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POL-MG: Dreister Betrug an 82-Jähriger durch "falsche Polizisten"

Mönchengladbach (ots)

Eine 82-jährige Frau ist in der Zeit zwischen Mittwoch und Donnerstag, 10. November, Ziel der Betrugsmasche "falscher Polizeibeamter" geworden. Die Täter haben die Seniorin mit Hilfe eines besonders perfiden Schockanrufs um einen hohen Bargeldbetrag und Schmuck gebracht.

Gegenüber der Polizei gab die 82-Jährige an, dass sie am Mittwoch gegen 16:00 Uhr einen Anruf von einem angeblichen Polizisten (Kriminalkommissar) erhalten habe. Der vermeintliche Beamte habe ihr dann erzählt, dass ihre Enkelin einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und anschließend Fahrerflucht begangen habe. Bei dem Unfall sei außerdem eine schwangere Frau ums Leben gekommen. Damit die Enkelin dafür nicht ins Gefängnis müsse, sei eine hohe Kaution fällig.

Durch eine weitere geschickte Gesprächsführung setzte der angebliche Polizist die 82-Jährige weiter unter Druck. Weil die Seniorin angab, nicht so viel Bargeld zu Hause zu haben, drängte man sie dazu, Auskunft über ihren Schmuckbestand zu geben. Anschließend wurde die Übergabe von Schmuck und einer hohen dreistelligen Summe Bargeld in der Nähe des Amtsgerichts Rheydt vereinbart. Während der Fahrt dorthin, hielten die Betrüger über das Handy weiter Kontakt zu der Frau. Vor Ort bekam die Seniorin die Anweisung in der Brucknerallee zu parken und im Auto auf einen Boten zu warten. Kurz darauf klopfte ein Mann an die Scheibe der Beifahrertür und setzte sich zu ihr in das Fahrzeug. Nach der Übergabe von Schmuck und Bargeld verließ der Mann das Auto.

Auf der Rückfahrt zu ihrem Haus hielten die Betrüger den Kontakt per Telefon weiter aufrecht und kündigten einen weiteren Anruf für den nächsten Morgen an. Um zu verhindern, dass die Frau Kontakt zu anderen Menschen aufnimmt und der Betrug so auffliegen könnte, überredeten sie die Frau dazu, ihre Telefonanlage in der Nacht außer Betrieb zu setzen und erst am nächsten Morgen wieder einzuschalten.

Die Seniorin kam dem nach und erhielt am nächsten Morgen einen weiteren Anruf des vermeintlichen Polizisten. Dieser erklärte ihr, dass sich die Kautionssumme weiter erhöht habe und weiteres Geld benötigt werde. Der Betrüger drängte die Seniorin im weiteren Gesprächsverlauf dazu, aus ihrem Bankschließfach weiteres Bargeld abzuholen und zu übergeben. Dem kam die Frau am Ende nach und fuhr zu ihrer Bank. Der Täter hielt während der gesamten Zeit den telefonischen Kontakt aufrecht. Die anschließende Geldübergabe verlief wieder nach dem gleichen Muster. Allerdings nahm ein anderer Bote das Geld entgegen.

Weil ihr die Abläufe kurz darauf merkwürdig vorkamen, ging die 82-Jährige zum Amtsgericht Rheydt um dort nachzufragen. Dort konnte die Situation als Betrug aufgeklärt und die Polizei verständigt werden.

Die beiden Männer, die als Boten fungierten, werden wie folgt beschrieben:

Der Mann, der am Mittwoch das Geld entgegen genommen hat, hat eine kräftige, muskulöse Statur und ist etwa 25 bis 30 Jahre alt. Er hat dunkle Haare und Augen. Dazu sah seine Haut gebräunt aus und er trug dunkle Kleidung. Laut der 82-Jährigen hat er ein süd- osteuropäisches Erscheinungsbild. Der andere Mann ist circa 30 Jahre alt und hat eine schlanke Statur. Auffällig ist sein ungewöhnlicher Gang, dessen Ursache in einer Gehbehinderung liegen könnte.

Die Polizei bittet Zeugen, die in dem Zeitraum an den genannten Örtlichkeiten verdächtige Beobachtungen gemacht haben und / oder andere sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Rufnummer 02161-290 zu melden.

Die Polizei Mönchengladbach warnt: Echte Polizisten würden solche Anrufe nie tätigen und auch nicht dazu auffordern Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände zu übergeben. Klären Sie bitte ältere Menschen in Ihrem Umfeld auf. Wenn Sie selbst solche Anrufe erhalten oder sich unsicher sind, ob sie einen Kriminellen am Telefon haben, dann melden Sie sich umgehend bei der Polizei oder einem vertrauten Angehörigen. Das von den Tätern skizzierte Kautionssystem existiert in Deutschland nicht. (jl)

Wichtige Präventionstipps und Hinweise zur der Betrugsmasche finden Sie zusätzlich hier: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-durch-falsche-polizisten/

Rückfragen von Journalisten bitte an:

Polizei Mönchengladbach
Pressestelle
Telefon: 02161/29 10 222
E-Mail: pressestelle.moenchengladbach@polizei.nrw.de
https://moenchengladbach.polizei.nrw

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