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POL-KB: Landkreis Waldeck-Frankenberg - Betrüger schreiben über Messenger-Dienst und erbeuten Geld per Überweisung, Polizei warnt erneut vor Betrugsmasche

Korbach (ots)

Erneut wurden Bürger aus dem Landkreis Opfer von Betrügern, die den Messenger-Dienst WhatsApp nutzen und sich als Angehörige ausgeben. Die Polizei nimmt diese Fälle zum Anlass, den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Waldeck-Frankenberg diese Betrugsmasche in Erinnerung zu rufen und davor zu warnen.

Die Vorgehensweise der Täter ähnelt denen des Enkeltricks. Als Tatmittel dient ihnen aber nicht das klassische Telefon, sondern ein Messenger-Dienst wie WhatsApp. In einer ersten Textnachricht stellt man sich als enger Verwandter, in der Regel Sohn oder Tochter, vor und erklärt dabei, dass man eine neue Handynummer habe, da das alte Handy kaputt oder verloren sei. In der Folge kommt eine Geschichte über eine finanzielle Notlage, wobei die geforderten Beträge meistens im vierstelligen Bereich liegen. Im Gegensatz zum Enkeltrick wird das Geld nicht von Unbekannten abgeholt, sondern von den Opfern überwiesen. Von dieser Betrugsmasche sind nicht nur Senioren betroffen, es trifft auch Menschen mittleren Alters.

Drei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit stehen exemplarisch für einige weitere Fälle im Landkreis.

Im Mai erhielt eine 56-Jährige aus Willingen eine WhatsApp-Nachricht. In dieser gab sich der Absender als ihre Tochter aus. "Sie" schrieb, dass "sie" ihr Handy verloren habe und dringend Geld zur Zahlung von Rechnungen benötige. Die 56-Jährige überwies daraufhin einen Betrag von fast 1.800 Euro an die von ihrer vermeintlichen Tochter genannte Bankverbindung. Sie hatte Glück, dass einer aufmerksamen Mitarbeiterin ihrer Hausbank die Überweisung verdächtig vorkam und sie diese daher stoppte. Die Willingerin erlitt keinen finanziellen Schaden.

Nicht so glimpflich davon kam eine 64-Jährige aus Diemelsee. Im Juni erhielt auch sie über den Messenger-Dienst Nachrichten von ihrer angeblichen Tochter. Der Betrüger schrieb ihr, dringend Geld für wichtige Überweisungen zu benötigen. Die 64-Jährige glaubte, dass es tatsächlich ihre Tochter ist, die Geld benötigt. Sie überwies schließlich einen Gesamtbetrag in Höhe von etwa 3.000 Euro auf das von dem Betrüger genannte Konto. Erst nachdem die Frau Kontakt mit ihrer echten Tochter hatte, wurde ihr klar, dass sie auf Betrüger hereingefallen war.

Letzten Sonntag (24. Juli) wurde ein 74-Jähriger aus der Gemeinde Allendorf/Eder ebenfalls Opfer von Betrügern. Auch er bekam über WhatsApp eine Nachricht, diesmal angeblich von seinem Sohn. Der vermeintliche Sohn schilderte seine Notlage und bat dringend um Überweisung von 2.000 Euro. Der 74-Jährige glaubte dem Betrüger und überwies den gewünschten Betrag. Als er am Montag mit seinem Sohn persönlich sprechen konnte, stellte er schnell fest, dass er das Geld an Betrüger überwiesen hatte. Er informierte sofort seine Hausbank, die nun versucht, die Überweisung noch rückgängig zu machen.

Die Polizei warnt erneut eindringlich vor betrügerischen Nachrichten und Anrufen und gibt folgende Tipps:

Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab.

Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach!!

Seien Sie immer misstrauisch gegenüber Geldforderungen egal, ob per Post, per E-Mail, am Telefon oder über Messenger-Dienste wie WhatsApp.

Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen Ihres verwendeten Nachrichtendienstes.

Lassen Sie sich in keinem Fall unter Druck setzen und zu einer vorschnellen Überweisung verleiten.

Informieren Sie Ihre Angehörigen über die Betrugsmaschen und stellen Sie sich als Ansprechpartner für solche Fälle zur Verfügung - denn gut informierte Menschen lassen sich nicht so einfach verunsichern und können Situationen richtig einschätzen.

Falls Sie Opfer geworden sind: Informieren Sie die Polizei und Ihre Bank, um Zahlungen eventuell zu stoppen oder rückgängig zu machen.

Dirk Richter

Kriminalhauptkommissar

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg
Pommernstr. 41
34497 Korbach
Pressestelle

Telefon: 05631/971 160 oder -161
Fax: 05631/971 165
E-Mail: pp-poea-korbach-ast.ppnh@polizei.hessen.de
http://www.polizei.hessen.de

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