POL-HL: Polizeidirektion Lübeck
Anstieg von Taschendiebstählen in Ostholsteiner Supermärkten - die Polizei klärt auf
Lübeck (ots)
Im Jahr 2022 registrierte die Polizei insgesamt 192 Fälle von Taschendiebstählen im Kreis Ostholstein und erreichte damit das 10-Jahres-Hoch. Die überwiegende Anzahl der Fälle ereignete sich in Supermärkten. Die Täter entkamen fast immer unerkannt. Der Gesamtsachschaden beläuft sich auf knapp 50.000 Euro.
Immer wieder nutzen Taschendiebe die Gelegenheit, im Gedränge, in Geschäften oder bei erkennbarer Unaufmerksamkeit ihrer Opfer, zuzuschlagen. Insbesondere in den Gemeinden Neustadt i.H., Bad Schwartau, Eutin, Heiligenhafen, Scharbeutz und Oldenburg musste die Polizei einen auffallenden Anstieg von Diebstählen in Supermärkten verzeichnen. Den vornehmlich älteren Kundinnen und Kunden wurden ihre Wertsachen aus unbeaufsichtigten Einkaufswagen oder der Handtasche entwendet, während sie selbst abgelenkt waren. Der Schaden, für die mit Bargeld zahlenden Opfer, ist oft hoch. Hinzu kommt der Aufwand, der mit der Wiederbeantragung von wichtigen Papieren und Dokumenten verbunden ist.
Aus diesem Grund möchte die Polizei warnen. Silke Ziemann, Leiterin der Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck, führt hierzu aus: "Zusammen mit der ehrenamtlich tätigen Präventionsbeauftragten vom WEISSEN RING in Ostholstein, Frau Elke Ahlering, wollen wir auf die hohe Zahl der Taschendiebstähle im letzten, aber auch in diesem Jahr in Ostholstein aufmerksam machen." Von Montag (17.04.) bis Donnerstag (20.04.) werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der örtlichen Dienststellen, der Präventionsstelle Lübeck sowie des Weissen Ring e.V. nacheinander in den Städten Eutin, Neustadt i.H., Bad Schwartau und Heiligenhafen vor ausgewählten Lebensmittelmärkten, die sich der Verantwortung gegenüber ihren Kundinnen und Kunden bewusst sind, informieren und persönlich mit Interessierten ins Gespräch kommen.
Was genau sind Taschendiebstähle? Als Taschendiebstahl werden Diebstähle bezeichnet, bei denen ein Täter seinem Opfer heimlich unmittelbar aus der am Körper befindlichen Kleidung oder aus denen am Körper mitgeführten Gegenständen Geld oder andere Sachen (auch unbare Zahlungsmittel) entwendet.
Wo bin ich besonders gefährdet? Überall dort, wo ein dichtes Gedränge herrscht, wo Menschen abgelenkt und mit anderen Dingen beschäftigt sind oder leicht abgelenkt werden können.
Wie läuft ein Taschendiebstahl ab? Die Täter nutzen Zeiten, in denen sich viele Kunden im Supermarkt befinden. Der Kunde ist in der Regel mit sich und dem Einkauf beschäftigt, hält Ausschau nach den Waren, die er einkaufen möchte und ist auf sein Tun konzentriert. In einem passenden Moment nähert sich eine Person unauffällig und greift gekonnt nach der Geldbörse. Hierbei gehen die Täter sehr professionell und unauffällig vor. Mit Leichtigkeit gelingt es ihnen, an die Geldbörse zu gelangen und sie aus der Jacke, der Hosentasche oder der Handtasche zu fischen.
Eine weitere Masche ist es, die Kunden abzulenken, vielleicht mit einer Frage: "Wo finde ich denn hier die Butter?" oder mit einem Gespräch über die gerade angebotene Ware: "Haben Sie diese Socken auch in Größe 40 gesehen?" Während eine Person das spätere Opfer gekonnt ablenkt, fingert eine weitere Person die Geldbörse aus der Tasche.
Auch der Einkaufswagen ist ein begehrtes Ziel, sofern dort die Einkaufstasche oder Einkaufskorb mit Portmonee und vielleicht auch noch den Haustürschlüsseln abgelegt ist. Der Einkaufswagen ist kein Tresor, sondern für Diebe bequemst zugänglich. Kurz abgelenkt oder durch andere Mittäter abgeschirmt und zugegriffen, schon ist die Geldbörse entwendet!
Wie kann ich mich schützen?
-Tragen Sie ihre Geldbörse dicht am Körper, möglichst in der verschlossenen Jackeninnentasche oder in einer gut verschließbaren Handtasche vor dem Körper.
-Achten Sie auf verdächtige Personen und verdächtiges Verhalten.
-Melden Sie solches Verhalten ihrer Begleitung und dem Personal.
-Seien Sie wachsam, wenn sich fremde Personen dicht und besonders häufig in Ihrer Nähe aufhalten, vermeiden Sie solche Situationen bzw. überprüfen Sie zeitnah, ob sich Ihr Portmonee noch in Ihrer Tasche befindet.
-Nehmen Sie möglichst nur wenig / ausreichend Bargeld mit.
-Notieren Sie Ihre PIN nicht auf einem mitgeführten Zettel - ändern Sie ggf. Ihre PIN am Geldautomaten Ihrer Bank, sofern Sie sie sich nicht merken können - wählen Sie aber nicht ihr Geburtsdatum!!!
Wenn doch was passiert ist?
-Prägen Sie sich die Personen um Sie herum ein.
-Melden Sie den Diebstahl dem Verkaufspersonal (zur Information und ggf. Videosicherung).
-Sperren Sie Ihre Bankkarten (bundesweit unter 116 116).
-Beobachten Sie die Kontobewegungen auf Ihren Kontos.
-Erstatten Sie unverzüglich Anzeige bei der Polizei!
Foto: Polizei freigegeben
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Lübeck
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Claudia Struck
Telefon: 0451/131-2006 oder 0451/131-2015
Fax: 0451/131-2019
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