Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
LKA-SH: Erneuter Schlag gegen Rauschgifthändler LKA Schleswig-Holstein stellt 16,5 kg Heroin und 50 kg Streckmittel sicher
Kiel (ots)
Das Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein hat innerhalb weniger Wochen zum zweiten Mal einen bedeutenden Schlag gegen Rauschgifthändler geführt: In der Nacht zu Donnerstag nahmen Rauschgiftfahnder und das Mobile Einsatzkommando (MEK) in Kiel insgesamt sieben Männer im Alter von 20 bis 48 Jahren fest und stellten 16,5 kg Heroin 40.000 Bargeld und 50 kg Streckmittel sicher. Die Heroinmenge ist eine der größten Sicherstellungen der letzten Jahre in Schleswig-Holstein. Der Aktion der Polizei gingen monatelange Ermittlungen gegen eine mehrköpfige Tätergruppe voraus, die den Heroinmarkt in Kiel beherrschte. Vier der Tatverdächtigen werden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel dem Haftrichter vorgeführt.
Als Haupttäter gilt ein 21jährige Kurde, der den Behörden schon durch frühere Ermittlungen als Heroindealer bekannt ist. Er hatte um sich herum ein Netz von Verteilern und Abnehmern aufgebaut, das ihm einen täglichen Umsatz von mindestens 3.000 verschaffte. Die Rauschgiftfahnder des LKA hatten bereits kurz vor Silvester in Zusammenarbeit mit der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift der Bezirkskriminalinspektion Kiel einen 18jährigen Mann abfangen und in Haft bringen können, der ein Kilogramm Heroin von einem Lieferanten in Hamburg übernommen hatte und es nach Kiel schaffen sollte. Seinerzeit konnte er auf dem Autobahnrastplatz Brokenlande gestellt werden.
Jetzt hatten die Beamten erneut von einer anstehenden Rauschgiftlieferung erfahren, die diesmal sehr viel bedeutender sein sollte. Zur Abwicklung des Geschäfts ließ sich der Haupttäter mit dem Taxi eines seiner Mittäter nach Hamburg fahren und traf sich dort mit einem 23jährigen Kurden, der in Belgien lebt. 35.000 wechselten als Anzahlung für eine größere Heroinmenge den Besitzer. Anschließend fuhren sie mit dem Taxi und dem belgischen Kurierfahrzeug nach Kiel, trafen sich mit weiteren Mittätern und verfrachteten das Fahrzeug des Lieferanten in eine private Garage in der Innenstadt, um dort das Heroin aus verschiedenen Verstecken im Auto auszubauen. In diesem Moment griff die Polizei zu, alle Täter waren von der Aktion derart überrascht, dass sie weder Widerstand leisten noch Fluchtversuche unternehmen konnten.
In dem Kurierfahrzeug fand die Polizei insgesamt 16,5 Kilogramm Heroin, das professionell in verschiedene bauartbedingte Hohlräume eingesetzt war. Sichergestellt wurde auch das Kurierfahrzeug selbst, das als Tatmittel zu Gunsten der Staatskasse eingezogen werden soll. Auch das aufgefundene Bargeld in Höhe von ca. 40.000 wurde einbehalten, um im Rahmen der Vermögensabschöpfung als krimineller Gewinn den Tätern auf Dauer entzogen zu werden. Ein weiterer Mann wurde noch in der Nacht als Mittäter in seiner Wohnung in Kiel- Gaarden festgenommen.
Schon im Vorwege hatte die Staatsanwaltschaft Kiel Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Tatverdächtigen erwirkt - bei den Durchsuchungen, wurden zahlreiche Beweismittel entdeckt, die jetzt ausgewertet werden. In der Wohnung eines deutschen Mittäters fanden die Ermittler auch 50 Kilogramm Streckmittel, das sich die Täter von weiteren Lieferanten aus den Niederlanden besorgt hatten. Dieses Streckmittel war offenbar dazu gedacht, die jetzt beschlagnahmte Rauschgiftmenge für den Verkauf auf dem Schwarzmarkt zu strecken. Auf diese Weise hätten die Täter ca. 65 kg Heroingemisch an Konsumenten verkaufen können. Der Schwarzmarktwert der Ware hätte insgesamt mindestens ca. 900.000 betragen.
Gegen mehrere andere Mittäter und zahlreiche Rauschgiftabnehmer, die sich noch auf freiem Fuß befinden, laufen die Ermittlungen jetzt an. Mit diesem Ermittlungserfolg dürfte der Heroinmarkt in Kiel einen äußerst empfindlichen Einschnitt erlitten haben, der zumindest vorübergehend zu einem Versorgungsengpass führen wird.
ots-Originaltext: Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
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