POL-HL: Polizeidirektion Lübeck
Polizeidirektion Lübeck veröffentlicht die Verkehrssicherheitsberichte (VSB) 2022 für die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein
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Lübeck (ots)
Sehr geehrte Medienvertreterinnen und Medienvertreter,
am heutigen Donnerstag (23.03.) wurden die Verkehrssicherheitsberichte für das Jahr 2022 veröffentlicht. Die Berichte für die Hansestadt Lübeck sowie den Kreis Ostholstein finden Sie sowohl im Anhang als auch im Internet unter den folgenden Links:
Die wesentlichen Feststellungen sind dem Vorwort der jeweiligen Berichte zu entnehmen.
Schwerpunkte im Bereich der Hansestadt Lübeck:
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 7.431 Verkehrsunfällen (2021: 7.236) teilweise deutlich angestiegen. Vergleicht man das Unfallgeschehen mit dem Vor-Corona-Jahr (2019: 7.683), sind die Zahlen in großen Bereichen jedoch rückläufig.
Die auffälligste Steigerung von 64 % verzeichnet das Verkehrsunfallgeschehen unter Beteiligung von Pedelecs (2021: 86). Auf einem ähnlich hohen Niveau mit 106 Verkehrsunfällen (2021: 83) liegen die Elektrokleinstfahrzeuge. Sowohl Pedelecs als auch die sogenannten E-Scooter erfreuen sich als Fortbewegungsmittel großer Beliebtheit. Das städtische Mietangebot führt zusätzlich zu einer hohen Nutzung dieser Form der Mobilität.
Eine weitere Auffälligkeit ist im Bereich der Verkehrsunfälle, die im Zusammenhang mit einer Straftat stehen, hier insbesondere die Zunahme von Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, zu erkennen. Während es im Jahr 2021 noch 65 waren, registrierte die Polizei im abgelaufenen Kalenderjahr 104 Unfälle.
Bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden gab es einen Anstieg von 13,8 % (2021: 941). Die Anzahl der Leichtverletzten stieg auf 1.105 (201: 992) und die der Schwerletzten auf 123 (2021: 98). Außerdem musste die Polizei 3 tödliche Verkehrsunfälle verzeichnen. Eine Person verunglückte im Mai nach einem Frontalzusammenstoß zweier PKW im Kreuzungsbereich Fackenburger Allee/ Bei der Lohmühle/ Schönböckener Straße tödlich. Ein Fußgänger wurde im Oktober in der Dornbreite von einem Pedelec erfasst und erlag seinen schweren Verletzungen. Im November war ein Busfahrer in Travemünde gezwungen, eine Vollbremsung einzuleiten, um einen Zusammenstoß mit einem unachtsamen Radfahrer zu verhindern. Eine Businsassin stürzte in der Folge so schwer, dass sie später im Krankenhaus verstarb.
Hinsichtlich der Unfallursachen sind keine Verschiebungen erkennbar. Wie in den Vorjahren dominieren Vorfahrtmissachtungen, zu geringe Sicherheitsabstände sowie fehlerhaftes Abbiegen bzw. Wenden und Rückwärtsfahren.
Häufigste Unfallursache bei den Radfahrenden (inklusive Pedelecs) sind Stürze, falsche Straßenbenutzung sowie Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung.
Schwerpunkte im Bereich des Kreises Ostholstein:
Die Verkehrsunfallstatistik im Kreis Ostholstein war 2022 durch einen deutlichen Anstieg tödlicher Verkehrsunfälle geprägt. Insgesamt ereigneten sich 6.455 Verkehrsunfälle (2021: 6.324), davon 976 mit Personenschaden (2021:870). 11 Verkehrsteilnehmende verunglückten bei 9 Verkehrsunfällen tödlich (2021: 0). Die Anzahl der Schwerverletzten stieg um 5,8 % auf 181. 1.002 Personen erlitten leichte Verletzungen, was einen Anstieg von 9,3 % bedeutet.
Radfahrende gehören nach wie vor zur sogenannten Risikogruppe. Nachdem die Radfahrunfälle im vergangenen Jahr rückläufig waren (237), ist 2022 ein Anstieg von 13,9 % festzustellen. Alarmierend ist der weiterhin kontinuierliche Anstieg der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Pedelecs mit 59,4 % (2021: 133). Gleichzeitig hat es eine Verdopplung der Unfälle gegebenen, an denen Elektrokleinstfahrzeuge beteiligt waren (2021: 11). In 19 Fällen -teilweise allein beteiligt- verursachten die Nutzerinnen und Nutzer die Verkehrsunfälle selbst.
Die Zweiradunfälle im Kreis Ostholstein sind mit 140 Verkehrsunfällen leicht gestiegen, liegen jedoch unter dem Niveau des Unfallgeschehens von 2019 (148).
Ebenfalls erneut gestiegen sind die Verkehrsunfälle, an denen Kinder beteiligt waren. Im Jahr 2022 wurden 90 Unfälle aufgenommen, 15 mehr als im Vorjahr.
Die häufigsten Unfallursachen sind Verstöße gegen die Vorfahrt regelnden Verkehrszeichen sowie Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot, aber auch nicht angepasste Geschwindigkeiten. An vierter Stelle folgt das Fahren unter dem Einfluss von Alkohol bzw. berauschenden Mitteln, das einen Anstieg von 30 Fällen erlebte (2021: 90).
Bei Rad- und Pedelecfahrenden sind Stürze (205), gefolgt von einer falschen Straßenbenutzung (47) sowie Alkohol (22) die häufigsten Unfallursachen.
Außerdem möchten wir Ihnen die Möglichkeit anbieten, telefonischen Kontakt mit Herrn Polizeihauptkommissar Frank Jeschkowski, Mitarbeiter des Sachgebietes Verkehr, für Rückfragen aufnehmen zu können. Dieser ist am heutigen
Donnerstag (23.03.), in der Zeit zwischen 11 Uhr und 15 Uhr
unter der Rufnummer 0451-131 1301
erreichbar.
Foto: Polizei freigegeben
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Lübeck
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Claudia Struck
Telefon: 0451/131-2006 oder 0451/131-2015
Fax: 0451/131-2019
E-Mail: pressestelle.luebeck.pd@polizei.landsh.de
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