POL-ME: Taschendiebstahl ist ein landesweites Problem - Kreis Mettmann - 1811066
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Mettmann (ots)
Die Polizei im Kreis Mettmann beteiligt sich in der Zeit vom 07. bis zum 13. November 2018 an der landesweiten Aktionswoche "Augen auf - Tasche zu!" der Polizei NRW gegen Taschendiebstahl, obwohl der Kreis Mettmann nicht gerade als eine "Hochburg des Taschendiebstahls" bekannt ist. Und so richten sich die Präventionshinweise in der aktuellen Aktionswoche dennoch an alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Mettmann, weil diese nicht nur hier, sondern auch beim Besuch benachbarter Großstädte, bei Einkäufen oder Besuchen größerer Veranstaltungen im Umland sowie im Rahmen von Freizeit und Urlaub, ebenfalls jederzeit Opfer von Taschendieben werden können.
Und einen Beweis für solche Gefahren in der Nachbarschaft lieferte dann auch tatsächlich das vergangene Wochenende, an dem gleich mehrere Geschädigte, nach dem Besuch karnevalistischer Großveranstaltungen in Köln und Düsseldorf, in den Kreis Mettmann heimkehrten und in den Polizeiwachen ihrer Wohnorte Anzeige wegen Taschendiebstahl erstatteten.
Aber auch im Kreis Mettmann selbst ist man natürlich nicht sicher vor Taschendieben. Diese Erfahrung musste eine 56-jährige Frau aus Monheim am Rhein leider am Samstagmittag des 10.11.2018 beim mittäglichen Einkauf im Rathauscenter am Monheimer Tor machen. Nachdem sie ihre Einkäufe an der Kasse bezahlt hatte, legte sie ihre Geldbörse auf die Einkäufe, die sie in einem offenen Einkaufskorb an einer Hand transportierte. Auf dem Fußweg zu ihrem an der Krischerstraße geparkten PKW muss es dann passiert sein. Denn als sie dort ankam fehlte die Geldbörse aus dem offenen Korb, den sie auf dem gesamten Weg unmittelbar am Körper getragen hatte. Mit dem Diebstahl der schwarzen Geldbörse verschwanden dann nicht nur das Portemonnaie und Bargeld im Gesamtwert von mehreren hundert Euro, sondern zugleich auch diverse Ausweise, Versicherungskarte, Fahrzeugschein und eine Kreditkarte der Geschädigten.
Dass erhöhte Umsicht und Aufmerksamkeit Taschendiebstahl verhindern und sogar zur Festnahme von Taschendieben führen kann, bewies am Sonntagnachmittag des 11.11.2018 ein 36-jähriger Besucher eines Hildener Trödelmarktes an der Oststraße. Dem aufmerksamen Zeugen fielen zwei Frauen auf, die sich in der Menschenmenge des Trödelmarktes immer wieder in höchst verdächtiger Art und Weise an ältere Damen heranmachten. Doch erst bei gezielter Beobachtung konnte der Zeugen miterleben, wie eine der Frauen ihre Komplizin mit dem eigenen Körper abdeckte, während die Andere in die Taschen ihrer Opfer griff. Der vorbildliche Zeuge informierte umgehend die Polizei und konnte damit sicherstellen, dass die zwei 24- und 33-jährigen Frauen von der alarmierten Polizei noch auf dem Trödelmarkt angetroffen und festgenommen, dabei auch insbesondere Bargeld als Beweismittel sichergestellt werden konnten. Die zwei aus Osteuropa stammenden, in Köln gemeldeten, bereits einschlägig polizeibekannten Beschuldigten, wurden zur Bearbeitung des aktuell eingeleiteten Strafverfahrens der örtlichen Kriminalpolizei übergeben.
Aus gutem Grund, wie man an den vorgenannten Sachverhalten erkennt, informiert die Polizei auch weiterhin unter dem Slogan "Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs." :
- über die Tricks der Taschendiebe
- wie man sich selbst am besten vor Taschendieben schützen kann
- und wie man sich - ohne sich selbst zu gefährden - verhält, wenn man einen Taschendiebstahl beobachtet.
