POL-ME: Erneut mehrere Anrufe von Trickbetrügern - diesmal ohne Erfolg - Ratingen - 1901149
Mettmann (ots)
In den vergangenen Tagen und Wochen hat die Polizei im Kreis Mettmann mehrfach vor den verschiedenen Maschen von Trickbetrügern gewarnt, welche sich gezielt ältere Menschen als Opfer ihrer kriminellen Handlungen aussuchen und es auf deren Ersparnisse oder sonstigen Wertgegenstände abgesehen haben.
Auch am Mittwoch (30. Januar 2019) registrierte die Polizei - diesmal vornehmlich in Ratingen - wieder eine Vielzahl solcher Anrufe von falschen Polizeibeamten und vermeintlichen Enkeln bei Seniorinnen und Senioren. Glücklicherweise kam es diesmal zu keinen Schäden.
In einem Fall handelte ein Geschädigter geistesgegenwärtig und beendete das Gespräch mit den Trickbetrügern. Im Anschluss rief er seinen richtigen Enkel an, wodurch der Schaden verhindert wurde.
In einem anderen Fall verhinderte eine findige Mitarbeiterin einer Bank einen Enkeltrickbetrug. Sie wurde stutzig, als eine Seniorin eine ungewöhnlich hohe Summe Bargeld abheben wollte. Nachforschungen gemeinsam mit der Polizei ergaben dann, dass auch bei dieser Seniorin Trickbetrüger über das Telefon versucht hatten, an ihr Erspartes zu kommen.
Die Polizei warnt noch einmal eindringlich vor den verschiedenen Maschen der Trickbetrüger: Mal melden sie sich am Telefon als vermeintliche Familienangehörige, Freunde oder Bekannte der Angerufenen und täuschen analog zum sogenannten "Enkeltrick" eine akute, meist finanzielle Notlage vor, aus denen die Angerufenen durch Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen möglichst schnell heraushelfen sollen. Mit anderer Masche melden sich in der Vergangenheit immer öfter auch angebliche Polizisten am Telefon von Senioren. Diese Trickbetrüger geben sich bei ihren Anrufen als polizeiliche Ermittler aus, die angeblich vor geplanten und unmittelbar bevorstehenden Straftaten von Einbrechern und Räubern warnen. Dabei nutzen sie ihre angeblich aktuellen "Warnungen vor Dieben und Betrügern im persönlichen Umfeld der Senioren", um die Angerufenen zu verunsichern und zu erschrecken, damit diese nach geschickter Gesprächsführung schließlich bereit sind, ihre Ersparnisse und Wertgegenstände in die vermeintlich "sichere Verwahrung" der in der Regel freundlich, oft aber auch sehr bestimmend und einschüchternd wirkenden Anrufer zu übergeben.
In allen Fällen haben es die betrügerischen Anrufer gezielt auf die Finanzen und Wertgegenstände der Angerufenen abgesehen. Sobald sich Angerufene zur Hilfe für den "notleidenden Angehörigen" bereit erklären oder auf die versprochene "Vermögenssicherung" des falschen Polizisten eingehen, wird ein Bote angekündigt, der sich nur wenig später persönlich meldet, dabei oft mit einem am Telefon zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld oder andere Werte der betrogenen Opfer abholt.
Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann kreisweit erneut folgende Hinweise und Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug:
Seien Sie am Telefon aufmerksam - lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Geben Sie Betrügern keine Chance, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie Betrüger los. Das ist keinesfalls unhöflich!
Auflegen sollten Sie, wenn:
- Sie nicht sicher sind, wer anruft. Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie nicht zweifelsfrei als solche erkennen.
- Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, z.B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben. Geben Sie keine Details dazu preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der "richtige Anrufer" beantworten kann.
- Sie der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland. Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal. Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen Bürgerinnen und Bürger an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren, um über persönliche Geld- und Vermögensverhältnisse zu sprechen oder sogar Wertgegenstände oder Bargeld in Verwahrung zu nehmen.
- Der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, z.B. zu einem Boten, der Ihr Geld und Ihre Wertsachen mitnehmen soll. Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
- Sie der Anrufer unter Druck setzt.
Informieren Sie sofort die "richtige" Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - wählen Sie eigenhändig die Notrufnummer 110.
Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.
Angehörigen älterer Menschen und potentieller Opfer wird dringend empfohlen:
- Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit diesen auch wiederholt über das permanente Auftreten von Trickbetrügern und weisen sie auf die bekannten Methoden und verschiedenen Varianten des sog. "Enkeltricks" sowie die möglichen Anrufe "falscher Polizisten" hin.
- Sprechen Sie bei ihrer vorsorglichen Beratung den jederzeitigen Rückruf und eine schnelle Kontaktaufnahme mit Ihnen ab, wenn Ihre Senioren zukünftig glauben, Ziel von Betrügern geworden zu sein.
- Vereinbaren Sie eventuell nur Ihnen bekannte Kennworte oder Absprachen für eine gemeinsame, zweifelsfreie Kommunikation am Telefon.
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