POL-SE: Polizeidirektion Bad Segeberg/Kreis Pinneberg/ Kreis Segeberg: Einsätze am Montagmittag mit vier verletzten Polizeibeamten
Polizeidirektion Bad Segeberg: (ots)
Bei zwei Einsätzen am gestrigen Montagmittag sind vier Polizeibeamte der Polizeidirektion Bad Segeberg durch Gewaltanwendung gegen sie verletzt worden. Für zwei Beamte der Polizeistation Moorrege (Kreis Pinneberg) ist es um eine Zwangseinweisung eines psychisch kranken Mannes aus einem Ort im Kreis Pinneberg gegangen. Für ihre beiden Kollegen in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) um eine Vollstreckung eines Durchsuchungsbeschlusses. In beiden Fällen hat es Gewaltanwendung gegen sie gegeben. Vier verletzte Beamte, einer davon nicht dienstfähig - die traurige Bilanz eines Montagmittags.
Die Beamten aus Moorrege waren von einem Amtsarzt zur Amtshilfe gerufen worden. Ein 50-Jähriger aus dem Kreis Pinneberg sollte in eine psychiatrische Einrichtung gebracht werden. An der Wohnungstür schlug der Mann einem Beamten plötzlich mit einem kräftigen Faustschlag ins Gesicht. Danach wurde die Tür wieder zugeschlagen. Aus der Wohnung war von ihm zu vernehmen, dass er ein Gewehr habe. Das Sondereinsatzkommando aus Kiel rückte an, um die Zwangseinweisung zu vollstrecken.
Ebenfalls in den Mittagsstunden war es in Bad Bramstedt zu einem Angriff auf Polizisten gekommen. Auch hier geschah der Angriff an einer Haustür, die geöffnet werden sollte. Zwei Beamte waren dort, um eine angeordnete Durchsuchung bei einem 48-Jährigen vorzunehmen. Dieser öffnete erst nach wiederholter Aufforderung einen Spalt weit die Tür. Plötzlich sprühte der Mann einen Strahl einer bislang unbekannten Flüssigkeit direkt in die Augen des Beamten. Der Polizist konnte nichts mehr sehen, sein Gesicht schwoll an, er bekam Atemnot und litt unter starker Übelkeit. Umgehend brachte ein Rettungswagen den verletzten Polizisten in eine Klinik für Augennotfälle. Unterstützungskräfte und ein Diensthund kamen zur Verstärkung hinzu. Zwei weitere Beamte erlitten Augenreizungen, nachdem der 48-Jährige der Umgebung vor der Tür reichlich Pfefferspray zuführte. Er drohte damit, sich umzubringen und die Beamten weiter zu verletzen. Schließlich, die Beamten hatten mit Atemschutzmasken das Gebäude umstellt, ergab sich der Mann und kam heraus. Ein Fluchtversuch, erneute Angriffsversuche und Beleidigungen folgten und machten den Einsatz von Pfefferspray gegen den 48-Jährigen nötig. Der verhaltensauffällige Mann war der Polizei bekannt, jedoch war er bislang dort nicht gewalttätig aufgefallen. Nun wurde er durch eine Amtsärztin in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Bei der eigentlichen Durchsuchungsmaßnahme wurden auch diverse Tatmittel dieses Angriffs beschlagnahmt.
Gegen beide Beschuldigten sind Strafverfahren wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Polizeibeamte eingeleitet.
Der Moorreger Polizist war nach dem Angriff mit Nasenbluten in einem Rettungswagen versorgt worden. Der Polizist aus Bad Bramstedt konnte die Klinik noch gestern verlassen. Er ist vorerst dienstunfähig.
Aktuell ist das Thema "Polizei und psychisch Kranke" landesweit nicht ohne Grund zum Schwerpunkt für Einsatztrainingslagen erhoben worden. In Trainingslagen bei der Polizeidirektion Segeberg wird der Umgang mit psychisch kranken Menschen und dabei entstehende mögliche Gefahren für die Einsatzkräfte damit wieder einmal aktuell beschult.
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