--- INFOS zum Thema Taschendiebstahl ---
Taschendiebstahl wird vor allem durch Mehrfachtäter verursacht, die oftmals arbeitsteilig vorgehen. Viele von ihnen sind professionelle Täter, die mit den Taten ihren Lebensunterhalt bestreiten. Sie bedienen sich dabei immer wieder gleichartig effektiver Tricks, um die Unachtsamkeit ihrer Opfer auszunutzen und anschließend meist unerkannt zu entkommen. Denn Opfer bemerken sehr oft erst mit erheblichem Zeitverzug, wenn sie bestohlen wurden. Darum ist die genaue Bestimmung des Tatortes und die Beschreibung möglicher Täter im Zuge polizeilicher Ermittlungsarbeit oft sehr schwierig. Konkrete Beobachtungen von Opfern und Zeugen sind selten - konkrete Täterhinweise daher auch leider überwiegend nur die Ausnahme.
Offen getragene Wertgegenstände und Taschen erleichtern Dieben die Tatausführung. Und auch der Einfallsreichtum von Taschendieben kennt kaum Grenzen, wenn es darum geht, fremde Geldbörsen schnell und unbemerkt verschwinden zu lassen. Ein Klassiker ist das Anrempeln im Gedränge. Eine andere ebenfalls einschlägig bekannte Masche: Der Täter beschmutzt vorgeblich "versehentlich" die Kleidung seines Opfers mit Speisen oder Getränken, ist dann beim Reinigen sofort "behilflich" und staubt dabei gleichzeitig das Portemonnaie des Opfers ab.
In öffentlichen Verkehrsmitteln und im Gedränge vor Kassen ist vor allem das Bedrängen eine gängige Methode. Der Dieb drängelt sich so lange an Taschen- oder Rucksackbesitzer heran, bis diese sich abwenden und beim Wegdrehen Tasche oder Rucksack zum Zugriff quasi "anbieten".
Die Augen offen halten sollte auch, wer in Geschäften von scheinbar besonders hilflosen Kunden nach dem Standort bestimmter Artikel gefragt und dabei bedrängt wird! Während das Opfer bereitwillig Auskunft gibt, angelt ein Langfinger die Geldbörse aus der Einkaufstasche oder dem Einkaufswagen. Gerade ältere Frauen werden hier gerne Opfer ihrer gut gemeinten Auskunfts- und Hilfsbereitschaft.
Taschendiebe sind in der Regel nur schwer zu erkennen. Häufig sind es Kinder, oft auch ältere Frauen, die zusammen mit jungen Mädchen in "Teamarbeit" diesem kriminellen Gewerbe nachgehen.
Die Polizei geht konsequent gegen Taschendiebe vor! Sie arbeitet dabei auch im Kreis Mettmann sowohl offen, als auch verdeckt. Zivile Kräfte beobachten gezielt örtlich erkannte Brennpunkte auf Wochenmärkten und in Fußgängerzonen. Uniformierte Kräfte, hierbei insbesondere die örtlichen Bezirksdienstbeamtinnen und -beamten, zeigen gerade auch an solchen Orten offene Präsenz und gehen damit aktiv gegen den Taschendiebstahl vor. Präventiv flankiert werden diese operativen Maßnahmen durch die Beratungen des Kriminalkommissariats Kriminalprävention / Opferschutz sowie der Mettmanner ASS!e - der Sicherheitsberaterinnen und -berater des Aktionsbündnis Seniorensicherheit - bei verschiedenen Anlässen und Terminen im gesamten Kreisgebiet.
