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POL-KS: Falsche Wasserwerker erbeuten Schmuck aus Wohnung: Kripo sucht Zeugen

Kassel (ots)

Kassel- Vorderer Westen:

Bislang unbekannte Trickdiebe trieben am gestrigen Donnerstag im Vorderen Westen ihr Unwesen. Unter dem Vorwand, die Wasserqualität überprüfen zu müssen, gelangten sie in zwei Wohnungen. Während in einem Fall in der Hansastraße nichts erbeutet werden konnte, gelang es zwei unbekannten Tätern in der Wilhelmshöher Allee Schmuck aus einer Wohnung zu stehlen. Ob es sich in beiden Fällen um die gleichen Täter handelt, ist derzeit noch unklar und Gegenstand der weiteren Ermittungen. Die zuständigen Ermittler der EG SÄM der Kasseler Kripo, die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen bearbeiten, sind nun auf der Suche nach Zeugen. Außerdem möchte die Polizei, nachdem bereits am vergangenen Freitag in Kaufungen falsche Stromableser unterwegs waren (wie am 21.10.2019, um 15:32 Uhr, unter https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/4410116 berichtet) aus diesen Anlässen vor dreisten Maschen durch falsche Handwerker oder Ableser warnen und Tipps zum Schutz am Ende dieser Meldung geben.

Mutmaßlicher Trickdieb überprüft Wasserqualität in der Hansastraße

In der Hansastraße klingelte ein Mann gegen 11:50 Uhr an der Tür einer 91-Jährigen. Er gab sich ihr gegenüber als Mitarbeiter des Straßenbauamts aus, der die Wasserqualität überprüfen müsse. Die Mieterin und eine Verwandte, die zu Besuch war, ließen den Mann herein, verschlossen aber die Wohnungstür und behielten den Unbekannten ständig im Blick. Nachdem der Mann mit einem Stift mit Rotlicht am Wasserhahn in der Küche hantiert hatte, verließ er die Wohnung schließlich wieder. Den beiden Frauen kamen im Nachhinein Zweifel, die durch einen Anruf beim Straßenbauamt bestätigt wurden. Dort gibt es keine Mitarbeiter, die in Wohnungen kommen und das Wasser überprüfen. Dank dem richtigen Handeln der aufmerksamen Frauen erbeute der mutmaßliche Trickdieb nichts. Die 91-Jährige informierte aber die Polizei über den Vorfall. Der falsche Mitarbeiter war 30 bis 40 Jahre alt, etwa 1,65 Meter groß und mollig. Er hatte eine Glatze mit dunklem Flaum und einen Dreitagebart. Bekleidet war er mit einem schwarz-weiß karierten Hemd sowie einer blauen Stoffweste mit einem Aufkleber, dessen Aufschrift nicht bekannt ist.

Schmuck in der Wilhelmshöher Allee gestohlen

Gegen 14:30 Uhr kam es nicht weit entfernt in der Wilhelmshöher Allee, nahe der Freiherr-vom-Stein-Straße, zu einem ähnlichen Vorfall. Dort gab sich der unbekannte Täter als Mitarbeiter der Wasserwerke an der Wohnungstür einer 84-Jährigen aus, der auch vorgab, die Wasserqualität überprüfen zu müssen. In der Hand hielt der vermeintliche Prüfer ein technisches Gerät. Die Mieterin ließ ihn in die Küche der Wohnung, wo er den Wasserhahn laufen ließ, während sie ihn im Blick behielt. Kurz nachdem der mutmaßliche Wasserwerker die Wohnung wieder verlassen hatte, bemerkte die 84-Jährige dann das Fehlen von Schmuckstücken aus dem Schlafzimmer. Nach bisherigen Ermittlungen gehen die aufnehmenden Polizisten des Reviers Süd-West davon aus, dass offenbar ein zweiter Täter durch die angelehnte Wohnungstür unbemerkt eingetreten war und den Schmuck gestohlen hatte. Die Beklaute rief die Polizei, allerdings fehlte von den Tätern bereits jede Spur. Der Trickdieb, der sich als Wasserwerker ausgab, wird wie folgt beschrieben: - Etwa 40 Jahre alt, 1,70 Meter groß, sehr korpulent, hatte eine Hornbrille auf und trug eine braune oder schwarze Schiebermütze auf dem Kopf, bekleidet mit einer Jeans.

Zeugen, die den Ermittlern der EG SÄM Hinweise auf die Täter geben können, werden gebeten, sich bei der Kasseler Polizei unter Tel.: 0561- 9100 zu melden.

Tipps zum Schutz vor Trickdieben

Die Polizei gibt folgende Tipps:

   -	Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den 
Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur bei 
vorgelegtem Sperrriegel. -	Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. 
Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn 
eine Vertrauensperson anwesend ist. -	Wehren Sie sich energisch gegen
zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um 
Hilfe. -	Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst 
bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden 
sind. Das gleiche gilt für vermeintliche Vertreter der Stadtwerke. -	
Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die 
Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür 
gegenseitig Beistand zu leisten. -	Verlangen Sie von Amtspersonen 
grundsätzlich den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf 
Druck, Foto und Stempel. Rufen Sie im Zweifel vor dem Einlass die 
entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst 
heraus. -	Denken Sie daran: Banken, Sparkassen, Polizei oder andere 
Behörden schicken Ihnen nie "Geldwechsler" oder "Falschgeld-Prüfer" 
ins Haus. Verständigen Sie über das Auftauchen derartiger Personen 
umgehend die Polizei. -	Nehmen Sie für Nachbarn nichts ohne deren 
ausdrückliche Ankündigung entgegen, zum Beispiel Nachnahmesendungen 
oder Lieferungen gegen Zahlung. -	Geben Sie keine Unterschrift für 
angebliche Geschenke oder Besuchsbestätigungen. -	Wechseln Sie 
niemals Geld an der Haustür. Sie könnten - beispielsweise durch 
Falschgeld - betrogen werden.

Ulrike Schaake Pressestelle Tel. 0561 - 910 1021 E-Mail: poea.ppnh@polizei.hessen.de

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Grüner Weg 33
34117 Kassel
Pressestelle

Telefon: 0561/910 10 20 bis 23
Fax: 0561/910 10 25
E-Mail: poea.ppnh@polizei.hessen.de

Außerhalb der Regelarbeitszeit
Polizeiführer vom Dienst (PvD)
Telefon: 0561-910-0
E-Mail: ppnh@polizei.hessen.de

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