POL-HR: Betrug durch Love-Scamming: Vorsicht vor Liebesschwindlern aus dem Internet
Homberg (ots)
Betrüger versuchen immer wieder über Online Plattformen an Geld von Opfern zu kommen. Mit der Betrugsmasche "Love-Scamming" (übersetzt: Liebesbetrug) kam es in zwei Fällen im Schwalm-Eder-Kreis zu einem Gesamtschaden in Höhe von mehreren Zehntausend Euro.
Bei der Tatausführung gehen die Betrüger besonders raffiniert vor. Sie legen sich in sozialen Netzwerken und Internet Datingplattformen zunächst gefälschte Profile an. Über diese Profile suchen sie gezielt nach männlichen oder weiblichen Opfern.
Über einen längeren Zeitraum lernen sich der Betrüger und die Opfer "vermeintlich" kennen, ohne anfangs das Thema Geld anzusprechen. Die Täter zielen darauf ab, das Vertrauen und die Herzen ihrer Opfer zu gewinnen, was in zwei aktuellen Fällen im Schwalm-Eder-Kreis geschehen ist: Die Betrüger erschlichen sie sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis hin zu Monaten durch angebliche romantische Gefühle das Vertrauen und die Zuneigung der beiden Frauen. Danach täuschten sie finanzielle Notlagen und ernsthafte Schwierigkeiten vor. Die Täter baten anschließend gezielt um finanzielle Unterstützung. In dem Glauben, ihren "Freunden" zu helfen, überwies eines der hilfsbereiten Opfer die hohen Beträge. Die andere Frau erkannte die Betrugsmasche noch rechtzeitig und nahm Kontakt zur Kriminalpolizei in Homberg auf.
Die Beamten ermittelt jetzt in beiden Fällen gegen die bislang unbekannten Täter. Da es sich nicht um Einzelfälle handelt, möchte die Polizei folgende Hinweise geben:
Ignorieren: Gehen Sie nicht auf Forderungen des Scammers ein. Überweisen Sie auf keinen Fall Geld. Lösen Sie auch keine Schecks ein oder leiten Briefe und Päckchen weiter - bewahren Sie solche auch nicht auf. Machen Sie geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig.
Sichern: Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf einem Speichermedium wie beispielsweise Ihrem bevorzugten Cloud-Dienst, einer externen Festplatte, einem USB-Stick oder einer CD-ROM ab. Heben Sie Überweisungsbelege usw. auf. Wenn Sie es nicht selbst können, dann lassen Sie sich von computererfahrenen Bekannten und Freunden den so genannten E-Mail-Header auslesen. Daran erkennen Sie, woher die Mail geschickt wurde. Selbsthilfeseiten im Internet erklären Ihnen ebenfalls, wie Sie sich vor größerem Schaden schützen können. Wenn Sie dennoch unsicher sind, wenden Sie sich an Ihre nächstgelegene Polizeidienststelle. Dort erfahren Sie, was Sie konkret tun müssen, um alle Beweise sichern zu können.
Hilfe holen: Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Die Strafverfolgung solcher Täter ist zwar schwierig, weil sie aus dem Ausland agieren. Dennoch sollten Sie den Vorfall auf jeden Fall melden. Das ist besonders wichtig, wenn beispielsweise Banken strafrechtliche Schritte gegen Opfer unternehmen wollen, die unwissentlich gefälschte Schecks eingereicht haben. Die Polizei hilft Ihnen nicht nur dabei, Beweise für den Betrug zu sichern, sondern auch dabei den Täter / die Täter konsequent zu blockieren.
Blockieren: Brechen Sie jeglichen Kontakt ab. Antworten Sie nicht auf Mails oder Anrufe des Scammers. Am besten ist es, sich eine neue Mailadresse und Telefonnummer zuzulegen. Gefahr besteht auch für Freunde im sozialen Netzwerk und für alle Kontakte im eigenen Mailadressbuch. Denn die Täter schicken mit ihren Mails meistens auch einen Computervirus mit. Dieser scannt die Daten im Mailadressbuch und erlaubt auch sonst eine Kontrolle über den Rechner der Opfer.
Weitere Informationen zum Thema "Love-Scamming" oder "Romance-Scamming" finden Sie unter: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/scamming/
Martin Stumpf, PHK -stellv. Pressesprecher-
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