Unter dem Motto: "Augen auf und Tasche zu !" gibt die Polizei folgende Ratschläge und Tipps:
- Führen Sie an Bargeld, EC- und Kreditkarten nur das Notwendigste mit sich. Tragen sie solche Dinge möglichst dicht am Körper und verteilt - beispielsweise in Gürteltaschen, Brustbeuteln oder verschlossenen Innentaschen der Kleidung.
- So genannte Bankomatkarten (EC- oder Kreditkarten) immer getrennt vom Code / PIN aufbewahren.
- Brieftaschen und Geldbörsen beim Einkauf niemals in Einkaufstaschen oder Einkaufswagen ablegen.
- Halten Sie Handtaschen stets geschlossen und lassen Sie diese nie unbeaufsichtigt.
- Rucksäcke, die auf dem Rücken getragen werden, sollten kein Geld oder Wertgegenstände enthalten, denn dort sind sie eine leichte Beute.
- Lassen sie wertvolle Sachen und unwiederbringliche Erinnerungsstücke, beispielsweise ältere Fotos oder Schmuckstücke, lieber gleich zu Hause.
- Besonders dichte Menschenmengen sollten Sie unbedingt meiden. Achten Sie bei unvermeidlichem Menschen-Gedränge und in unübersichtlichen Situationen ganz bewusst noch stärker auf Ihre Wertsachen.
- Hantieren Sie in der Öffentlichkeit nicht mit größeren Geldmengen.
- Lassen Sie gegenüber Fremden immer besondere Vorsicht walten und ihre Hilfsbereitschaft nicht ausnutzen!
- Lehnen Sie in Zweifelsfällen entsprechende Hilfe lieber höflich, aber bestimmt ab und verweisen Sie auf andere naheliegende Möglichkeiten (jüngere Personen, Geschäfte, Polizei).
- Bewahren Sie immer ausreichend Abstand und verbeten Sie sich jede Art vertraulicher Annäherung unbekannter Personen.
- Bitten Sie im Zweifels- und Verdachtsfall lieber selber andere Mitbürger um Hilfe und Unterstützung beim Umgang mit aufdringlichen Fremden.
- Bedenken Sie: Diebesfinger sind meist schnell und sehr geübt im Zugriff!
- Werden Sie bestohlen, dann bringen Sie sich bitte nicht mit massiver Gegenwehr in weitere Gefahren - suchen sie bei anderen Passanten Unterstützung, Schutz und Hilfe, indem Sie diese ansprechen oder laut um Hilfe rufen.
- Alarmieren Sie sofort die nächste Polizei. Erstatten Sie Anzeige, bei der Sie den oder die Täter, Fluchtrichtung und -mittel (Fahrzeuge / Kennzeichen) möglichst genau beschreiben.
- Sperren sie unverzüglich entwendete EC- und Kreditkarten (zentraler Sperrnotruf: 116 116) bei ihrem Geldinstitut.
Bedenken Sie:
Opfer von Taschendiebstählen verlieren oft mehr als nur ihr Geld. Ausweise und Schlüssel wieder zu beschaffen, ist sehr aufwändig und teuer. Persönliche Gegenstände und Fotos sind häufig für immer verloren. Sensible Daten und persönliche Fotos im Smartphone fallen in unbekannte Hände. Im schlimmsten Fall werden Konto und Kreditkarte leer geräumt und mit dem Personalausweis Abonnements und Käufe getätigt.
Weitere Informationen erhalten Sie beim:
Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz
Telefon 02104 / 982-7777
Hinweise an die Medien:
1. Polizeiliches Bild-, INFO- und Kampagnenmaterial zu dieser Mitteilung befindet sich in der Digitalen Pressemappe der KPB Mettmann zum Download bereit und zur Veröffentlichung frei.
2. Für eine auch weiterhin wiederholte Berichterstattung zur Aktionswoche der Polizei NRW gegen Taschendiebstahl, im Rahmen redaktioneller Möglichkeiten, wären wir den Medien dankbar.
Rückfragen von Medienvertretern/Journalisten bitte an:
Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann
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Fax: 02104 / 982-1028
E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de
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