In seiner Begrüßungsrede für die zahlreich erschienen Gäste hob Landesjugendleiter Andreas Fürst hervor, dass dieses Projekt auf dem Wunsch der Kinder- und Jugendlichen basiert, die sich im Bereich Umweltschutz und Klimawandel engagieren wollten. Das Interesse der Jugendfeuerwehren an diesem Projekt sei so groß, dass er gestand: "Wir hatten einen Frühstart zu verzeichnen. Der Landkreis Karlsruhe hat bereits letztes Wochenende losgelegt. Alleine an diesen Wochenenden waren über 700 Helferinnen und Helfer im Einsatz und pflanzten 5.000 neue Bäume. So kann es weitergehen!"

Dem Projektmotto entsprechend berichtete Fürst stolz, dass nicht nur die gepflanzten Bäume wachsen, auch die Baden-Württembergischen Jugendfeuerwehren sind eine wachsende Organisation. Ausweislich der seit Kurzem bekannten Statistik für das Jahr 2022 konnte nicht nur die Marke von 35.000 Mitgliedern übertroffen werden, zudem überführten die Jugendfeuerwehren auch im letzten Jahr wieder über 2.000 junge Feuerwehrangehörigen in die aktiven Wehren und sicherten somit den Personalbestand der freiwilligen Feuerwehren.

Minister Hauk verdeutlichte, dass der Klimawandel unsere Wälder schneller verändert, als sie sich von selbst daran anpassen können. Forstleute und Waldbesitzer stehen vor einer Herkulesaufgabe, die Wälder zu klimaresilienten Mischwäldern zu entwickeln und ihre vielfältigen Funktionen für Bürgerinnen und Bürger zu erhalten. Hierzu gelte es neue Baumsorten anzupflanzen, die resilienter in Bezug auf den Klimawandel seien. Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens arbeiten die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg mit den Försterinnen und Förstern im Land Hand in Hand, um gemeinsam etwas für den Wald in Baden-Württemberg zu tun. Die Landesforstverwaltung hat daher für dieses Jahr gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg das Kooperationsprojekt "Hier wächst Zukunft" ins Leben gerufen.

Minister Hauk wandte sich an die Jugendfeuerwehren: "Ich danke Ihnen für ihre Hilfe sehr. Danke, dass sie ihr Jubiläumsjahr auch dazu nutzen, dieses Umweltprojekt gemeinsam mit uns umzusetzen. Ich habe ihre Baumpflanzaktion letztes Wochenende im Landkreis Karlsruhe besucht. Sie dürfen stolz auf sich sein. Diese war super organisiert!"

Der Oberbürgermeister der Stadt Kehl, Herr Wolfram Britz, begrüßte ebenfalls die Gäste und freute sich, dass Kehl als Veranstaltungsort ausgesucht wurde. Er wies auf die geografische Nähe der Städte Kehl und Straßburg auf der französischen Seite des Rheins hin. Die Städte sind eng und freundschaftlich verbunden, man arbeite gut mit den Nachbarn zusammen und versuche in allen Themenstellungen voneinander zu lernen und bestenfalls gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Um dieses Prinzip anschaulich zu illustrieren, hatte Britz ein feuerwehrtechnisches Gerät mitgebracht. Da in Deutschland und Frankreich historisch gewachsen unterschiedliche Schlauchkupplungen verwendet werden, habe man spezielle Übergangsstücke entworfen und vorrätig, damit die Feuerwehren im Einsatz auch kompatibel sind. Insofern sind Kehl und Straßburg seien ein besonderer Ort. Wohl nirgends sei Deutsch-Französische Freundschaft und die Europäische Idee von greifbarer zu erleben als hier. Insofern eigene sich Kehl hervorragend, die beiden Großprojekte der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg, einmal das Umweltschutzprojekt "Hier wächst Zukunft" und das politische Projekt "Europa" an einem Ort zu vereinen.

Diesem Gedanke folgend, wurden sodann auf der deutschen und französischen Seiten des Rheins jeweils ein Baum gepflanzt. Herr Monsieur Frédéric Bierry, Präsident der Verwaltungsgemeinschaft des Elsass, zeigte sich erfreut über das Projekt und die freundschaftliche Geste. Er wünschte der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg viel Erfolg bei Ihrem Umweltschutzprojekt und freute sich bereits auf weitere Begegnungen im Rahmen des Europaprojektes.

