POL-ST: Ibbenbüren, Schockanruf - ältere Frau wird Opfer von Telefonbetrügern
Ibbenbüren (ots)
Am Montag (04.07.) um 12.30 Uhr erhielt die 72-jährige Frau aus Ibbenbüren einen Anruf von ihrer angeblichen Tochter auf dem Festnetzanschluss an ihrer Wohnanschrift.
Mit dem perfiden Einstieg "Weißt du denn gar nicht wer hier spricht?" wurde der Geschädigten suggeriert, dass sie mit ihrer Tochter in Berlin spricht. Die angebliche Tochter aus Berlin weinte am Telefon. Sie erzählte, dass sie einen Unfall verursacht habe, bei dem ein Kind gestorben sei. Nach diesem Einstieg übergab sie den Hörer an eine angebliche Polizeibeamtin aus Berlin. Diese erklärte ihr, dass sie die Haft ihrer Tochter durch die Zahlung einer Kaution verhindern könne. Die Geschädigte wurde durch die Täterin in ein langes, zweieinhalb stündiges Gespräch verwickelt. In diesem Gespräch wurde sie extrem unter Druck gesetzt. Schließlich übergab die 72-jährige Geld und Schmuck im 6-stelligen Eurobereich an einen Kurier, der an ihrer Wohnanschrift erschien.
Dies ist ein weiterer dramatischer Fall, der leider kein Einzelfall ist. Der Schock bei den Geschädigten sitzt tief und wirkt nachhaltig. Die Telefonbetrüger, die diverse Maschen nutzen, setzen ihre Opfer in oft stundenlangen Gesprächen psychisch extrem unter Druck. Die Polizei rät dringend: Unterbrechen Sie das Gespräch frühzeitig, legen Sie einfach auf! Rufen Sie Ihre Verwandten unter den Ihnen bekannten Telefonnummern zurück. Kontaktieren Sie die nächstgelegene Polizeiwache oder den Polizeinotruf 110 und erstatten Sie Anzeige! Holen Sie sich im Zweifelsfall Hilfe bei nahen Verwandten und Freunden!
Folgende Betrugsmaschen wenden Kriminelle am Telefon häufig an:
- Schockanruf: Angeblich ist ein enger Verwandter, die Enkelin oder der Sohn, schuld an einem tödlichen Unfall und es muss eine hohe Kaution entrichtet werden, um eine Haft zu verhindern. Oder ein enges Familienmitglied liegt angeblich mit einer schweren Krankheit im Krankenhaus und nur ein immens teures Medikament kann das Leben retten.
- Falsche Polizeibeamte: Angeblich gibt es in der Nachbarschaft eine Einbruchsserie - und der angebliche Polizist möchte das Bargeld und die Wertsachen der Angerufenen in Sicherheit bringen.
- Falsche Gewinnversprechen: Angeblich hat der/die Angerufene bei einem Gewinnspiel einen hohen Betrag gewonnen. Um das Geld zu erhalten, muss zuvor eine bestimmte Summe als Transferkosten überwiesen werden.
- Falsche Microsoft-Mitarbeiter: Ein angeblicher Mitarbeiter der Software-Firma Microsoft ruft wegen angeblicher Computer-Probleme an. Er gibt vor, den Schaden beheben zu können, wenn er die Zugriffsrechte und Passwörter erhält oder aber eine bestimmte Reparatur-Software auf den PC installiert.
- Enkel-Trick: Ein angeblich naher Verwandter - ein Enkel, eine Nichte oder ähnliches - ruft an und schildert eine angebliche finanzielle Notsituation. Er/sie bräuchte dringend die Hilfe des Angerufenen - und zwar durch einen hohen Bargeldbetrag.
Diese und andere Maschen sind perfide und leider immer wieder erfolgreich. Daher wiederholt die Kreispolizeibehörde ihre Warnung in regelmäßigen Abständen. Helfen auch Sie mit und machen Sie Verwandte und Bekannte auf die Betrugsmaschen aufmerksam, damit niemand um sein langjährig Erspartes gebracht wird.
Weitere Informationen bei der polizeilichen Kriminalprävention von Bund und Ländern:
Rückfragen bitte an:
Polizei Steinfurt
Pressestelle
Telefon: 02551 152200
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