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POL-WE: Geschichten von der Autobahn - Brummifahrer in Parkplatznot

Friedberg (ots)

Immer wieder parken LKW-Fahrer ihre Gefährte in Zu- und Abfahrten von Raststäten und Autobahnparkplätzen, auf Beschleunigungsspuren, in Nothaltebuchten oder so auf den Parkplätzen, dass kein Durchkommen mehr ist. Die Polizisten von der Autobahnpolizei kennen das nur zu gut und sind jede Nacht unterwegs um "aufzuräumen". Dabei muss jedoch ein gesunder Mittelweg gefunden werden, um die Sicherheit aller zu gewährleisten.

Das Problem: Die LKW-Fahrer sind gesetzlich verpflichtet regelmäßig Pausen und Ruhezeiten einzulegen. Nachts eine geeignete Parkmöglichkeit an der Autobahn zu finden, gestaltet sich jedoch oft schwierig, denn die Rastmöglichkeiten für LKW sind rar. Bevor es also zu einer Überschreitung der Lenkzeiten kommt, suchen sich die Fahrer manchmal auch Parkmöglichkeiten, die nicht sonderlich geeignet sind. Die Polizei ist nun in der Verantwortung die schwierige Entscheidung zu treffen, welche Gefahr denn eigentlich die Größere ist. Den müden Fahrer seines schlecht gewählten Parkplatzes verweisen und ihn mitten in der Ruhepause wieder auf die Bahn schicken oder den nicht offiziellen Parkplatz akzeptieren und den Fahrer schlafen lassen?

Das Parken auf Grünflächen oder auf den Parkplätzen, die für PKW ausgewiesen sind, ist zwar nicht schön und kann zu entsprechenden Schäden führen, problematisch wird es aber an anderer Stelle. Wenn die Parkmöglichkeit nämlich so gewählt wurde, dass andere in Gefahr kommen, dann besteht dringender Handlungsbedarf. Gerade in der Dunkelheit sind die Brummis trotz ihrer Größe oft kaum zu erkennen. Wenn sie beispielsweise in der Zufahrt einer Autobahnraststätte stehen, kann der einfahrende Verkehr sie kaum als stehendes Hindernis wahrnehmen. Die Folgen können verheerend sein.

In der vergangenen Nacht kontrollierte die Autobahnpolizei Mittelhessen gezielt die Parkplatzwahl der LKW-Fahrer an der Autobahn 5. Vom Bad Homburger Kreuz bis nach Reiskirchen waren die Autobahnpolizisten gemeinsam mit Kollegen von der Bereitschaftspolizei unterwegs und "räumten auf". Kaum hatten sie eine Zufahrt zu einem Parkplatz oder einer Raststätte geräumt, standen schon wieder die nächsten Laster dort. Damit die Kontrolleure sich bei ihrer Arbeit nicht selbst in Gefahr brachten, unterstützten die Autobahnmeistereien Frankfurt und Reiskirchen die Kontrolle. Mit Sperranhängern sicherten sie die Polizisten ab.

Von 20 Uhr bis 03 Uhr dauerte in dieser Nacht die gezielte Kontrolle. 26 LKW-Fahrer mussten den von ihnen gewählten Parkplatz verlassen. Unter den 26 Fahrern befanden sich 18 Fahrer ausländischer Herkunft. Von ihnen nahmen die Beamten eine Sicherheitsleistung, um eine Ahndung der begangenen Ordnungswidrigkeit zu ermöglichen. Besonders schlecht hatte ein ukrainischer Fahrer einer deutschen Spedition seinen Parkplatz gewählt. Gegen 01.30 Uhr stand er mitten in der Zufahrt zum Parkplatz Spießwald. Natürlich nur bis die Beamten ihn entdeckten und des Platzes verwiesen.

Diskussionen oder "Gemurre" der LKW-Fahrer gab es übrigens keine. Zwar nicht begeistert, aber doch mit Verständnis für die Maßnahme, räumten sie die schlecht gewählten Parkplätze.

Die Kontrollen der Polizei finden in jeder Nacht statt. Sie sind ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit auf der Autobahn. Die Lösung des Problems allerdings könnte nur in der Schaffung von mehr Parkplätzen liegen.

Sylvia Frech, Pressesprecherin

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