POL-MG: Verkehrssicherheitsbericht 2019: Weniger Unfälle, weniger Verletzte, weniger Tote - aber der Kontrolldruck bleibt hoch
Mönchengladbach (ots)
"Auch wenn jeder Unfall einer zu viel ist", wie Polizeipräsident Mathis Wiesselmann vorwegschickte, konnte er bei der Präsentation des Verkehrssicherheitsberichtes 2019 feststellen, dass die Zahl aller Verkehrsunfälle in Mönchengladbach erfreulicherweise um 1,8 Prozent gesunken sei von 9951 im Jahr 2018 auf 9774 im Jahr 2019. Noch wichtiger aus seiner Sicht: "Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden ist sogar um 7,5 Prozent zurückgegangen von 865 auf 800. Die Zahl der Verletzten ist um 9,7 Prozent von 1072 auf 968 gesunken. Im Jahr 2019 waren drei Todesopfer zu beklagen; 2018 waren es noch sieben."
Auf dem eingeschlagenen Weg des Landes Nordrhein-Westfalen, die "Vision Zero" der Europäischen Kommission Wirklichkeit werden zu lassen, sprich die Zahl der Verkehrstoten bis 2050 gegen Null zu bringen, war dies aus Sicht des kommissarischen Leiters der Direktion Verkehr, des Ersten Polizeihauptkommissars Achim Hendrix, ein wichtiger Schritt. Denn: "Jeder vermiedene schwere Unfall bedeutet vermiedenes Leid für Betroffene."
Als rechnerische Größe gibt die Verkehrsunfallhäufigkeitszahl (VHZ) die Zahl der Verunglückten pro 100.000 Einwohner an. Die VHZ ist in MG von 412 im Jahr 2018 auf 371 im Jahr 2019 gesunken. Die Mönchengladbacher VHZ liegt weit unter dem Landeswert von 436.
Alkohol und Drogen sind als Hauptunfallursachen im vergangenen Jahr 137-mal verzeichnet worden. 2018 war dies noch 169-mal der Fall; ein Rückgang also um fast 20 Prozent. "Zu dieser positiven Entwicklung könnten nach unserer Einschätzung die verstärkten Kontrollen beigetragen haben", erklärte Hendrix. Zudem hätten Fortbildungen für Beamtinnen und Beamten dazu geführt, dass Fahrten unter Drogen- und Medikamenteneinfluss vermehrt entdeckt worden seien. So belief sich die Zahl der ertappten Alkoholsünder im Jahr 2019 auf 196; zum Vergleich: 2018 lag die Zahl bei 179, 2015 bei 167. Noch deutlicher fiel der Anstieg bei den ertappten Drogensündern aus: von 158 im Jahr 2015 über 243 im Jahr 2018 auf nunmehr 287 im Jahr 2019. "Unsere Botschaft lautet: Der Kontrolldruck in diesem Bereich bleibt hoch. Auch an gezielten Schwerpunktkontrollen werden wir festhalten", so Hendrix. Auch wenn die Zahl der Unfälle mit zu hoher Geschwindigkeit als Hauptursache sich weiterhin auf niedrigem Niveau bewege, laute auch da die Botschaft: "Der Kontrolldruck bleibt hoch." Die mobile Geschwindigkeitsüberwachung der Polizei und die Zusammenarbeit mit der Stadt würden fortgesetzt.
Trotz steigender Radfahrerzahlen ist die Zahl verunglückter Radfahrer leicht gesunken: von 266 auf 258. Auch die Zahl verunglückter Fußgänger ist leicht rückläufig: von 144 auf 137. Gleichwohl gilt: "Radfahrer und Fußgänger bleiben für die Polizei Mönchengladbach auch im Jahr 2020 im Fokus", kündigte der Polizeipräsident an. Es gehe dabei einerseits um Verstöße von Radfahrern und Fußgängern gegen die Regeln und andererseits um das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere von Kraftfahrzeugführern, gegenüber Radfahrern und Fußgängern.
"Rücksichtnahme sollte generell Trumpf sein im Straßenverkehr, aber besonders Kinder und Jugendliche sowie Seniorinnen und Senioren als schwächste Verkehrsteilnehmer benötigen und verdienen besondere Aufmerksamkeit", so der Verkehrsdirektionsleiter. Positive Entwicklung in 2019: Gesunken sind die Zahlen verunglückter Kinder (von 109 auf 76) und Jugendlicher (von 51 auf 42) sowie verunglückter Personen der Generation 65+ (von 159 auf 135).
"Vor allem ein Ziel verfolgt die Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei mit ihrem Mix aus Prävention und Repression: Das Unfallrisiko soll für alle Verkehrsteilnehmer möglichst minimiert werden", so Mathis Wiesselmann. "Für uns ist die aktuell positive Entwicklung der Zahlen kein Grund zum Zurücklehnen und Ausruhen: Vielmehr ist sie uns ein Ansporn, mit jeder Begegnung in Kindergärten, Schulen oder Seniorengruppen in der Verkehrsunfallprävention wieder einen Schritt voranzukommen. Dies gilt in gleichem Maße für jede einzelne Kontrollaktion. Regelverstöße zu ahnden dient dazu, zur Regeleinhaltung zu ermahnen - im Interesse der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, egal ob sie zu Fuß, auf zwei Rädern oder mit dem Auto unterwegs sind." (ds)
Der Verkehrssicherheitsbericht 2019 im Internet: https://moenchengladbach.polizei.nrw/artikel/polizeiliche-verkehrsunfall-statistik
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