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LKA-SH: Internationale Expertentagung zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im Ostseeraum auf der Insel Schiermonnikoog/ Niederlande

Kiel (ots)

32 Experten der Rauschgiftbekämpfung von Polizei,
Zoll, Grenzpolizei aus sechs nordeuropäischen Staaten und von Eurpol 
trafen sich unter dem Vorsitz des LKA Schleswig-Holstein auf der 
Insel Schiermonnikoog/Niederlande, um Informationen über die 
Situation in der Rauschgiftbekämpfung auszutauschen, die 
internationale Kooperation in diesem Deliktsfeld zu intensivieren und
Methoden zur Bekämpfung des organisierten Drogenhandels weiter zu 
entwickeln.
Nachdem die baltischen Staaten und Polen der Europäischen Union 
beigetreten sind, wurde von den Experten der Drogenbekämpfung 
festgestellt, dass sich das kriminelle Netzwerk in diesem Deliktsfeld
weiterhin stabilisiert hat.
Folglich ist eine Kooperation der an der Rauschgiftbekämpfung 
beteiligten Staaten in Nord- und Osteuropa nach wie vor von 
herausragender Bedeutung.
Ein Thema war die spezielle Situation der Rauschgiftbekämpfung in 
den Niederlanden.  So wurden die bei holländischen Behörden 
vorliegenden Erfahrungen in speziellen Fällen der internationalen 
Zusammenarbeit bei der Rauschgiftbekämpfung diskutiert, um diese 
weiter zu effektivieren.
Das Mitglied von Europol berichtete über die Möglichkeiten der 
Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit durch Europol im 
Rahmen der Analyse von Kriminalitätsdaten.
Für die internationale Zusammenarbeit wurden die ersten 
Erfahrungen mit den neu eingerichteten gemeinsamen Ermittlungsgruppen
(Joint Investigation Teams -JIT-) besprochen.
Hierfür wird Europol für die Mitgliedsstaaten eine Verfahrensregelung
erarbeiten, die die internationale Zusammenarbeit organisiert, um 
diese zukünftig noch wirkungsvoller zu gestalten. Dabei geht es 
insbesondere um die Organisation der Zusammenarbeit von Beamten 
zweier oder mehrerer Länder in einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe 
und die Beschleunigung in der Staaten übergreifenden 
Verfahrensführung.
Die Experten stimmten überein, dass der Einsatz eines JIT in Fällen 
von komplexen Ermittlungen zwischen zwei oder mehreren 
Mitgliedsstaaten nur dann erfolgreich realisiert kann, wenn eine 
gemeinsame einheitliche Regelung in der Gesetzgebung aller 
Mitgliedsstaaten dieses Instrument stützt.
Ein polnischer Ermittler berichtete über seine Tätigkeiten in zwei
speziell eingerichteten Arbeitsgruppen zur Rauschgiftbekämpfung in 
Skandinavien und Osteuropa.
Die Experten sind übereingekommen, die Tätigkeiten der beiden 
Arbeitsgruppen in einem wirksamen Projekt zu kombinieren, um den 
Rauschgifthandel besonders unter den Mitgliedsstaaten Schweden, 
Polen, Deutschland, Dänemark und den Niederlanden zu bekämpfen.
Weiter besprachen die Experten die Entwicklung der einzelnen 
Drogenarten in Europa und den Ostseeanrainerstaaten: In Bezug auf 
Kokain, Cannabisprodukte und synthetische Drogen sind zum Teil 
deutliche Steigerungen festzustellen, die in der Rauschgiftbekämpfung
besonders aufmerksam zu beobachten sind.
Besonders muss die Herstellung von Marihuana und von synthetischen 
Drogen im Fokus aller verantwortlichen Behörden sein.
Als weiteres Phänomen wurde die Beteiligung von sog. Outlaw motor 
cycle gangs (OMCG) wie die Hell´s Engel und Bandidos am organisierten
Rauschgifthandel festgestellt.
Die Experten sind sich einig, dass diese Gruppen noch intensiver von 
den Ermittlungsbehörden aller Mitgliedsstaaten beobachtet werden 
müssen, da ihr Anteil am organisierten Drogenhandel eine nach wie vor
bestehende Bedeutung hat.

Rückfragen bitte an:

Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
Pressestelle
Kai Schlotfeldt
Telefon: 0431-160 4250
Fax: 0431-160 4114
E-Mail: Presse.Kiel.LKA@Polizei.LandSH.de

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