Polizeipräsidium Nordhessen - Kassel
POL-KS: Betrug durch falsche Gewinnversprechen: Polizei nimmt Tatverdächtigen bei Geldübergabe fest
Kassel (ots)
Kassel-Wehlheiden: Nachdem Betrüger zunächst 4700 Euro Schaden bei einer Seniorin durch Anrufe wegen eines angeblichen hohen Lotterie-Gewinns angerichtet hatten, ist der Kasseler Kriminalpolizei bei den Ermittlungen am vergangenen Dienstagabend in Kassel-Wehlheiden mit der Festnahme eines Tatverdächtigen ein Erfolg gelungen.
Der falsche Bankmitarbeiter meldete sich bereits ab dem vergangenen Sonntag mehrfach bei der 80-jährigen Seniorin. Der männliche und akzentfrei Deutsch sprechende Anrufer bewog die ältere Dame in mehreren geschickt geführten Telefongesprächen dazu, das Bargeld von ihrer Hausbank zu holen. Er sei Mitarbeiter einer Berliner Bank und versicherte ihr, dass sie 477.000 Euro bei einer Verlosung gewonnen hätte. Um an den üppigen Geldsegen zu gelangen, solle die ältere Dame zunächst 4700 Euro bezahlen, die anschließend bei ihr abgeholt werden. Erst dann könne ihr der Gewinn überbracht werden. Die Seniorin übergab am Montagabend, gegen 17.00 Uhr, diese Summe in bar an einen männlichen Abholer.
Gier wird Betrügern zum Verhängnis
Nach dem Erfolg dieser miesen Masche versuchten es die unbekannten Täter tags darauf erneut. Der angebliche Bankmitarbeiter aus Berlin meldete sich am Dienstag gegen 08.30 Uhr nochmals bei der Geschädigten und wies sie mit Ausflüchten an, wiederholt 4700 Euro bei ihrer Bank abzuholen. Auch diese Abholung führte die betagte Seniorin durch und hatte das Bargeld kurz darauf zu Hause. Der folgenden Anweisung des Anrufers, das Geld auf die Straße zulegen, kam die inzwischen misstrauisch gewordene Geschädigte jedoch nicht nach und unterrichtete am späten Abend glücklicherweise die Polizei. Die blitzschnell zum Wohnort der älteren Dame eilenden Polizisten des Kriminaldauerdienstes nahmen gegen 19.15 Uhr den 30-jährigen Geldabholer aus Baden-Württemberg noch vor der Haustür und im Beisein der Geschädigten fest. Eine weitere Geldübergabe konnte somit im letzten Moment verhindert werden.
Die weiteren Ermittlungen des zuständigen Kommissariats 23 dauern an. Hier wird auch geprüft, ob der Abholer noch für weitere Delikte dieser Art beteiligt war.
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