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LKA-SH: Kriminalist mit Hang zur Wissenschaft - Staatssekretär Ulrich Lorenz verabschiedet den Leiter der Kriminaltechnik im LKA in den Ruhestand Sperrfrist 30.6.04, 11.00 Uhr

Kiel (ots)

Staatssekretär Ulrich Lorenz hat am Mittwoch (30.
Juni) den Leiter der Kriminaltechnik im Landeskriminalamt (LKA)
Schleswig-Holstein, Kriminaldirektor Jochen Rathleff, in den
Ruhestand verabschiedet. Rathleff gehörte 42 Jahre der Landespolizei
Schleswig-Holstein an. Bei der Kriminalpolizei begann er 1968 als
Sachbearbeiter im Erkennungsdienst in Kiel und ging 1970 in die
Ausbildung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst. Nach seiner
Ernennung zum Kriminalkommissar absolvierte er eine Zusatzausbildung
zum Sachverständigen in der Kriminaltechnik. Nach dem Studium an der
Polizeiführungsakademie in Münster-Hiltrup stieg Rathleff 1979 in den
höheren Polizeivollzugsdienst auf. Zunächst war er Gruppenleiter bei
der Kriminalpolizei in Itzehoe und dort u. a. verantwortlich für
Kapitalermittlungen in den Kreisen Dithmarschen, Steinburg und
Pinneberg. 1983 wechselte er nach Rendsburg und leitete dort die
Kriminalpolizei, bevor er 1985 die Leitung der Kriminaltechnik im LKA
übernahm.
Jochen Rathleff war von ganzem Herzen Kriminalist. Die Entwicklung
der heutigen Kriminaltechnik im Lande Schleswig-Holstein ist sein
Verdienst. Um der ständigen Bedeutung des Sachbeweises in der
Kriminalitätsbekämpfung gerecht zu werden, hat Rathleff den Ausbau
der Kriminaltechnik in materieller und personeller Hinsicht intensiv
vorangetrieben. Für die Aufstellung einer Schar wissenschaftlicher
Experten und deren Ausrüstung mit hochwertiger Technik hat Rathleff
sich stark gemacht. Neben den apparativen, personellen und räumlichen
Voraussetzungen hat er die Bedingungen für ein interdisziplinäres,
abgestimmtes Vorgehen bei der kriminaltechnischen Untersuchung
geschaffen. Mit seiner Initiative und seiner Mitarbeit an einem
bundesweit gültigen Handbuch der Tatortarbeit für Kriminalisten hat
er deren Arbeit bei der Spurensuche und Beweisführung auf den Stand
neuester wissenschaftlicher Möglichkeiten gebracht. In die Zeit
seines Wirkens fielen spektakuläre Ermittlungserfolge, die maßgeblich
auf die neu in die Kriminaltechnik eingeführten Analyseverfahren
zurück zu führen waren. Beispielsweise ermöglichte die bundesweite
elektronische Fingerabdruckdatei AFIS die Identifizierung des
„Rosenmörders“ aus Rendsburg, der seine Tat 1986 begangen hatte und
dann 1993 überführt werden konnte. Mit Hilfe des
Rasterelektronenmikroskopes gelang 1994 der Nachweis einer
Testamentsfälschung im Aufsehen erregenden Fall einer verstorbenen
reichen Kielerin. Und schließlich half die Fortentwicklung der
Verfahren in der DNA-Analyse bei der Aufklärung eines Doppelmordes im
Mai 2000 in Schwarzenbek. Seine Professionalität als Kriminalist und
sein hohes Maß an wissenschaftlich-kriminaltechnischem Verständnis
begründen seinen Ruf als bundesweit anerkannter Leiter der
Kriminaltechnik, der auch nach seinem Ruhestand an norddeutschen
Hochschulen gefragt ist. Jochen Rathleff bekennt dennoch seine Freude
über die vor ihm liegende Pensionszeit.
Die Leitung der Kriminaltechnik hat Staatssekretär Lorenz am 1.
Juli Kriminaloberrat Jens-Peter Geuther übertragen, der in den
letzten 9 Jahren die Rauschgiftermittlungen im LKA geleitet hat und
zuvor viele Jahre als Leiter der Kriminalpolizei Flensburg seinen
Dienst versah.
ots-Originaltext: Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=2256

Rückfragen bitte an:

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Rudolf Gaspary
Telefon: 0431-160 4250
Fax: 0431-160 4114

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