POL-SE: Altengörs - Nahverkehrszug prallte mit Bagger zusammen - ein Toter
Bad Segeberg (ots)
Erneut ereignete sich auf der Bahnstrecke Bad Segeberg/Bad Oldesloe bei Altengörs/Kreis Segeberg ein folgenschwerer Verkehrsunfall.
Um 15.15 Uhr wurde der Einsatzleitstelle der Polizei Bad Segeberg über Polizeiruf 110 gemeldet, dass es auf dem Bahnübergang "Eitzredder" bei Altengörs zu einem Zusammenprall zwischen einem mit 26 Fahrgästen besetzten Nahverkehrszug der Nordbahn und einem Bagger gekommen sein soll.
Nach jetzigem Ermittlungsstand der Polizei Bad Segeberg und des Bundesgrenzschutzes hat sich der Unfall wie folgt zugetragen.
Ein 35 Jahre alter Gleisbauarbeiter aus Mecklenburg-Vorpommern war mit seinem Bagger ca. 400 m vom Bahnübergang Richtung Bad Oldesloe entfernt mit Arbeiten am Gleisbett beschäftigt. Gegen 15.00 Uhr beendete er die Arbeiten und fuhr auf einem Wirtschaftsweg entlang der Bahnlinie zum besagten Bahnübergang.
In Höhe der Einmündung in den "Eitzredder" bog er mit seinem Arbeitsgerät rechts in Richtung Altengörs ab. Unmittelbar darauf musste er den Bahnübergang queren. Als sich der Bagger auf den Gleisen befand, wurde dieser von dem aus Richtung Bad Segeberg heran nahenden Nahverkehrszug erfasst, ca. 30 m mitgeschleift und dann links vom Gleisbett in den angrenzenden Graben gedrückt. Dort blieb er völlig demoliert kopfüber liegen.
Der Baggerführer wurde aus dem Führerhaus geschleudert und blieb neben seinem Arbeitsgerät liegen. Er verstarb noch an der Unfallstelle an seinen schweren Verletzungen.
Der Nahverkehrszug, welcher trotz eingeleiteter Notbremsung erst ca. 170 m hinter dem Bahnübergang zum Stehen kam, wurde erheblich im Frontbereich beschädigt.
Der 29 Jahre alte Zugführer erlitt einen Schock, blieb ansonsten aber unverletzt. Zwei Zuginsassen verletzten sich leicht. Zum Unfallort eilende Notärzte versorgten ihre Blessuren noch vor Ort. Dann konnten sie, wie die anderen Passagiere auch, ihre Fahrt mit einem Ersatzbus fortsetzen.
Der Bahnübergang "Eitzredder" ist mit einem Andreaskreuz und einer Warnblinkanlage gesichert. Der Bundesgrenzschutz sowie das Eisenbahnbundesamt werden die technischen Anlagen des Bahnübergangs auf Funktionsfähigkeit prüfen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt liegen keinerlei Hinweise vor, dass technische Defekte bei den Bahnsicherungsanlagen unfallursächlich sein könnten. Ebenso werden die Aufzeichnungen des Zugschreibers gesichert und ausgewertet.
Der Sachschaden wird auf insgesamt ca. 200.000 EUR geschätzt.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Kiel wurde der Bagger beschlagnahmt und gutachterlich untersucht.
An dem Rettungseinsatz waren neben den Rettungskräften des Roten Kreuzes auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Bünsdorf, Neuengörs und Wakendorf I beteiligt.
Zwischenzeitlich wurde der Zugverkehr zwischen Bad Oldesloe und Bad Segeberg wieder frei gegeben.
ots-Originaltext: Polizei Bad Segeberg
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