Bei der anschließenden Baumpflanzung legten nicht nur die Ehrengäste Hand an, sondern auch die Jugendfeuerwehren aus Straßburg und Kehl. Die Kindergruppe aus Kehl sorgte im Anschluss dafür, dass die neu gepflanzten Bäume auch gut gewässert sind.

In einer anschließenden Gesprächsrunde im Jugendhaus Kehl begrüßte Moderator Michael Wegel, Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes sodann Herrn Dr. Wolfgang Schäuble, Präsident des Bundestages a.D. und MdB, sowie Herr Général René Cellier, Direktor des Feuerwehr- und Rettungsdienstes des Departments Bas-Rhin.

Im ersten Teil der Gesprächsrunde erörterten beide zusammen mit den Jugendlichen Fragen um das Thema Schutz der Wälder. Herrn Dr. Schäuble sagte zur Bedeutung des Problems: "Es ist völlig klar und das haben die jungen Menschen noch stärker begriffen als wir Älteren es früher begriffen haben: Wenn wir unsere Umwelt nicht erhalten und wenn wir nicht viel entschiedener gegen die großen ökologischen Gefahren vorgehen, dann wird das Leben auf dieser Erde für die kommende Generation schwieriger". Er hob hervor, dass Politik alleine diese Aufgabe nicht lösen könne. Es müsse auch gelingen, die Bürgerinnen und Bürger für dieses Anliegen zu gewinnen. Das von der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg durchgeführte Projekt "Hier wächst Zukunft" zeige beispielhaft, wie das geht. Davon brauche es mehr. Herr Cellier verdeutlichte die Wichtigkeit des Schutzes der Wälder, denn diese nehmen vielfältige Funktionen für unsere Gesellschaft ein. Die ökologische, die ökonomische, die soziale und die Klimaschutzfunktion der Wälder sind wichtige Werte, die es zu erhalten gelte.

Im weiteren Verlauf der Gesprächsrunde wurde das Europaprojekt thematisiert. Dr. Schäuble ermutigte die Jugendlichen dazu, sich für Europa einzusetzen. Und zwar am besten so wie heute geschehen, gemeinsam mit den Partnern auf der jeweils anderen Seite. Europa müsse gerade in den Grenzregionen noch besser zusammenwachsen. Das sei der beste Weg zu verstehen, dass wir trotz unterschiedlicher Nationalitäten alle Europäer seien. Herr Cellier empfahl den Jugendlichen, Europa durch viele Reisen kennenzulernen und ergänzte mit einem Augenzwinkern am besten in Frankreich zu beginnen.

Herr Dr. Schäuble dankte den Jugendlichen abschließend für ihr gesellschaftliches Engagement: "Bringen Sie sich weiter so engagiert in den Jugendfeuerwehren ein. Sie sind Vorbilder gesellschaftlichen Engagements!"

Hintergrundinformation zum Projekt:

Kehl und Straßburg wurden von der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg bewusst als Austragungsort gewählt. Die Pflanzung auf beiden Seiten des Rheins erinnert an die Deutsch-Französische Freundschaft, eingebettet in die Vision eines gemeinschaftlichen Europas. Dadurch verbindet sich das Nachhaltigkeitsprojekt "Hier wächst Zukunft" mit dem ebenfalls in Durchführung befindlichen "Europa-Projekt" der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg, in welchem sich die Jugendlichen mit Europa beschäftigen, Europa erleben und erfahren. Spätestens seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben Sicherheit und Frieden für unsere Jugendliche an Bedeutung gewonnen. Zuvor als Selbstverständlichkeit kaum wahrgenommen, werden Sicherheit und Frieden als Werte wiederentdeckt und die dabei wichtige Rolle einer europäischen Verständigung und Zusammenarbeit neu erkannt.

Rückfragen bitte an:

Oliver Semmler
0711 12851620
oliver.semmler@jugendfeuerwehr-bw.de

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