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POL-OH: Minutenlange Reanimation: POK Bau und PK-A'in Böhm retten 62-jährigem Niederländer das Leben

POL-OH: Minutenlange Reanimation: POK Bau und PK-A'in Böhm retten 62-jährigem Niederländer das Leben
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Neuenstein/Petersberg (ots)

Was als Nötigung im Straßenverkehr begann, endete für die jungen Kollegen Marven Bau und Paulina Böhm am Dienstag (09.08.) mit minutenlangen Reanimationsmaßnahmen. Das Duo von der Polizeiautobahnstation Petersberg hat richtig gehandelt und damit einem Mann das Leben gerettet. Dafür hat sich nun der Leitende Kriminaldirektor Klaus Wittich, Leiter Abteilung Einsatz und Abwesenheitsvertreter der Behördenleitung, persönlich bedankt.

Dauerhaft dichtes Auffahren, Schlangenlinien und riskante Überholmanöver auf der rechten Spur sowie dem Standstreifen: Gegen 14 Uhr informierte ein Verkehrsteilnehmer die Kolleginnen und Kollegen der Einsatzzentrale über einen niederländischen Mercedes-Fahrer, der auf der A7 in Richtung Norden unterwegs sei und immer wieder durch Nötigung auffallen würde. Einsatz für Polizeioberkommissar Marven Bau (28) und Polizeikommissaranwärterin Paulina Böhm (21). Das Streifenteam war gerade in südliche Richtung unterwegs und musste dementsprechend erst einmal einiges an Strecke aufholen. Am Parkplatz Fuchsrain konnte das niederländische Fahrzeug schließlich gestoppt werden. Gemeinsam mit einer weiteren Streife und dem Mitteiler selbst wurde sich ein Überblick über die gemeldete Nötigung im Straßenverkehr verschafft. "Am Ende waren wir nur noch zu zweit und haben die Beschuldigtenvernehmung durchgeführt", blickt Bau zurück. Aufgrund der Wärme hat sich die Streife mit dem Mann in den Schatten an einen Tisch des Rastplatzes gesetzt. "Nachdem alle Formulare unterschrieben waren, haben wir dem niederländischen Fahrer noch einmal verdeutlicht, wie es sich gehört auf Deutschlands Autobahnen zu überholen und wie nicht." Beim Aufstehen fing der Mann an zu krampfen und knallte mit seinem Kopf auf den Tisch.

"Wenn man einmal anfängt, hört man nicht mehr auf"

Ein Schockmoment. Eine Situation, mit der in diesem Moment niemand gerechnet hat. "Wir haben ihn aufgefangen und auf den Boden gezogen", so Bau. Während seines Abiturs hatte sich der 28-Jährige einige Zeit im Rettungsdienst engagiert. Erfahrungen, die ihm nun zu Gute kamen. Die Rettung rollte und der Mann hörte nach einiger Zeit auf zu krampfen. "Er ist in die typische Nachschlafphase verfallen. Doch dann ging sein Atem unregelmäßig." Es wurde nachalarmiert. "Als er aufgehört hat zu atmen, mussten wir ihn umgehend aus der stabilen Seitenlage holen, ausziehen und anfangen zu reanimieren. Wenn man einmal anfängt mit der Reanimation, dann hört man nicht mehr auf." Als das Rettungsteam eintraf, arbeiteten die Einsatzkräfte Hand in Hand. Der Mann musste mehrfach defibrilliert werden, wurde schließlich in die Klinik verbracht.

Beeindruckendes Handeln

Die Kollegen des Nachtdienstes erhielten Stunden später einen Anruf: "Der Notarzt hat sich noch einmal bedankt und war schwer beeindruckt von dem Handeln unserer Kollegen. Ohne sie wäre der Mann höchstwahrscheinlich verstorben", sagten der stellvertretende Leiter der Polizeiautobahnstation Petersberg Christian Hickl sowie Dienstgruppenleiter Michael Adomeit.

Die jungen Kollegen haben einen kühlen Kopf bewahrt und dabei alles richtig gemacht. Das Ergebnis: Als Team haben sie einem Menschen das Leben gerettet. "Bei so Nachrichten geht mir das Herz auf", sagt auch Wittich anerkennend. Der Leiter der Abteilung Einsatz ließ es sich nicht nehmen, der Streife am frühen Morgen auf der Polizeiautobahnstation Petersberg einen Besuch abzustatten. "Ich bin sehr stolz darauf, solche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben. Sie haben selbstlos und voller Tatendrang gehandelt und damit Leben gerettet."

Julissa Bär

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