Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
LKA-SH: Gemeinsame Medieninformation der StA Kiel und des LKA Schleswig-Holstein Großer Schlag gegen internationalen Heroinhandel Insgesamt 11 Festnahmen und 15 Kilogramm Heroin sichergestellt.
Kiel (ots)
Seit August 2005 wird von Seiten der Staatsanwaltschaft Kiel und des LKA SH SG 213 ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen einen internationalen Rauschgiftdealerring geführt.
Bereits im August 2005 wurden Einreise aus Griechenland nach Italien zwei deutsche Staatsbürger kurdischer Herkunft, mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein mit 16 Kilogramm Heroin im Fahrzeug festgenommen. Dieses von den italienischen Behörden geführte Verfahren war ausschlaggebend für die Anschlussermittlungen in Schleswig-Holstein.
Durch exzellente Zusammenarbeit einer Vielzahl beteiligter Behörden in mehreren europäischen Staaten wurde ermittelt, dass am Sonntag,den 30.10.05 ein Fahrzeug besetzt mit einem Rauschgiftkurier und seiner Familie, die Türkei mit Ziel Schleswig-Holstein verlassen hat.
Das Fahrzeug durchfuhr insgesamt 6 europäische Staaten und wurde dabei ständig von Polizeikräften überwacht. Im Bereich Nordniedersachsen wurde das observierte Fahrzeug von Spezialeinsatzkräften des LKA SH übernommen. Das Fahrzeug fuhr auf einen Großparkplatz in Hamburg. Der Fahrer des Zielfahrzeuges nahm dort Kontakt zu zwei weiteren Tatverdächtigen auf dem Parkplatz auf.
Bei der geplanten Rauschgiftübergabe griff die Polizei zu und nahm drei Personen fest.
Im Fahrzeug des Rauschgiftkuriers befanden sich zur Tarnung noch seine vier Kinder und seine Ehefrau, die jedoch nichts mit der Tat zu tun haben.
Im Anschluss wurden intensive Ermittlungen geführt. Im Rahmen einer Durchsuchung des Kurierfahrzeugs, bei der auch Beamte des Hauptzollamtes Kiel beteiligt waren und ein mit Rauschgiftspürhund und Containerröntgengerät eingesetzt wurden, beteiligt waren, konnten bei erster Durchsicht bereits mehr als sechs Kilogramm Heroin gefunden und sichergestellt werden.
Das Fahrzeug wurde anschließend der Kriminaltechnischen Untersuchungsstelle im LKA in Kiel zugeführt und detaillierter durchsucht.
Dabei wurden weitere 9 Kilogramm Heroin in Hohlräumen des Fahrzeugs gefunden und sichergestellt.
Bei anschließenden Durchsuchungs- und Festnahmeaktionen wurden in Neumünster zwei weitere Mittäter vorläufig festgenommen.
Durch die engen Kontakte zu den türkischen Behörden konnten in der Türkei weitere sieben Festnahmen von Mittätern vorgenommen werden. Die Täter kommen als Lieferanten des Heroins sowie für den Einbau des Rauschgiftes in das Kurierfahrzeug in Betracht. Hier bestand - insbesondere im Rahmen der Rechtshilfe zwischen den Justizbehörden in Kiel und Ankara - eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Kiel und den türkischen Behörden. Entsprechendes gilt für die übrigen beteiligten Staaten.
Bei den Tätern handelt es sich ausnahmslos um Kurden deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit kurdischer Herkunft im Alter zwischen 24 bis 45 Jahren.
Vier der fünf hier in Deutschland festgenommenen Tatverdächtigen werden auf Antrag der StA Kiel heute dem Haftrichter beim Amtsgericht Neumünster vorgeführt. Bei dem fünften Festgenommenen konnte der Tatverdacht nicht erhärtet werden. Dieser wurde wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen.
Insgesamt ist der Einsatz als hervorragendes Beispiel für die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des organisierten Rauschgifthandels/ -schmuggels zu bezeichnen, in den insgesamt 17 europäische Staaten eingebunden waren.
Die StA Kiel und das LKA SH bedanken sich vor allem bei folgenden Behörden und Dienststellen aus der Bundesrepublik Deutschland:
Bundeskriminalamt Wiesbaden, LKA Hamburg, Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Hamburg, Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Kiel, MEK Bayern, MEK Hessen, MEK Niedersachsen, Hauptzollamt Kiel.
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