Polizeipräsidium Recklinghausen
POL-RE: Kreis Recklinghausen/Bottrop: Verkehrsunfallbericht 2024 - Rückgang der Verletzten, aber besorgniserregende Zahl der Verkehrstoten
Recklinghausen (ots)
Die Polizei zieht eine gemischte Bilanz zur Verkehrssicherheit im vergangenen Jahr. Während die Zahl der Verletzten bei Unfällen insgesamt zurückgegangen ist, gab es leider zwölf Verkehrstote zu beklagen.
"Die Entwicklung zeigt, dass wir noch lange nicht am Ziel sind", betont Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. "Jedes Leben zählt - wir müssen unsere Anstrengungen weiter intensivieren, um die Zahl der schweren Unfälle zu reduzieren."
Im Jahr 2024 sind die Unfallzahlen von Pedelec- und E-Scooter-Fahrenden gestiegen. "Die Zunahme dürfte vor allem auf die vermehrte Nutzung dieser Verkehrsmittel zurückzuführen sein", so die Behördenleiterin. Vielen Nutzern fehlt womöglich die Erfahrung und sie überschätzen vielleicht auch ihre Fähigkeiten. Dazu kommt eine dynamische Fahrweise, die ein erhöhtes Risiko für Unfälle birgt, da beispielweise Hindernisse nicht rechtzeitig erkannt werden.
Nach oben gegangen ist auch die Zahl der verletzten Seniorinnen und Senioren - vor allem bei den Rad- und Pedelec-Fahrenden. "Das ist ein alarmierendes Signal. Wir müssen unsere Präventionsmaßnahmen noch gezielter auf diese Risikogruppe ausrichten und werden auch künftig auf regelmäßige Pedelec- und Rollator-Trainings setzen," ergänzt der stellvertretende Leiter der Direktion Verkehr, Rainer Kollburg.
Erfreulich ist, dass im vergangenen Jahr weniger Kinder und Jugendliche bei Verkehrsunfällen verletzt worden sind. "Das ist ein gutes Zeichen - wir werden die Sicherheit der jungen Verkehrsteilnehmenden natürlich auch 2025 nicht aus den Augen verlieren", so Zurhausen weiter. Die erfolgreichen Programme zur Verkehrserziehung werden fortgesetzt, um die positive Entwicklung zu festigen.
Im landesweiten Vergleich sind die Menschen im Kreis Recklinghausen und der Stadt Bottrop sicher unterwegs. Während die Verunglückten-Häufigkeitszahl (VHZ) im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen bei 347 liegt, ist der Landeswert bei 391.
Das spiegelt sich auch bei den Zahlen der verunglückten Motorradfahrenden wider. Entgegen dem Landestrend bewegen sich die Zahlen bei uns auf Vorjahresniveau. Im Jahr 2024 verunglückten hier 95 Menschen, die auf einem Motorrad unterwegs waren. Zwei Motorradfahrer sind dabei ums Leben gekommen. Die Polizei Recklinghausen setzt weiter auf Präventionsarbeit und auf regelmäßige Kontrollen, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.
Die Faszination für schnelle und getunte Fahrzeuge ist ungebrochen. Doch die damit verbundenen Risiken, insbesondere bei illegalen Autorennen, stellen eine wachsende Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Im Kreis Recklinghausen und der Stadt Bottrop wurden im vergangenen Jahr 67 Kfz-Rennen festgestellt - 14 mehr als im Vorjahr. In vielen Fällen handelt es sich um sogenannte Einzelrennen, bei denen die Fahrzeugführenden - auch ohne sich mit anderen zu messen - viel zu schnell unterwegs sind und damit immer eine potentielle Gefahr für andere Verkehrsteilnehmende darstellen. "Illegale Rennen und Raserei haben auf unseren Straßen keinen Platz", stellt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen klar. "Jeder, der sich daran beteiligt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch das Leben anderer."
Unfälle mit Schwerstverletzten oder sogar tödlichem Ausgang werden inzwischen landesweit durch speziell ausgebildete und gut ausgestattete Kräfte aufgenommen. "Die VU-Teams spielen eine Schlüsselrolle bei der Rekonstruktion von Unfällen. Ihre Arbeit hilft uns, Unfallursachen zu verstehen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu entwickeln", betont Rainer Kollburg. Das VU-Team der Polizei Recklinghausen war im vergangenen Jahr nach rund 80 Verkehrsunfällen im Einsatz - ein Großteil der Unfälle passierte außerhalb des Kreises Recklinghausen oder der Stadt Bottrop. Die Einsätze waren beispielweise in den Kreisen Coesfeld, Borken, Wesel und Kleve, teilweise aber auch in Düsseldorf, Essen, Gütersloh oder Bielefeld.
Die Sicherheit auf unseren Straßen hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Zu hohe Geschwindigkeiten, Ablenkungen durch Smartphones oder andere Einflüsse, sowie der Konsum von Alkohol und Drogen können das Unfallrisiko erheblich erhöhen. Oft sind es individuelle Fehlentscheidungen, die zu gefährlichen Situationen führen, wie beispielsweise beim Abbiegen oder Wenden, oder wenn Vorfahrtsregeln nicht beachtet werden. Darüber hinaus spielen auch äußere Bedingungen eine entscheidende Rolle. Bei widrigen Wetterverhältnissen, wie Regen, Schnee oder Nebel, ist es besonders wichtig, mit Bedacht zu fahren und die Geschwindigkeit anzupassen. Eine vorausschauende Fahrweise und erhöhte Aufmerksamkeit sind unerlässlich, um sicher ans Ziel zu kommen.
Der Verkehrsunfallbericht 2024 gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Verkehrssicherheit im Kreis Recklinghausen und der Stadt Bottrop. Er zeigt Zahlen und Fakten, sowie Erfolge und Herausforderungen, die hinter diesen Daten stehen. Der gesamte Verkehrsunfallbericht 2024 der Recklinghäuser Polizei ist auf unserer Internetseite veröffentlicht:
https://recklinghausen.polizei.nrw/artikel/jahresberichte-kriminalitaets-und-verkehrsunfallstatistik
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