POL-SE: Norderstedt - Ermittlungsgruppe klärt Autodiebstähle, Hehlereien und Betrügereien auf
Norderstedt (ots)
Nach langjährigen Ermittlungen ist es einer bei der Kripo Norderstedt eingerichteten Ermittlungsgruppe (EG) gelungen, eine Tätergruppe zu ermitteln und festzunehmen. Die 4 Männer aus Norderstedt und dem Bereich Pinneberg stehen im Verdacht, seit 2006 zahlreiche Fahrzeuge, darunter vornehmlich VW-Busse (T4), VW-Golf und Audi, entwendet zu haben. Im Anschluss wurden die Wagen in ihre Einzelteile zerlegt und über eine Internetauktionsfirma verkauft. Rückblende: Im Sommer 2008 überprüften Polizisten im Kreis Pinneberg einen VW Bus, in dem entwendete Fahrzeugteile eingebaut waren. Zudem erhielten Ermittler aus Norderstedt Hinweise auf gestohlene Teile in einem PKW VW Golf. Im Zuge der eingeleiteten Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass ein 47-jähriger Mann aus dem Raum Pinneberg als Hehler Fahrzeugteile verkauft. Bei einer durchgeführten Durchsuchung in einer von ihm angemieteten und als "Schrauberwerkstatt" genutzten Halle wurden dann etwa 300 Fahrzeugteile gefunden und beschlagnahmt. Insgesamt geht die Kripo davon aus, dass der Beschuldigte in der Zeit von 2006 bis 2009 Fahrzeugteile von 45 Wagen übernommen oder angekauft und dann verkauft haben dürfte. Es folgten umfangreiche Ermittlungen, die nicht nur den Hehler sondern auch die Diebe der Fahrzeuge überführen sollten. Dabei kamen sowohl technische als auch operative Maßnahmen, die eng mit der Staatsanwaltschaft Itzehoe abgestimmt wurden, zum Einsatz. Es verdichteten sich die Hinweise, dass drei Norderstedter im Alter von 23, 37 und 43 Jahren die Fahrzeuge "beschafft" und entsprechend in Schrauberwerkstätten in Quickborn, Norderstedt und Kaltenkirchen zerlegt hatten. Dabei hatten sich die Diebe vorwiegend auf VW-Busse spezialisiert. Eine Durchsuchung im November letzten Jahres bestätigte die Ermittlungen, es wurden Fahrzeugteile gefunden, die mindestens 10 Diebstählen in 2008 und 2009 konkret zugeordnet werden konnten. In zwei Verfahrenskomplexen wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Hehlerei, des gewerbsmäßigen Betruges sowie des gewerbsmäßigen Bandendiebstahls geführt. Insgesamt geht die Kripo von einem verursachten Gesamtschaden in Höhe von etwa 650 000 Euro aus. Darüber hinaus konnten durch die Beamten der Ermittlungsgruppe Tatabläufe verfolgt und zugeordnet werden, so dass davon auszugehen ist, dass die Tätergruppe im Bereich Hamburg, südliches Schleswig-Holstein und nördliches Niedersachen aktiv gewesen sein dürfte. Die Täter wurden festgenommen, entsprechende Haftbefehle wurden vollstreckt. Zurzeit sind die Haftbefehle gegen Vorlagen außer Kraft gesetzt, die Männer warten auf ihre Gerichtsverhandlungen. Im Zuge dieser Verfahren gelang es der Ermittlungsgruppe darüber hinaus ein Betrugsverfahren aufzudecken. Drei Männer und eine 64-jährige Frau hatten durch fingierte Wertstoffanlieferungen über einen Zeitraum von 5 Jahren eine Firma im Hamburg um etwa halbe Million Euro geschädigt. In betrügerischer Absicht wurden angebliche Wertstoffanlieferungen falsch erfasst und abgerechnet. Eine entsprechende Lieferung erfolgte jedoch nicht. Bei einem der "Begünstigten" handelte es sich um einen der Fahrzeugdiebe, bei der 64-jährigen Frau handelt es sich um dessen Mutter. Die Verfahren wurden von der Staatsanwaltschaft Hamburg bearbeitet, entsprechende Haftbefehle erlassen. Am 11. Mai dieses Jahres wurden die ermittelten Täter zu Haftstrafen verurteilt.
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